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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Grimsby.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Würde den komischen Kauz nicht wiedererkennen, selbst wenn ich ihm leibhaftig gegenüberstehen würde«, meinte er zu Stokes.
    Stokes nickte grimmig. »Wir haben auch schon gehört, dass er auffallend durchschnittlich sein soll.«
    »Aye, das ist er«, bestätigte Ted. »Ist auch nicht so schlau, versteht sich aber darauf zu gehorchen. Arbeitet schon seit Jahren für Grimsby.«
    »Nun, jetzt wissen Sie Bescheid.« Joe ließ den Blick durch die Runde schweifen. »Es ist Grimsby, dem Sie auf den Fersen sind. Und es ist allen klar, dass er hin und wieder eine Lehranstalt betreibt.«
    »Und wo«, fragte Stokes mit einer Spur Jagdfieber in der Stimme, »können wir Grimsby finden?«
    »Um es auf den Punkt zu bringen«, zum ersten Mal ergriff Penelope das Wort, »wo können wir diese Lehranstalt finden?«
    Die Spinne webt ihr Netz nicht bloß zum Zeitvertreib. Das alte Sprichwort schoss Grimsby durch den Kopf, als er durch die französische Tür in Alerts Salon trat. Wie immer lag das Zimmer im Schatten, denn die schweren Wolken am Himmel ließen kaum Licht ins Zimmer; es gelang ihm nur mit Mühe, Alert auszumachen, der wie üblich im Lehnstuhl am Kamin saß.
    Lautlos verfluchte Grimsby den Mann, während er mit Smythe im Schlepptau vorwärtstapste, bis sie sich vor Alert, der wie immer sitzen blieb, in einer Reihe aufbauten.
    »Was ist passiert?« Alerts gefährlich leise Stimme schnitt durch die Stille.
    Smythe erläuterte es kurz und bündig und schloss mit dem Punkt, der sie am meisten beunruhigte. »Sie hatten auf uns gewartet.«
    Grimsby bewegte sich unruhig, als Alert nicht antwortete, sondern sie nur unverwandt anschaute. »Wir müssen uns zurückziehen. Die Bullen wissen, welches Spiel wir spielen. Sie sind uns auf der Spur. Und falls Sie nicht den Rückzug antreten wollen, dann müssen Sie die Geschäfte wenigstens so lange unterbrechen, bis das Interesse nachgelassen hat.«
    Alert musterte ihn stumm.
    »Schauen Sie.« Grimsby suchte nach den passenden Worten, um die Lage in all ihrer Gefährlichkeit zu beschreiben. »Da gibt es diese Steckbriefe, die überall verteilt worden sind. Die Leute haben gehört, dass es eine Belohnung gibt. Dann erfahren wir, dass dieser Junge und seine Grandma geschützt werden. Außerdem gibt es Bullen, die Wache stehen. Die Sache ist zu heiß geworden.« Mit harter Miene wiederholte er: »Wir müssen uns zurückziehen.«
    Der Mann, der ihnen als Alert bekannt war, schüttelte langsam den Kopf. »Nein.« Er musterte die beiden unverwandt und wartete, bis seine strikte Weigerung zu ihnen durchgedrungen war. Ohne dass die Männer auch nur die leiseste Ahnung hatten, hatte dieser blutsaugerische Geldverleiher ihm ein paar Stunden zuvor an diesem Abend einen Besuch abgestattet - nur um ihn daran zu erinnern, dass es kein kluger Gedanke wäre, die versprochene Rückzahlung nochmals aufzuschieben.
    Er hatte dem Mann versichert, dass alles in Ordnung war. Selbst wenn nur er davon überzeugt war, war sein Plan brillant. Die Rechnung würde aufgehen. Ein für alle Mal wäre er von seinen Schulden befreit. Und zum Jahreswechsel würde er über ein Vermögen verfügen können, von dem er immer behauptet hatte, es tatsächlich zu besitzen.
    »Wir werden weitermachen«, sagte er mit Blick auf Smythe, »und zwar mit den sieben Burschen, die wir haben. Weil Sie es mit dem achten vermurkst haben, werden Sie es mit den sieben schaffen müssen.«
    Smythe gab weder ein Signal der Zustimmung noch der Missbilligung - gleichviel für Alert. Smythe galt nicht seine größte Sorge.
    Er schaute Grimsby an. »Sie werden die Jungen weiterhin beherbergen und versorgen. Außerdem werden Sie sie für Smythe klarmachen, der die Ausbildung so vervollständigen wird, wie es notwendig ist. Und in ein paar Tagen ist es so weit. Sie müssen nicht mehr tun, als das Spiel noch ein paar Tage lang zu spielen. Das ist alles, was Sie tun müssen«, Alert fuhr mit sanfterer Stimme fort, »um sicherzustellen, nie wieder von mir zu hören. Und nicht das geringste Wispern über das, was ich weiß.«
    Das, was er wusste, reichte aus, um Grimsby deportieren zu lassen, und der war überzeugt, dass der Mann dafür sorgen konnte, dass es auch geschah. Alert würde nicht zögern, die Deportation in die Wege zu leiten, wenn er nicht nach seiner Pfeife tanzte.
    Alert war nicht überrascht zu sehen, wie Grimsby die Lippen zu einem dünnen Strich zusammenkniff und keinerlei Widerworte mehr

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