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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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wusste, dass es sie nicht umbringen würde, wenn sie einmal hungern mussten, weil sie sie vergessen hatten.
    Heute Morgen litt sie an Schlafmangel und den Nachwirkungen des Aspirins, ganz zu schweigen von ihrem Gewissen, das ihr zu schaffen machte, als habe sie ein Massaker begangen, und so war sie noch gluckenhafter als gewöhnlich. Alle fünf Minuten rief sie den Kindern die Uhrzeit zu, bis Merry sagte, sie sei schlimmer als das Radio.
    »Okay, aber hab bitte ein Auge auf die Uhr, sonst fährt Ronnies Mutter ohne dich.«
    »Als ich in Merrys Alter war, bin ich zu Fuß zur Schule gegangen«, bemerkte William, der heute Morgen alle Zeit der Welt hatte. Althea ignorierte ihn.
    »Hast du dir die Zähne geputzt?«, fragte sie Rupert, der eine Schüssel Müsli aß, Körnchen für Körnchen.
    »Nach dem Frühstück, Mum.«
    »Na schön, aber hast du deine Sandwiches gemacht?«
    Rupert setzte eine flehende Miene auf, die nie ihre Wirkung verfehlte. »Könntest du ...?«
    Althea klaubte Brötchen aus dem Gefrierschrank, fischte Merrys Sportrock aus der Waschmaschine, bügelte kurz darüber, um ihn zu trocknen, und kam zurück in die Küche, wo sie ihrer Tochter versicherte, sie werde nicht gleich eine Lungenentzündung bekommen, weil sie mal einen feuchten Rock anziehen musste. Irgendwer hatte eine Kassette aufgelegt und Althea musste mal wieder brüllen: »Was wollt ihr auf den Brötchen haben?«, während ihre Kinder eine bedeutungsvolle buddhistische Diskussion über den Tod führten.
    Aber schließlich war die Küche leer und still. Sie hatte die Hand am Telefon, um Patrick anzurufen, ihm zu sagen, dass die vergangene Nacht eine einmalige Sache gewesen sei, eine Das-darf-nie-wieder-vorkommen-Angelegenheit, die sie lieber aus ihrem Gedächtnis streichen sollten, als es klingelte. Unter ihrer bebenden Hand fühlte es sich an, als stehe es plötzlich unter Strom, und als sie Patricks Stimme hörte, fiel ihr beinah der Hörer aus der Hand.
    »Ally? Bist du’s?«
    Ihr wurde ganz schwach vor Sehnsucht, als sie ihn ihren Kosenamen aussprechen hörte.
    »Ja. Patrick?« Sie klang sehr sachlich und knapp. Gut. Sie zog einen Stuhl unter dem Küchentisch hervor und setzte sich, zum ersten Mal an diesem Morgen.
    »Ich wollte es dir schon gestern Abend sagen, aber der Moment schien nie richtig ...«
    »Was?«
    »Ich muss weg. Der Termin steht schon seit langem fest. Ich hätte es erwähnt, aber ...«
    »Wann denn?«
    »Um zehn fahr ich zum Flughafen. Ich muss nach Madrid.«
    »Oh.«
    »Ist alles in Ordnung? Mir würde im Traum nicht einfallen, jetzt einfach so zu verschwinden, wenn ich es irgendwie ändern könnte.«
    »Nein, kein Problem. Mach dir keine Gedanken.«
    »Du klingst niedergeschlagen.«
    »Ach was. Ich bin immer ein bisschen erledigt, wenn die Kinder sich morgens auf den Weg machen. Es war besser, als ich selbst morgens noch zur Arbeit musste, ich hatte gar keine Zeit mich mit ihnen rumzuplagen.«
    »Verstehe.«
    Es wäre der geeignete Moment gewesen die Unterhaltung zu beenden, aber trotz ihrer guten Vorsätze konnte sie sich nicht dazu überwinden. »Warum Madrid?«
    »Die Firma hat eine Niederlassung dort. Wir bauen ein Bürohaus.«
    »Oh, gut.« Sie schluckte. »Tja. Ich muss Schluss machen, ich hab so furchtbar viel zu tun ...«
    »Ja, ich muss auch bald los.« Er schwieg einen Moment. »Ally, bist du auch wirklich nicht verletzt, weil ich dich jetzt allein lasse?«
    »Natürlich nicht. Ich bin immer allein zurechtgekommen, weißt du.«
    Sie hatte nicht schroff oder abweisend klingen wollen, aber an seinem verdrossenen: »Ja, das ist wahr«, erkannte sie, dass er es so aufgefasst hatte.
    »Auf Wiedersehen, Althea.«
    »Auf Wiedersehen, Patrick.«
    Erst als das Haus leer war, nachdem sie den Mülleimer hinausgebracht, die Meerschweinchen gefüttert und die Waschmaschine angestellt hatte, gestattete sie sich zu weinen.

Kapitel 19
    I ch möchte wirklich, dass sie herkommen«, sagte Juno und schob den Untersetzer unter ihrem Himbeertee zurecht. »Ich kann nicht bis nach Schottland rauffahren in meinem Zustand.«
    »Aber du kannst auch nicht die ganze Familie zu Weihnachten einladen in deinem Zustand! Sie sollen zu uns kommen. Jetzt, wo Jenny weg ist, haben wir Platz genug. Du und Kenneth könnt rüberkommen. Das wäre doch herrlich.«
    Das glaubte sie zwar nicht wirklich, aber sie fand im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft das Weihnachtsfest für ihre Eltern, sie selbst, ihre Kinder und Kenneth

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