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Im Fischernetz (German Edition)

Im Fischernetz (German Edition)

Titel: Im Fischernetz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Alba
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dann kam die Lust. Alvar war über ihm, bei ihm, neben ihm, in ihm. Es war wie ein Bad im stürmischen Meer, Wogen der Lust schlugen über ihm zusammen und Ströme der Erregung trugen ihn immer weiter weg vom rettenden Ufer – aber Sayain wollte gar keine Rettung mehr. Er war verloren, ein Fisch im Netz, gefangen und doch frei.
Das Letzte, was er sich selbst noch flüstern hörte, bevor die Strudel von Lust und Leidenschaft ihn endgültig in die Tiefe rissen, war nur ein einziges Wort.
»Ja...«

ZERBRECHLICH WIE GLAS IST DER AUGENBLICK

Als Alvar erwachte, schien die Sonne hell in das kleine Turmzimmer. Er hatte so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr, und im ersten Moment konnte er sich noch nicht einmal erinnern, warum. Es dauerte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass er nicht allein im Bett lag. Sayain hatte sich im Schlaf an ihn geschmiegt, das silbrigweiße Haar des Gestaltwandlers streichelte ihn wie feinste Seide. Sayains Kopf ruhte auf seiner Schulter, eine von Sayains schmalen Händen auf seiner Brust. Alvar lächelte.
Kein Traum. Es war wirklich geschehen... sie hatten das Lager miteinander geteilt, Sayain hatte es gewollt, hatte ihn geradezu angefleht, ihn zu lieben – und nun lag er friedlich schlafend an ihn gekuschelt da, so vertrauensvoll, so entspannt.
Alvar betrachtete Sayain und er genoss es, einfach nur den Anblick dieses hinreißend schönen Gesichts mit den Augen zu trinken. So fremd und so bezaubernd. Behutsam strich er über das eisfarbene Haar, berührte die samtige Haut, die weichen Lippen, die fischflossenartigen Ohren. Auf einmal ergab alles einen Sinn. Die feinen Schuppen auf Sayains Haut, seine so offensichtliche Liebe zu allem, was mit dem Meer zu tun hatte, all die seltsamen Dinge, die es in Sayains Zimmer gab. Diese Ohren... Alvar strich noch einmal zart über die Ohrmuscheln, und sie zuckten leicht. Sayain seufzte im Schlaf und schmiegte sich noch enger an Alvar. Alvar lächelte und hauchte ihm einen Kuss auf die Nase.
» Silfri ... Sonne scheint schon !«
» Hmmm ... nein... der Traum ist zu schön, weck mich nicht...«
Alvar lachte leise. »Du... hinreißend. Du nicht geträumt... oder wir träumen gleichen Traum zusammen !«
Sayain öffnete die Augen und sah Alvar an. Schimmernde Aquamarine, blau wie das Meer und genauso tief. Alvar erschauerte. Dieser Blick war es, der ihn vom ersten Moment an gefesselt hatte. Für einen Moment stockte ihm der Atem, als Sayain sich aufrichtete und sich von ihm löste. Doch dann schloss er erleichtert und mit einem Seufzen die Augen. Sayain hob die Hand und strich ihm das Haar aus dem Gesicht.
»Alvar«, murmelte er und schien sich den Namen auf der Zunge zergehen zu lassen. »Du... letzte Nacht, das...« Er lächelte, das Blut schoss ihm in die Wangen.
»Habe ich getan, was du nicht wollen ?« Alvar schluckte. Es war ihm einfach so herausgerutscht und wahrscheinlich das Dümmste, was er jetzt sagen konnte.
»Ob ich... nein, wie kommst du darauf ?« Sayain beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf Alvars Nasenspitze.
»Du hast mir etwas gegeben, das ich nie für möglich gehalten hätte. Ich habe sehr genossen, was wir letzte Nacht getan haben, Alvar, und ich bin sehr gewillt, es wieder mit dir zu tun... und wieder und wieder. Es sei denn, du wirst meiner überdrüssig .«
»Götter, Sayain !«
Alvar grinste über das ganze Gesicht, er schnappte sich seinen Fisch und schlang die Arme um den geschmeidigen, muskulösen Körper.
»Du wunderbar, Silfri . Wunderbar. Mein Silber... fischchen !«
»Hey!« Sayain knuffte ihn spielerisch in die Rippen, Alvar ließ sich zurückfallen und schon rollten sie sich gegenseitig knuffend und kichernd durch das zerwühlte Lager. Sie lachten so laut, so befreit, dass sie die immer lauter werdenden Möwenschreie zuerst gar nicht hörten, doch plötzlich versteifte Alvar sich und lauschte.
»Was denn?«
»Psst !« Er zog Sayain an sich und hielt ihn fest.
»Etwas nicht stimmen...«
Er konnte beinahe spüren, wie Sayains Herz sank, wie die leichte, frohe Stimmung, die sie beide ergriffen hatte, wie ein zerspringendes Glas klirrte und in Tausende winzige Scherben zerbrach.
Alvar drückte Sayain noch einmal fest an sich, dann machte er sich los, kroch aus dem Bett und linste vorsichtig aus dem Fenster. Eine eiskalte Hand schloss sich um sein Herz. In der Bucht lag das ihm nur zu gut bekannte Schiff. Mit einem Platschen versank der Anker im Wasser, auf dem Deck herrschte reges Treiben. Ein Boot wurde zu Wasser

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