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Im Fischernetz (German Edition)

Im Fischernetz (German Edition)

Titel: Im Fischernetz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Alba
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Sklavenhändlern stand.
Sayain hielt den Atem an, als die Gruppe am Strand innehielt und der Große mit einem zufriedenen Lächeln zur Ruinenstadt zurückblickte, sich umwandte und die Sklaven ins Boot scheuchte. Diesmal ruderte der Rothaarige allein. Er duckte sich unter den Blicken des Großen und wich den Blicken der Gefangenen aus, so gut er konnte.
Sayain atmete erleichtert auf, als wenig später auf dem Schiff der Anker gelichtet und die Segel gesetzt wurden. Er kauerte sich in seinem Versteck zusammen, bis das schwarzrot gestreifte Segel zu einem winzigen Punkt am Horizont geworden war. Dieses Schiff und die fremden Männer, die gefesselten Sklaven, all das machte seine Vergangenheit mit einem Schlag wieder lebendig. Sayain schloss die Augen, doch die Bilder blieben.

ALVAR

Galdur Beornsson war ausgesprochen zufrieden, und wann immer Galdur zufrieden war, hatte Alvar eine leichte Zeit, auch wenn er jeden Tag das Deck zu schrubben, Segel und Kleider zu flicken und dafür zu sorgen hatte, dass frischer Fisch für die gesamte Besatzung auf den Tisch kam. Wenn Galdur zufrieden war, gab es kaum Schläge, ausreichend zu essen auch für ihn, und wenn es zu regnen begann, durfte er sich sogar unter Deck zurückziehen und seine Flickarbeiten im Trockenen zu Ende bringen.
Galdur hatte ein gutes Geschäft gemacht, das wusste Alvar – er hatte die beiden Mädchen und den Jungen, die sie in den Ruinen von Thalessia erworben hatten, gewinnbringend in Ombia , der mächtigsten Handelsmetropole der östlichen Königreiche, verkaufen können. Für hübsche blonde Mädchen zahlten die hohen Herren im Osten ein Vermögen. Alvar schauderte es, wenn er daran dachte, was für ein Schicksal die Mädchen erwartete. Es gab Tage, da war Alvar dankbar, nur der Sklave eines Händlers zu sein. Sein Clan und der Galdurs hatten lange miteinander im Streit gelegen. Schließlich war aus der Stammesfehde ein offener Krieg geworden, den Galdurs Clan nach einigen Monden heftiger Kämpfe für sich entschieden hatte. Alvar war unter den Kriegsgefangenen gewesen und wurde, wie so viele, die das gleiche Schicksal erlitten hatten, versklavt.
Er war in die Leibeigenschaft gegangen, immer mit der Hoffnung im Herzen, sich eines Tages, wie viele versklavte Männer seines Volkes, freikaufen zu können. Doch so einfach wollte Galdur es ihm anscheinend nicht machen. Der Händler ließ ihn hart schuften, und sein einziger Lohn waren Schläge. Alvars Hoffnung war mit den Jahren geschwunden, schließlich erloschen und seit Galdur das lukrative Geschäft des Sklavenhandels für sich entdeckt hatte, dachte er nur noch an Flucht. Vielleicht würde sich eine Gelegenheit ergeben, wenn sie wieder in Thalessia anlandeten. Vielleicht konnte er dort endlich entkommen.
Alvar schmiedete Pläne, während er die dicke Nadel mit zerstochenen Fingern durch festes Segeltuch schob, und verwarf sie wieder.
Ich brauche Hilfe. Aber woher soll ich Hilfe erwarten in diesen Ruinen, in denen es angeblich von Geistern wimmelt?
Er konnte nur auf ein Wunder hoffen.

Es goss in Strömen, als sie einen Mond nach der ersten Übergabe wieder vor Thalessia festmachten. Sie waren einige Tage zu früh dran, doch Galdur hatte seine Mannschaft zur Eile gedrängt – die Bucht von Thalessia bot Schutz vor dem aufkommenden Sturm, zudem führte der Fluss, der durch die Ruinenstadt ins Meer floss, genug frisches Wasser, um die Vorräte aufzustocken. Auf den alten, brachliegenden Feldern um die Ruinen wuchsen noch immer Obstbäume, deren Früchte eine willkommene Abwechselung zu dem ewig gleichen Schiffsfraß waren.
Es dämmerte bereits, als sie Anker warfen. Galdur Beornsson stand an Deck und spähte zu den dunklen Schatten der Ruine.
»Ulf, Swen, Gunnar – nehmt das Beiboot und seht euch an Land um! Geht jagen, sucht Pilze, bringt Süßwasser 'ran! Wenn wir schon die Zeit haben, sollten wir Proviant aufstocken .«
Gunnar Ivarsson , Galdurs erster Mann, verzog das Gesicht. »Lass uns bis morgen warten, Galdur . Du weißt doch, die Gerüchte... Es ist eine Sache, dass sie uns vor unerwünschten Blicken schützen, aber ich möchte ungern dort herumkreuchen , wenn es Nacht wird .«
Swen und Ulf brummten mit gesenkten Blicken Zustimmung.
»Pah, Weibergeschwätz!«
Galdurs wegwerfende Handbewegung zeigte deutlich, was er von der Gerüchten hielt. »Ihr werdet euch doch nicht von ein paar Ammenmärchen ins Bockshorn jagen lassen! Nehmt Alvar mit, wenn ihr jemanden wollt, den ihr vorschicken könnt,

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