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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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das Vieh zusammentreiben, verkaufen und den Besitz der Natur überlassen? Was Jessie und ihren Bruder betraf, würden sie ihn hoffentlich in Ruhe lassen. In seinem augenblicklichen Geisteszustand konnte er Adrian leicht Schaden zufügen und Jessie – dafür fehlten ihm die Worte!
    Beim Gedanken an sie und die Rolle, die sie bei der Verwaltung der Farm gespielt hatte, schüttelte er den Kopf. Wie konnte sie es wagen, sich derart einzumischen? Und warum hatte Adrian das zugelassen? Er hatte Tom Lok behutsam nach der Stimmung der Arbeiter vor Pollys Selbstmord befragt und gehört, dass sie brummig gewesen
    waren, wie Tom sich ausdrückte. »Brummig und sauer, Boss. Mochten nicht Mr. Pinnock.« »Na und, sie sollten ihn ja auch nicht mögen, sondern einfach nur ihre Arbeit tun. Mich haben sie auch nicht gemocht, was also war der Unterschied?« »Sie sind Boss. Er nur reden.«
    Kit wusste genau, was Tom meinte. Er wünschte, Jack Drew hätte das gehört, der immer so scheinheilig tat und die Peitschenstrafe verurteilte. Ihm fiel ein, dass Adrian das Gewehr über den Köpfen der Männer abgefeuert hatte und nicht einmal von ihnen beachtet worden war. Hätte er einen der Arbeiter erschossen, würden die beiden Freiwilligen aus dem Suchtrupp noch leben. Der Aufruhr wäre schnell in sich zusammengebrochen. Hätte ich jemanden erschossen?, fragte er sich dann. Unter diesen Umständen schon.
    Andererseits wäre Polly gar nicht erst entlassen worden, wenn er dort gewesen wäre. Jessie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Verlobter gutes Essen zu schätzen wusste. Schon wieder Jessie.
    Liebte er sie wirklich, oder hatte sie ihn mit ihrem überraschenden Auftauchen in Sydney, nicht zu vergessen ihrer hemmungslosen Freude am Sex, einfach überwältigt? Das Mädchen war ganz wild auf ihn gewesen, hatte die körperliche Liebe genossen.
    Das gefiel Kit, welchem Mann würde das nicht gefallen? Es kam bei Damen der Gesellschaft selten vor und war noch aufregender als Sex mit einer Frau wie Bonnie. An Bonnie hatte er lange nicht gedacht und fragte sich beiläufig, wie es ihr wohl gehen mochte. Doch es gab Dringenderes zu bedenken.
    Die Kaserne, dort konnte er für eine Weile unterkommen! Er ging weiter bis Fortitude Valley und stellte sich in der Kaserne vor, wo er duschen und sich rasieren konnte. Bald gesellte sich Leutnant Clancy zu ihm, der sehr erleichtert wirkte.
    »Sie können morgen bei Ihrem Gespräch mit dem Colonel meine Uniform tragen. Ich lasse passende Schulterstücke aufnähen.« »Machen Sie sich keine Umstände, das ist nicht nötig. Aber ich würde gern mit dem Zahlmeister sprechen und mir meinen Sold für das Kommando auszahlen lassen.« »Gewiss, Sie können jetzt sicher jeden Penny gebrauchen, um Ihr schönes Haus wieder aufzubauen.«
    Kit nickte und verbarg seine Bitterkeit hinter einer weiteren Frage. »Wo ist der Telegrafenraum?«
    Er verschickte zwei Telegramme auf Regimentskosten. Eines war an den Generalgouverneur adressiert und informierte diesen über den Erfolg der Mission und Kits sofortiges Ausscheiden aus dem Militärdienst. Ein zweites, beinahe identisches Schreiben ging an den Innenminister im Parlament von Neusüdwales, in dessen Zuständigkeitsbereich die Armee und eine praktisch nicht vorhandene Marine fielen.
    Was auch passiert, ich bin draußen, dachte Kit. Und dieser Colonel Gresham konnte ihm auch gestohlen bleiben.
    Danach konnte er eigentlich nicht mehr in der Messe essen und in der Kaserne übernachten, andererseits hatte er sich eine kleine Belohnung verdient. Früh am nächsten Morgen begegnete er Sergeant Rapper am Tor, und Rapper, der gewöhnlich gut informiert war, salutierte nicht, sondern ließ Kit grinsend an sich vorbeireiten.
    »Was soll ich dem Colonel sagen, Sir?«, rief er ihm nach.
    »Sagen Sie ihm, er kann mich mal!« Rappers dröhnendes Gelächter begleitete ihn noch ein ganzes Stück.
     
    An diesem Morgen begann es zu regnen, und Scarpy fluchte, als er sein Pferd den schlammigen Abhang zur Fähre hinunterzerrte. Das Tier hasste die Fähre, und der rutschige Boden hatte ihm zusätzlich Angst eingejagt. Es bäumte sich auf und keilte aus, steckte zwei andere Tiere mit seiner Panik an und verursachte so viel Unruhe, dass der Fährmann die Geduld verlor und befahl, man solle das Tier gefälligst am Ufer lassen.
    »Keine Sorge«, sagte Scarpy. »Es liegt nur am Gewitter, das macht ihm Angst.« »Welches Gewitter? Das bisschen Regen tut doch keinem weh.« »Ein Gewitter zieht

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