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Im fünften Himmel

Im fünften Himmel

Titel: Im fünften Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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erinnert.
    Â»Hättest du auch, wenn du mit drei Jahren auf der Ocean County Fair beinahe totgetrampelt worden wärst«, gibt Hope todernst zurück. »Und du solltest wissen, dass jedes Jahr mehr Menschen an Eseltritten sterben als bei Flugzeugabstürzen.«
    Â»Das ist zwar sehr ermutigend, wenn man am Flughafen sitzt und auf einen Flug wartet, aber ich bin ziemlich sicher, das ist so eine moderne Legende. Ich meine, aus welcher Quelle stammt denn deine Statistik für eselbedingte Todesfälle?«
    Â»Darf ich fortfahren?«, fragt Hope.
    Â»Ja.«
    Â»Also, eine Fünfundzwanzigjährige, die unter Gaidarophobie leidet, die ihr Leben lang ländlichen Jahrmärkten aus dem Weg gegangen ist, genauso wie Streichelzoos, Bauernhöfen …«
    Â»â€¦Â Pu-der-Bär-Büchern, sämtlichen Shrek-Filmen und dem Parteitag der Demokraten …«, spielt Jessica mit.
    Â»â€¦Â die wird zu einer Hochzeit auf St. John eingeladen, der kleinsten und unberührtesten der amerikanischen Jungferninseln. St. John hat zwar keinen eigenen Flughafen, aber eine reiche Flora und Fauna, darunter auch eine bestens gedeihende Population von wilden Eseln! «
    Â»O nein«, sagt Jessica.
    Â»O doch. Ich werde hier echt wahnsinnig, so wie dieses Mädchen mit der Gurkenphobie in der Maury-Povich-Talkshow. Wildesel sind auf St. John so was wie die Tauben in der Großstadt, bloß dass sie außerdem noch dazu neigen, sich während Strandhochzeiten zu besteigen. Überall auf dieser Insel sieht man Horden von kopulierenden Eseln.«
    Jessica muss sich das freie Ohr zuhalten, um den Lärm des Manilow-Fanclubs abzuschirmen. Sie haben kollektiv beschlossen, die Handys auszuschalten, und diskutieren jetzt lautstark ihre Schadenersatzchancen.
    Â»Die Einheimischen sagen, dass wilde Esel höchst einfühlsame Tiere sind und sehr stark auf die Emotionen anderer Lebewesen reagieren. Sie werden also wie die menschlichen Hochzeitsgäste von den Liebesbezeugungen des Brautpaars so mitgerissen, dass ihr Instinkt sie dazu treibt, sich sofort am Strand zu paaren.«
    Plötzlich ist die Debatte der Fans leiser geworden. Sie drehen sich zu Jessica um, recken die Daumen hoch und zwinkern auffällig.
    Â»Zuerst waren Bridget und Percy ganz begeistert, so nach dem Motto: Lass sie doch, das wird eine Hochzeit, die keiner so schnell vergisst «, fährt Hope fort. »Bis sie tatsächlich eine Gruppe von Wildeseln sahen, die bei der Hochzeit anderer Leute hemmungslos herummachten. Ich meine, hast du schon mal zwei Wildesel bei der Sache gesehen? Der Eselhengst hat einen ganz schönen Prügel, kann ich dir sagen. Sehr verstörend, selbst wenn man nicht mit meinem, ähm, Problem geschlagen ist.«
    Es fängt leise und zögerlich an.
    You … know … I …
    Dann wird es lauter, selbstbewusster.
    Can’t smile without you …
    Â»Man kann die Wildesel nur am Poppen hindern –« Hope bricht ab. »Bilde ich mir das ein, oder singt da wer im Hintergrund?«
    Â»Ich stehe in der Schlange hinter zwanzig verärgerten Mitgliedern der Regionalgruppe New Jersey des Internationalen Barry-Manilow-Fanclubs«, antwortet Jessica ganz sachlich. »Und die haben offenbar beschlossen, ein Sing-in abzuhalten.«
    Â»Denkst du dir das aus?«, fragt Hope.
    Jessica hält ihr Handy in Richtung der Stimmen, was die Protestierer anspornt, noch lauter und falscher zu singen. CAN’T SMILE WITHOUT YOU. CAN’T SMILE WITHOUT YOU.
    Jessica sagt: »So, und jetzt halt du dein Handy in die Luft, damit ich die poppenden Wildesel hören kann.«
    Â»Auf keinen Fall! Ich bin sicher in meinem Zimmer. Ich werde doch nicht da rausgehen und die Aufmerksamkeit brünstiger Esel erregen.«
    Â»Woher soll ich dann wissen, dass deine Geschichte seltsam und wahr ist?«
    Â»Du musst mir einfach vertrauen.«
    Das tue ich , denkt Jessica. Mehr als sonst irgendwem. Doch sie sagt: »Ich muss auflegen. Ich kann dich nicht mehr richtig hören, und mein Akku macht’s nicht mehr lange, und den Aufladestecker habe ich mit dem Gepäck aufgegeben, glaube ich.«
    Â»Was soll ich denn Bridget und Percy erzählen?«
    An Hopes ernstem Tonfall kann Jessica ablesen, dass sie von den beiden instruiert wurde herauszufinden, ob sie den einheimischen Geistlichen buchen müssen. »Ganz ehrlich?«
    Â»Ganz ehrlich.«
    Â»Sag ihnen, ich

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