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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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er die Tür hinter sich.
    In dieser aufregenden und wilden Nacht mit dem leidenschaftlichen Mädchen zögerte er nur einmal, flüchtig, dachte ans Aufhören, doch der Gedanke an den Abschied trieb ihn weiter an. Kits Lust und seine süßen Worte von der bevorstehenden Hochzeit verdrehten Jessie ihrerseits den Kopf, und sie war nur darauf aus, ihm Freude zu bereiten. Seine Frau zu werden. Den Genuss dieser ersten Nacht zu verlängern.
    Jessie wusste genau, was sie wollte, und das war Kit, ihr zukünftiger Mann. Er war ein erfahrener Liebhaber, sie noch Jungfrau, doch sie spürte, dass sie ihm alles geben musste, um die kühne, forsche Roxy aus ihren Gedanken zu verdrängen. Zuerst fürchtete sie, er könnte sie langweilig und enttäuschend finden, doch bald vertrieb die Leidenschaft, die sie beide überwältigte, alle Bedenken, und Jessie strömte über vor Liebe zu ihm.
    Er blieb sogar bis zum Morgen bei ihr im Bett, und Jessie flüsterte ihm zu: »Meinst du nicht, du solltest in dein Zimmer gehen? Jemand könnte dich hier entdecken.« »Und wenn schon«, entgegnete er schläfrig. »Das hier ist unser Zuhause. Wir tun, was uns gefällt.«
    »Unser Zuhause!«, wiederholte Jessie, um aus diesen Worten Mut zu schöpfen, denn sie fürchtete, Adrian könnte von ihrem Zusammensein erfahren.
    Andererseits war es kühn von Kit, sich nicht um die Meinung anderer zu scheren. Warum denn auch? Hatte er nicht Recht? Dies war ihr Zuhause, schon jetzt, und sie konnten tun und lassen, was ihnen gefiel!
    Sie legte den Arm um ihn, wobei seine Nacktheit sie schon wieder erregte, und küsste Kits Rücken.
    »Wir heiraten hier, Liebling«, wisperte sie. »Warum
    sollten wir uns die Mühe machen, nach Sydney und zurück zu reisen?«
    Kit brach zwar erst einige Tage später auf, doch die bittersüßen Abschiedsgedanken fachten ihre Leidenschaft noch stärker an.
     
    Jack nahm drei Briefe mit nach Brisbane. Der erste und wichtigste enthielt die Anweisungen des Majors für Leutnant Clancy. Die beiden anderen wurden mit der Post verschickt. Adrian hatte ihm heimlich einen Brief zugesteckt, der an eine Miss Flo Fowler in Sydney adressiert war; den anderen hatten Adrian und Jessie an ihre Mutter geschrieben.
    Clancy war erfreut, Jack nun auch offiziell zu begegnen.
    »Sie sind also der Kundschafter des Majors. Ich wollte mich noch bei Ihnen bedanken, weil Sie für die armen Kerle auf der Randolph eingetreten sind. Auf mein Wort, die Menschen haben ein kurzes Gedächtnis. Möchten Sie etwas trinken?« »Hätte nichts dagegen.«
    »Kennen Sie den Major schon lange?«, erkundigte sich Clancy auf dem Weg zum Pub, worauf Jack den Kopf schüttelte. »Nein.« Er war momentan nicht in der Stimmung, Fragen zu beantworten, da ihn der Gedanke an die Kneipe nervös machte. Er war schon so lange in keiner mehr gewesen und redete sich ein, er müsse nur tun, was Clancy tat, doch in der lärmenden Menge fühlte er sich unbehaglich und blieb lieber in der Nähe der Tür stehen.
    Leider fiel Clancy sein Verhalten auf. »Keine Städte mehr gewöhnt, Jack?« »Es geht schon«, antwortete er ausweichend. »Hierher kommen viele Bushies«, fuhr Clancy fort. »Sie lieben das weite Land und die Einsamkeit. Scheinen sich nicht an die Stadt gewöhnen zu können. Werden Sie wieder losziehen, nachdem unsere Patrouille beendet ist, oder bleiben Sie hier?«
    »Kommt drauf an, woher der Wind weht.«
     
    In einem hatte Clancy Recht. Die Städte hatten ihren Reiz für Jack verloren. Der Busch war ihm lieber, jedenfalls in Friedenszeiten.
    Der Leutnant hatte erklärt, dass er mit seinen Truppen in der Morgendämmerung aufbrechen würde, damit die Pferde noch frisch wären, doch Jack zog es vor, allein zu reiten.
    Als er die Stadt verließ, wurde soeben der Moreton Bay Courier an seine begierigen Leser ausgeliefert. Auf Seite sechs fand sich die gleiche kleine Anzeige, die Hector bereits im Sydney Morning Herald aufgegeben hatte und in der er sich nach dem Verbleib eines Jack Wodrow aus London erkundigte; nur lautete die Anschrift diesmal c/o Postamt Brisbane. während Hector in seinem winzigen Hotelzimmer schwitzte, genoss Inspektor Tomkins sein neues Büro im Polizeipräsidium, das einen Ausblick auf den Brisbane River bot. Er öffnete das Fenster, um die Brise einzufangen, und bemerkte dabei die dunklen Wolken am westlichen Himmel.
    Superintendent Grimes kam mit einem Stapel Akten herein.
    »Ich wollte Sie anfangs nicht überfordern, aber die sollten Sie einmal durchsehen;

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