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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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denn eines stand fest: Sie würden ihn nicht mehr ins Gefängnis bekommen, schon gar nicht in die Hölle von Norfolk Island.
    Zufrieden untersuchte er die Waffen. Die eine war ein besonders schönes Exemplar, ganz modern, die andere befand er für zu alt und zerschlug sie. Er drehte die Leiche um, zog dem Toten die braune Tweedjacke aus, die ihn an den jungen Pinnock erinnerte, der wie ein Lord über die Farm stolziert war.
    Er spähte in das gedämpfte Licht, das hier im Wald herrschte.
     
    Die Bäume verströmten einen frischen Duft. Von den Jägern war nichts zu sehen. Sie riefen zu ihren Kameraden hinüber, ob alles in Ordnung sei. Sollten sie doch kommen, wenn sie sich trauten.
    Er zog die Jacke an, strich über den feinen Stoff.
    »Wirklich nett«, sagte er. Dann zog er sich weiter in den Wald zurück, jeder Schritt würde ihn näher an das sichere Gebiet bringen. Er hatte gehört, man könne die Klippen gar nicht übersehen; sie ragten steil aus der Ebene empor, und er hatte sie schon in der Ferne ausmachen können.
    Stimmen erklangen, besorgt um ihre Kameraden, und er feuerte einen weiteren Schuss ab, um sie zu beschäftigen, denn ihm war eine gute Idee gekommen.
    Albert schlich davon, doch statt wie geplant ins Hochland zu laufen, beschrieb er einen Halbkreis. Er hielt sich von den Stimmen fern und entdeckte schließlich die Pferde, die angebunden, aber unbewacht auf ihre Reiter warteten.
    Er sprang auf das erstbeste und ließ die anderen frei, dann galoppierte er geradewegs auf die Straße, die zum Hochplateau führte.
     
    Inspektor Kirk war wütend, weil Minchin seinem Suchtrupp entwischt war und zudem ein Pferd gestohlen hatte. Alle waren entsetzt und fassungslos, weil zwei Männer ihr Leben verloren hatten. Es war aber auch dumm von Mick Devine gewesen, einfach in den Wald zu rennen. Das hier war doch keine Kängurujagd.
    Jedenfalls mussten sie die Leichen nach Ipswich und den Verletzten zum Arzt bringen, damit dieser sein Bein versorgte.
    Dann erklärte Kirk seinen Leuten, dass die Jagd von nun an ernst würde.
    »Meint ihr etwa, wir halten hier ein Picknick ab?«, fragte er zornig. »Falsch gedacht. Ihr habt Kameraden verloren! Wir suchen nach einem Verbrecher, einem Mörder, kapiert das endlich. Der Weg da vorn führt durch Cunningham’s Gap, und die Polizei sagt, wenn er es bis oben schafft, wird sie ihn dort abfangen, aber er dürfte sich wohl eher im Vorgebirge verstecken. Dort werden wir suchen. Ich drehe jeden Stein um, und wenn wir eine Woche hier bleiben müssen.«
    Die Männer knurrten zustimmend. Jubelrufe erklangen nicht mehr. Jetzt waren sie entschlossen, Minchin zu finden, tot oder lebendig. Denn ihnen war eingefallen, dass Minchin eine lebenslange Strafe absitzen sollte, weil er in einem Wutanfall seinen Bruder getötet hatte, und nur wegen guter Führung auf Bewährung freigekommen war.
     
    Eines hatte Kirk von den eingeborenen Polizisten gelernt – nach Lagerfeuern Ausschau zu halten. Sie hatten das unebene Gelände den ganzen Nachmittag über vergeblich durchkämmt, doch Kirk hatte auf die Dunkelheit gewartet und entdeckte nun prompt zwei kleine Feuer. Nicht dass Minchin eines anzünden würde, da er allein und ohne Proviant war, aber andere würden ihm vielleicht helfen oder für ihre Bande anheuern.
    Diesmal bewegten sie sich vorsichtig und leise durchs Dickicht, näherten sich dem ersten Feuer und überraschten drei Männer, die völlig ungerührt am Boden saßen.
    »Aufstehen, im Namen des Gesetzes!«, rief Kirk ihnen mit vorgehaltener Waffe zu. Sie erhoben sich und blickten die Eindringlinge neugierig an.
    »Was können wir für Sie tun, meine Herren?«, fragte ein schlaksiger Typ. »Beiseite treten, während wir das Lager durchsuchen.« »Da gibt es nicht viel zu sehen, Kumpel. In der Kuhle unter dem Rand der Klippe liegt Schlafzeug, da haben wir unsere Vorräte, und in der Höhle nebenan wohnt eine Million Fledermäuse.«
    »Wir suchen einen flüchtigen Verbrecher namens Albert Minchin. Ein gefährlicher Mann, ein Mörder. Habt ihr ihn gesehen?« »Nie von ihm gehört«, meinte der Schlaksige und zündete seine Pfeife an. »Wen hat er denn ermordet?« »Einige unserer Männer«, knurrte Kirk, »also komm mir jetzt nicht auf die schlaue Tour. Er treibt sich irgendwo in der Gegend herum. Wer ihn versteckt, wird mit ihm zusammen angeklagt, ihr habt also noch eine Chance. Ich frage noch einmal, habt ihr heute ihn oder einen anderen Fremden gesehen?«
    »Nein. Wir sind gern

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