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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Leiterin des Findelhauses in Verbindung bleiben sollte. Einige spendeten aus ihrem eigenen Vermögen, andere waren für die Großzügigkeit ihrer Ehemänner verantwortlich. Wieder andere waren aus anderen Gründen bedeutsam, wie beispielsweise Lady Paignton, die Patronesse der Athena Agency - eines Dienstes, den die älteren Damen der Gesellschaft sehr schätzten, weil er junge Mädchen als Zofen und künftige Hausdamen in deren Haushalte vermittelte. Da viele Mädchen aus dem Findelhaus sich als Zofen verdingten, kannte Penelope die Lady bereits seit Jahren.
    Lady Paignton, eine attraktive Lady mit rotem Haar, lächelte, als Penelope zu ihr kam. »Kein Zweifel, dass mein Mann Ihrem Mr. Adair wegen Peels letztem Vorstoß auf den Zahn fühlt. Nachdem wir so viel Zeit auf dem Lande verbracht haben, nimmt er seine Rolle im Magistrat sehr ernst. Es hat Gerüchte gegeben, dass in allen größeren Städten Polizeiwachen eingerichtet werden sollen.«
    »Das hatte ich auch gehört.« Die Paigntons hatten vier Kinder, zwei Mädchen und zwei Jungen. »Vor zwei Wochen bin ich Ihrer ältesten Tochter begegnet. Ich vermute, dass sie sich sehr für die Agency interessiert.«
    »In der Tat.« Lady Paignton lächelte stolz. »Sie ist entschlossen, irgendwann die Leitung zu übernehmen. Sehr erfreulich, in der Tat ... ah, da kommen endlich die Männer zurück.« Ihre Ladyschaft fing Penelopes Blick auf. »Richten Sie Ihren Leuten aus, dass sie uns weiterhin Mädchen schicken sollen, die ihnen passend scheinen. Mit denen, die sie uns bisher geschickt haben, sind wir sehr zufrieden.«
    Lächelnd neigte Penelope den Kopf. »Ich werde es ausrichten.«
    Sie gingen auseinander. Penelope beobachtete die Lady, wie sie zu einem großen, ausgesprochen gepflegten Gentleman eilte, der mit den silbergrauen Strähnen im dunklen Haar einen sehr distinguierten Eindruck machte. Der Mann war der erste, der wieder im Empfangszimmer auftauchte; Viscount Paignton gehörte zu den größten Landbesitzern in Devon und gewann mehr und mehr Einfluss, besonders im Innenministerium.
    Natürlich hatte sie nicht die Absicht gehabt, ihn heimlich zu beobachten. Aber das Funkeln in seinem Blick - eine Mischung aus Stolz, Freude und Glück, als er seine Frau anschaute - war unmöglich zu übersehen.
    Unmöglich falsch zu verstehen.
    Plötzlich und unerwartet keimte eine ganz besondere Sehnsucht in Penelope auf... die Sehnsucht, dass eines Tages ein Mann kommen würde, der sie mit einem solchen Funkeln im Blick anschauen würde, nicht mit diesem eher unschuldigen und naiven Glanz in den Augen der jung verheirateten Paare, sondern der tieferen, reiferen und treuen Glut, die von immerwährender Liebe kündete.
    Sie kniff die Augen kurz zusammen, wandte den Blick ab und fragte sich, woher dieses Verlangen plötzlich gekommen, aus welcher Quelle es plötzlich entsprungen war.
    Lady Curtin blieb neben ihr stehen. »Es ist so herzergreifend anzuschauen, meine Liebe, wie Adair förmlich um Sie herumtanzt, um Ihre Aufmerksamkeit zu erringen.«
    Bevor Penelope die Lady korrigieren konnte - denn Barnaby war anstelle seines Vaters erschienen -, fuhr Ihre Ladyschaft fort: »Ich bin eine alte Freundin seiner Mutter Dulcie, und ich muss Ihnen gestehen, dass der Junge ... nun, inzwischen ist ein Mann aus ihm geworden ... sie schier in den Wahnsinn getrieben hat mit seiner Weigerung, sich mit heiratsfähigen weiblichen Wesen zu treffen. Geschweige denn, sich selbst um eine Frau zu kümmern.«
    Sie schöpfte kurz Atem. »Die Art, wie er ihre Nähe in den SaIons meidet... jedenfalls wenn sie heiratsfähig sind ... man möchte meinen, die jungen Ladys litten an der Pest! Wenn man Dulcie glauben darf, dann hat er seine Verweigerung zu einer wahren Kunst erkoren. Sogar dann noch, wenn er wie heute Abend als Cothelstones Deputy auftritt, weigert er sich, das Spiel zu spielen.«
    Endlich hielt Lady Curtin inne, um tief durchzuatmen und Penelope eindringlich zu mustern. »Ungeachtet der Tatsache, dass Sie recht begehrt sind, sind Sie keineswegs eine gewöhnliche junge Lady. Und ... ich bin mir sicher, dass Dulcie Ihnen zu Füßen liegen wird.«
    Mit einem kräftigen Schlag auf Penelopes Handgelenk schwebte Lady Curtin davon.
    Und ließ Penelope Ashford leicht benommen zurück.
    Unwillkürlich schweifte ihr Blick zur Tür, durch die mehr und mehr Gentlemen in das Empfangszimmer zurückkehrten, die letzten noch in Diskussionen vertieft. Ganz hinten in der Menge tauchte ein goldblonder Schopf

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