Im Feuer der Nacht
Hände auf ihrer Brust sich angefühlt hatten, auf ihren Hüften und zwischen ihren Schenkeln.
Penelope schlug ihren Fächer auf und wieder zu. »Guten Abend, Sir.«
Sie wartete, bis Lord Molyneaux und er sich begrüßt hatten. Glücklicherweise interessierte Molyneaux sich nicht für die Polizei.
In diesem Moment tauchte ihr Gastgeber Lord Carnegie auf, eifrig bedacht, sich mit Molyneaux auszutauschen. Lächelnd gingen die vier auseinander; sie legte die Hand auf seinen Arm, und Barnaby führte sie zu einer Stelle näher an der Wand, außerhalb der Kreise plaudernder Gäste.
Er erforschte ihren Blick und fand eine Entschlossenheit, die in seinen dunklen Abgründen loderte. »Wir können noch nicht die Flucht ergreifen.«
»Natürlich nicht.« Sie betrachtete die übrigen Gäste. »Nach dem Dinner. Du weißt ja, wie die Gentlemen sind, wenn man sie erst mal in beste Laune versetzt hat. Es wird Stunden dauern, bis man uns vermisst.«
»Ist deine Mutter hier?« Bisher hatte er sie noch nicht erspäht.
»Nein. Sie hat abgesagt. Das kommt gelegentlich vor.«
»Dann bist du also ohne Anstandsdame?« Er klang nach vorsichtiger Begeisterung. Erinnernd schaute er sie an. »Ich weiß sehr genau, dass du nicht achtundzwanzig Jahre alt bist.«
Sie zuckte die Schultern, streckte die Nase ein wenig höher in die Luft. »Dein Mostyn ist ein altes Waschweib. Es hat ihm geholfen, sich zu beruhigen, dass ich mich ein paar Jahre älter gemacht habe.«
Barnaby schnaubte. »Er war vollkommen irritiert, als er hörte, dass ich mich über Nacht wundersam erholt habe. So gut, dass ich in der Lage war, dich nach Hause zu bringen.«
Wieder zuckte Penelope die Schultern und gab zu verstehen, dass es für sie keinerlei Bedeutung besaß. »Ich bin als Leiterin des Findelhauses hier, nicht als Miss Penelope Ashford. Das ist der Grund, weshalb die Gastgeber, die mich ohnehin schon seit meiner Geburt kennen, sich nichts dabei denken, wenn ich ohne Mama erscheine.«
Er runzelte die Stirn, musste aber zugeben, dass es erheblich einfacher und sicherer war, sich unbemerkt aus der Versammlung zu flüchten, wenn niemand ein Auge auf sie hatte. Überhaupt war es hier längst nicht so überfüllt wie bei einem Ball, und deshalb war es nicht so einfach zu glauben, dass die Gäste sich für längere Zeit aus dem Blickfeld zurückzogen, während sie sich doch im Empfangszimmer aufhielten. »Dann nach dem Dinner. Sobald wir wieder im Empfangszimmer sind.«
Penelope hatte recht. Die Debatten würden sich noch über Stunden erstrecken, würden nur noch hitziger werden und die Aufmerksamkeit der Gesellschaft noch lebhafter an sich fesseln, als es ohnehin schon der Fall war.
»Hast du inzwischen irgendetwas von Stokes gehört?«
Barnaby ließ den Blick über die Gesellschaft schweifen und schüttelte den Kopf. »Nein. Sonst hätte ich dich benachrichtigt.«
Sie nickte. »Auf der anderen Seite des Hauses befindet sich ein zauberhafter Salon«, meinte sie und schaute ihn an. »Ich habe natürlich keinerlei Erfahrungen, die mir ein Urteil gestatten würden, aber ich könnte mir vorstellen, dass es perfekt wäre für ... für die Angelegenheit, die wir beide zu erkunden wünschen.«
Seine Mundwinkel zuckten, und ein paar Sekunden später neigte er den Kopf. »Ausgezeichnet. Aber bis dahin benimm dich bitte.«
»Selbstverständlich.« Penelope warf ihm einen ungezogenen Blick zu, ließ ihn stehen und schwebte hinüber zu der Gruppe um Mrs. Henderson.
Barnaby beobachtete sie, bis sie in die Gruppe eingetaucht war, und entfernte sich dann, um sich seinen eigenen Leuten anzuschließen. Er gab den anwesenden Männern die Gelegenheit, die Fragen zu stellen, die ihnen über den gegenwärtigen Zustand der Polizeikräfte am Herzen lagen. Sein Vater hielt sich in der Stadt auf, nahm heute Abend an einem Dinner des Kabinetts teil, würde aber später noch vorbeischauen. Bis dahin war Barnaby in jeder Hinsicht sein Stellvertreter. Falls er wirklich beabsichtigte, mit Penelope unbemerkt zu entschlüpfen, musste er zuerst alle Fragen beantworten.
Während er von Gruppe zu Gruppe schlenderte und sich seiner Aufgabe widmete, versuchte ein Teil seines Hirns, weiter vorauszudenken und zu planen, wie die Verabredung später am Abend wohl verlaufen sollte.
Das Ziel hatte er inzwischen klar vor Augen - sie zu heiraten. Der Weg dorthin lag auf der Hand - sie zu überzeugen, dass die Ehe mit ihm mehr Vorteile versprach als Risiken. Unglücklicherweise schrieb ihm
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