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Im Fischernetz (German Edition)

Im Fischernetz (German Edition)

Titel: Im Fischernetz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Alba
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wir es geplant haben und du dich verstecken musst, dann lauf hierher und tauche in die Höhle.«
Alvar schluckte. In die Höhle tauchen? Er konnte doch noch nicht einmal schwimmen!
»Ich weiß nicht, ob schaffen«, murmelte er.
»Vertraust du mir ?« Sayain sah ihn an.
»Ja.«
»Gut. Du wirst es schaffen. Schau, die Felsen hier sind fast wie eine Treppe, und die Algen sind festgewachsen, so fest, dass du dich an ihnen festhalten kannst. Wenn die Wellen kommen, dann werden sie dich auf den Spalt zutreiben. Drinnen wirst du den Weg finden. Du wirst .«
»Du verrückt«, murmelte Alvar und hoffte, dass er das seltsame Versteck nicht brauchen würde. Er spähte durch den Spalt und sah tatsächlich eine Höhle dahinter, in die von oben Tageslicht hinein fiel. Anscheinend war der seltsame Wolfsfelsen nach oben offen. Im hinteren Bereich war tatsächlich alles trocken, nur im tiefer gelegenen Bereich wuchsen Muscheln auf dem felsigen Grund und alles war mit Seegras bedeckt.
»Ich gehen, wenn müssen«, sagte Alvar und drückte Sayains Hand. »Aber nur dann.«
Hand in Hand kehrten sie zum Turm zurück und warteten.
In den späten Nachmittagsstunden hörten sie Galdurs Männer zurück kommen . Vom Turm aus beobachteten sie, wie das kleine Ruderboot wieder zum Schiff zurückkehrte, voll mit Fässern und zwei erlegten Rehen. Alvars Hoffnung, sie seien wirklich nur zum Aufstocken der Vorräte in die Bucht gekommen, bewahrheitete sich nicht. Das Schiff blieb vor Anker liegen, und die ganze Zeit waren mindestens zwei Männer an Deck, die immer wieder die Küste abzusuchen schienen.
»Hast du eine Ahnung, was sie vorhaben ?« Sayain sah Alvar an, und der nickte.
»Ja, denke schon. Warten auf Dämmerung. Vielleicht warten auf Sklavenhändler. Wenn wir hören Vogelpfiff, dann wissen. Pfiff wie diesen .« Alvar legte die Hände vor den Mund und pfiff, leise genug, dass man es auf dem Schiff nie würde hören können.
»Ich erinnere mich .« Sayain setzte sich aufs Bett und zog die Knie an. »Wenn wir den Pfiff hören, werde ich ins Wasser gehen und mich verwandeln«, sagte er. Alvar konnte sehen, wie die hellen Augen des Gestaltwandlers hart wurden wie Edelsteine. »Wenn sie mit den Sklaven zum Schiff rudern, bringe ich ihr Boot zu Fall. Sie werden nicht wegkommen. Ich werde die Sklaven befreien, wie ich dich befreit habe .«
Alvar beugte sich zu ihm und küsste ihn sanft auf die Stirn.
»Du wirst. Ganz sicher. Sie werden glauben, großes Fisch ist Schutzgeist für Gefangene und Dämon für Jäger. Sie nicht wissen, dass großes Fisch ist Gesegneter .«
Sayain lächelte. »Gesegneter hört sich auf jeden Fall besser an als Missgeburt oder Dämonenkind .« Er zog Alvar an sich und küsste ihn, und Alvar ließ das nur zu gern mit sich geschehen. Sayains weiche Lippen ließen ihn hoffen. In dieser Nacht würden sie kämpfen und am nächsten Tag würden sie ihren Sieg feiern.

WASSER UND FEUER

Ein schriller Pfiff riss Sayain aus dem leichten Dämmerschlaf, in den Alvars Umarmung und sein zärtliches Streicheln ihn gelullt hatten. Auch Alvar zuckte zusammen.
»Es geht los«, sagte Sayain leise. »Jetzt ist es an uns .«
Alvar nickte, Sayain sah, dass er schluckte.
»Angst?«
Alvar nickte und lächelte verlegen. Sayain küsste ihn.
»Ich auch. Hier... nimm das .« Sayain zog aus einer Truhe zwei Dolche und reichte sie Alvar. »Los jetzt... sehen wir, was sie tun .«
Sayain huschte zum Fenster und sah hinaus. Das Boot näherte sich dem Strand. Alvar sah aus dem dem Land zugewandten Fenster und fluchte leise.
»Was siehst du ?«
»Zwei Männer. Und Sklaven. Kann nicht genau sehen, wie viele. Vielleicht vier, vielleicht sechs.«
Sayain nickte. »Wir gehen. Wenn sie Anstalten machen, in die Stadt zu kommen, löst du die Feuerfallen aus. Ich werde zum Strand gehen. Wir sehen uns, wenn alles vorbei ist. Mach keinen Blödsinn, Alvar. Wenn es zu gefährlich wird, dann lauf weg oder versteck dich im Wolfsfelsen .«
Alvar nickte. Sayain zog ihn noch einmal fest in seine Arme. Sein Herz schlug wie rasend. Er wollte Alvar nicht verlieren, nicht das verlieren, was da so zart und leise zwischen ihnen zu wachsen begonnen hatte. Diese kleine Pflanze, so viel mehr als Freundschaft. Er küsste Alvar noch einmal.
»Viel Glück!«
Nur zögernd ließ Alvar ihn los. »Dir auch«, murmelte er, dann huschte er die Treppe hinunter. Am Zugang zum Turm trennten sie sich nach einer letzten, kurzen Umarmung endgültig. Sayain versuchte, nicht daran zu denken,

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