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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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bereiten.«
    Als die Tür hinter ihr zuschlug, zuckte Adrian die Achseln. »Ich kann mir nicht auch noch darum Gedanken machen, Jessie.
    Hochzeiten haben anscheinend immer mehr mit dem ganzen Pomp und Trara zu tun als mit den beiden Menschen, die eigentlich am wichtigsten sein sollten. Hast du übrigens Kits Brief beantwortet?«
    »Nein. Mir ist wirklich nicht danach, mit ihm zu reden. Aber er war heute da, als Mutter und ich unterwegs waren.« »Auch gut«, lachte ihr Bruder. »Sie hätte ihm gehörig die Leviten gelesen.« »Allerdings hat er mir eine Nachricht hinterlassen; er sehne sich verzweifelt danach, mich zu sehen.« »Kann ich mir denken. Ich glaube, du bist zu unbarmherzig mit ihm.« »Ich dachte schon, es könnte mehr dahinter stecken. Weitere Probleme.« »Meinst du nicht, es reicht, wenn man verletzt wird, sein Haus und sein Hab und Gut verliert und von seiner Verlobten verlassen wird? Du bist vielleicht eine Stütze in der Not, Jessie! Flo würde mich nie so im Stich lassen. Ach ja, noch etwas. Ich habe in der Stadt gehört, Kit solle aus der Armee geworfen werden.« »Was soll das heißen?« »Es ist wirklich eine Schande. Und alles nur wegen Kirks Lügen.
    Ich bin froh, dass das Krokodil ihn erwischt hat. Vermutlich hatte es tagelang Sodbrennen. Man nennt es übrigens unehrenhafte Entlassung.«
    »Ich weiß, wie man so etwas nennt. Konntest du ihm nicht irgendwie helfen?« »Wie denn? Ich war ja nicht dabei. Aber ich bin immerhin noch sein Freund, ganz im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten.«
    Er ging in die Küche und sagte Bescheid, er werde zum Abendessen nicht zu Hause sein. Jessie kämpfte mit den Tränen, was in letzter Zeit häufig geschah. Brauchte Kit wirklich ihre Unterstützung? Vermutlich war eine unehrenhafte Entlassung etwas Furchtbares, seine Freunde würden auf ihn herabschauen.
    Eigentlich müsste sie dringend mit ihm sprechen, doch nach allem, was geschehen war, käme es ihr demütigend vor. Und sie war so nervös, dass sie nicht wusste, ob sie die Kraft besaß, ihm gegenüberzutreten.
     
    An diesem Abend saß Major Ferrington im Hotelfoyer und las Zeitungen und Landwirtschaftsjournale, wobei er die Rezeption im Auge behielt, falls eine Nachricht oder sogar Jessie persönlich eintreffen sollte.
    Er trug ihren Ring in der Westentasche, um für alles
    gerüstet zu sein, und in der anderen Tasche hatte er ein goldenes Medaillon in Herzform, in dessen Mitte ein Rubin prangte.
    Als er den Sydney Morning Herald durchblätterte, stieß er auf einen Artikel, in dem berichtet wurde, dass die Scharmützel zwischen Aborigines und Weißen im Hinterland westlich von Brisbane beendet seien – dank des heroischen Einsatzes von Inspektor Kirk, der leider kürzlich einem Krokodil zum Opfer gefallen sei. Seine Leiche habe man nicht geborgen. Seine schockierte Witwe schreibe zurzeit an einem Buch über Rollo Kirks zahlreiche Unternehmungen und Abenteuer, die diese Zeitung als Fortsetzungsbericht drucken werde. Man freue sich bereits auf den ersten Teil.
    Der Empfangschef sah überrascht, wie Major Ferrington eine Seite aus der Zeitung riss und sie in den benachbarten Papierkorb schleuderte. Auch andere Leute im Foyer drehten sich zu ihm um, darunter eine alte Freundin, die nun auf ihn zuschoss und ihn umarmte.
    »Darling, wie geht es dir?«, rief Roxy aus. »Wie wundervoll, dich zu sehen, du Schurke. Es tat mir so Leid um dein entzückendes Haus, ganz ehrlich. Alle haben gesagt, es sei ein Haus, auf das ein Mann stolz sein könne. Aber warum sitzt du so allein hier? Ich wohne im Hotel, du auch?«
    Er nickte und schaute nervös zum Eingang, während
    Roxy sich neben ihm auf dem Plüschsofa niederließ.
    »Wir müssen einfach ein Glas Champagner trinken. Du wirkst so einsam und verloren…« »Ich warte auf jemanden, Roxy.« »Gut, dann warte ich mit dir. Und dabei trinken wir Champagner, darauf bestehe ich. Ich möchte alle Neuigkeiten hören. Ruf den Ober.«
    Er wusste, wenn er Roxy  erzählte, auf wen er wartete, würde sie es entweder darauf anlegen, ihn zu ärgern, oder ihn gnadenlos aufziehen, aber keinesfalls weggehen. Es gelang ihm, sie in den vorderen Salon zu schicken, während er für den Champagner sorgte, und er gab dem Empfangschef fünf Shilling und die Anweisung, ihn unbedingt zu benachrichtigen, falls Besucher oder Nachrichten für ihn eintrafen.
    Roxy hatte einen Tisch am Fenster gefunden und blickte strahlend zu ihm auf. Sie schien in ihrem natürlichen Element und trug, wie Kit

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