Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
wagte.
    Er ließ den Blick zu Smythe schweifen und zog eine Braue hoch. »Noch Fragen?«
    Smythe starrte ihn an, schüttelte den Kopf. »Ich werde den Job ... das heißt, die Jobs ... mit sieben erledigen. Die Burschen werden nicht so gut ausgebildet sein, wie ich es mir wünsche, aber ...« Schulterzuckend brach er ab. »Mit ein bisschen Glück kommen wir zurecht.«
    »Gut.« Genau das hatte Alert hören wollen. Dem Himmel sei Dank, Smythe wusste, wie man ihn bei Laune hielt.
    Smythe deutete mit dem Kopf in Richtung Tür. »Heute Abend bin ich mit den zweien unterwegs, die am meisten versprechen. Ich werde ihnen beibringen, wie man durch die Gassen und um die Häuser schleicht, wie man in ein Anwesen eindringt und wieder rauskommt. Und wie sie sich drinnen zurechtfinden können. Ich habe zwei Häuser in Mayfair ausgemacht, an denen wir üben können.«
    Alert zeigte seinen Beifall. »Ausgezeichnet. Das kleine Problemchen kann uns also nicht aus der Bahn werfen. Wir werden Schritt für Schritt vorgehen, genau wie geplant.«
    Alert ließ den Blick von einem zum anderen schweifen. »Noch Fragen?«
    Die Männer schüttelten den Kopf.
    »Nun, dann.« Lächelnd winkte er sie zur Tür. »Viel Glück, Gentlemen.«
    Nachdem Smythe nach draußen getreten war und Grimsby gerade folgen wollte, fügte er in verändertem Tonfall hinzu: »Pass gut auf, Grimsby.«
    Grimsby warf ihm einen letzten Blick zu, drehte sich um, trat nach Smythe vor die Tür und schloss sie hinter sich.
    Alert blieb im Dunkeln sitzen und überdachte zum x-ten Mal seinen Plan. Er war gründlich. Und das war auch nötig. In der dunklen Stille stand ihm seine Not in aller Klarheit vor Augen, und der Erfolgsdruck war förmlich mit Händen zu greifen.
    Es gefiel ihm nicht, über ein Scheitern nachdenken zu müssen. Aber es gehörte zu jedem sorgsam aufgestellten Plan, sich einen Fluchtweg offenzuhalten. Er lehnte sich zurück, ließ den Blick durch den Salon schweifen - und lächelte.
    Selbst wenn sein gesamtes Vorhaben haltlos in sich Zusammenstürzen würde, besaß er eine Möglichkeit, den Ermittlungen zu entkommen. Natürlich würde er aus London fliehen müssen, um den Wucherern nicht in die Fänge zu geraten; aber seine Freiheit würde er nicht verlieren.
    Seiner Einschätzung nach hatte Alert schon genügend Zeit verschwendet, also erhob er sich und ließ sich durch die französische Tür hinaus, die er sorgfältig hinter sich schloss. Das Stadthaus gehörte Riggs, dem Sprössling einer adligen Familie. Dessen Geliebte bewohnte das Haus und war glücklicherweise abhängig von Laudanum.
    Natürlich hatte Riggs die Stadt schon vor Wochen verlassen, um sich auf dem Lande zu vergnügen, sodass das Anwesen dem Mann namens Alert die perfekte Gelegenheit bot, in die Rolle seines Alter Ego zu schlüpfen.
    Lächelnd schlenderte Alert in die Nacht hinein. Falls sein Plan wirklich in Trümmern lag, gab es nichts, was eine Verbindung zu ihm herstellte. Keinerlei Spuren oder sonstige Hinweise, die sich bis zu ihm zurückverfolgen ließen.

17
    Penelope war überzeugt, dass die neu geschaffene Polizeitruppe Scotland Yard und die Einwohner des East Ends zum allerersten Mal Hand in Hand arbeiteten, als sie versuchten, Grimsby und seine Lehranstalt ausfindig zu machen.
    Joe Wills und dessen Brüder hatten das Gerücht gestreut, es ihren Kameraden gesteckt und ihnen die Absicht dahinter erläutert, hatten von der Attacke auf Mary berichtet und darüber hinaus Jemmies Geschichte und die seiner ermordeten Mutter in der Gegend durchsickern lassen.
    Es handelte sich um ein Gebiet mit sehr hoher Wohndichte, wo das Wort aus dem Mund eines Einheimischen mehr Macht besaß als die gedruckten Steckbriefe, die eine Belohnung versprachen.
    Die Informationen, auf die sie so lange gewartet hatten, gelangten spät in jener Nacht zu ihnen. Sowohl Penelope als auch Griselda hatten sich strikt geweigert, in ihre jeweiligen Häuser zurückzukehren. Penelope ließ sich immerhin erweichen, eine Nachricht in das Calverton-Haus zu schicken, weigerte sich ansonsten aber, sich von der Stelle zu rühren. Griselda und sie hockten auf Stühlen in Stokes’ Büro und warteten an der Seite der Männer. Ihrer Männer. Und sie brauchten keinerlei Debatte darüber, wie es um die Dinge stand.
    Joe Wills wurde kurz vor Mitternacht hereingeführt. Umringt von Polizeikräften fühlte er sich offenbar unbehaglich, aber seine Augen glühten triumphierend, als der Sergeant ihn ins Zimmer schubste.
    Penelope

Weitere Kostenlose Bücher