Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
bemerkte es und erhob sich.» Sie haben sie gefunden.«
    Joe grinste sie an und zog den Kopf zwischen die Schultern. Er grüßte Griselda und Barnaby mit einem Nicken, ließ den Blick dann zu Stokes und Barnaby schweifen, die sich hinter dem Schreibtisch ebenfalls erhoben hatten. »Jemand hatte die tolle Idee, ihn in der Grimsby Street zu suchen.«
    Stokes starrte ihn ungläubig an. »Er wohnt in der Grimsby Street?«
    »Nee. Aber die Straße ist nach seinem Granddad benannt, und wir haben damit gerechnet, dass dort jemand weiß, wo er sich verkrochen hat. Und tatsächlich, sein altes Tantchen wohnt immer noch dort. Hat uns verraten, dass er ein Haus in der Weaver Street hat. Nicht weit entfernt von der Grimsby Street.«
    Joe hielt kurz inne. »Wir sind hingegangen und haben es heimlich ausgespäht. War leicht zu finden, nachdem wir erst mal wussten, wo wir suchen müssen. Lebt schon seit Jahren dort.« Sein Blick fiel auf Stokes. »Ich habe Ned, Ted und ein paar Freunde angewiesen, den Ort im Auge zu behalten. Das Haus hat zwei Stockwerke und einen Dachboden drüber. Die Nachbarn, mit denen wir gesprochen haben, haben keine Ahnung von den Jungen. Aber wenn sie drinnen und in den oberen Stockwerken untergebracht sind, gibt es keine Chance, sie mit eigenen Augen zu sehen. Die Nachbarn wissen aber, dass Wally dort wohnt. Zusammen mit Grimsby.«
    Stokes kritzelte ein paar Notizen auf ein Blatt Papier. »Das heißt, es halten sich mindestens zwei Männer im Haus auf.«
    »Aye.« Joe zog eine Grimasse. »Keine Ahnung, was Smythe treibt. Die Nachbarn kennen ihn gut genug, um ihn wiederzuerkennen. Aber soweit wir wissen, ist er nicht dort und hält sich gewöhnlich auch nicht dort auf.«
    »Gut. Wir kümmern uns zuerst um Grimsby und um die Jungen. Smythe kann warten.« Stokes warf einen Blick auf den Sergeant, der in der Tür herumlungerte. »Miller, richten Sie Coates aus, dass ich alle Kräfte brauche, die er erübrigen kann.«
    Der Sergeant nahm Haltung an. »Jetzt, Sir?«
    Stokes warf einen Blick auf die Uhr. »Lassen Sie sie in einer Stunde unten antreten. Ich will das Gebäude mit einem Gürtel umstellen, bevor wir eindringen.«
    Die nächsten Stunden verflogen in Windeseile. Fiebrig wurden Vorkehrungen getroffen, bei denen Penelope ausnahmsweise nichts zu tun hatte. Sie zog sich schweigend neben Griselda zurück und beobachtete Stokes bei seinen fiebrigen Vorkehrungen beinahe ebenso stolz wie ihre Begleiterin.
    Als Barnaby mit hochgezogenen Brauen vorbeikam, zeigte sie sich beeindruckt. »Ich hatte keine Ahnung, dass die Polizei so gründlich sein kann ... so gründlich ist.«
    Er warf einen Blick zurück auf Stokes, der sich, umringt von seinen Untergebenen, am Schreibtisch konzentriert über eine Straßenkarte beugte und die Posten platzierte. Joe hielt sich an Stokes’ Schulter; Stokes erkundigte sich oft bei ihm, ob es in der Gegend auch tatsächlich so aussah, wie die Karte es angab. Barnaby lächelte. »Leider ist es nicht immer so, traurigerweise. Stokes ist anders.« Über die Schulter warf er einen Blick auf Griselda. »Meiner Meinung nach ist er der Beste in der ganzen Truppe.«
    Griselda nickte und richtete den Blick einmal mehr auf Stokes.
    Penelope stellte Barnaby die einzige Frage, die sie noch interessierte. »Wie lange noch, bevor wir aufbrechen?«
    Barnaby wandte sich wieder an Stokes. »Ich würde sagen, in der nächsten Stunde.«
    Als sie die Weaver Street erreichten, brach bereits die Abenddämmerung herein. Es war, als hätte eine kleine Armee die Gegend infiltriert und umstellt. Polizeikräfte huschten schattenhaft die Straße auf und ab. Die Weaver Street hatte zwei Abzweigungen, und Grimsbys Haus lag in der Mitte des kürzeren Zweigs. Mit seinen heruntergekommenen, langen und baufälligen Balken sah es ein wenig anders aus als die Gebäude in der Nachbarschaft; zwei Gassen, jeweils knapp so breit, dass ein Mann hindurchpasste, erstreckten sich rechts und links.
    Es war feucht und kalt. Tief hängende Nebelschwaden waberten durch die anbrechende Nacht. Die dicht stehenden Häuser hielten den Wind fern, sodass sich nichts regte, geschweige denn half, den undurchdringlichen Schleier zu lüften. Obwohl Penelope unter dem Vordach einer unbehauenen Veranda auf der gegenüberliegenden Seite der engen Straße stand, konnte sie kaum die Eingangstür zu Grimsbys Haus erkennen.
    Angestrengt stierte sie durch den dunstigen Nebel auf das Gebäude und konnte kaum mehr als die geschlossenen Fensterläden

Weitere Kostenlose Bücher