Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
hingerissen ihre drahtige Widerspenstigkeit. Sie klammerten sich aneinander wie Schiffbrüchige sich an einen Felsen klammern, als hinge ihr Leben davon ab, sich so nahe wie möglich zu kommen. Und als er sie hochhob und durchs Zimmer trug, sie immer noch küsste und immer noch an sich presste, als sie schließlich auf dem Bett landete, das noch warm von seinem Körper war, fühlte sie sich, als sei sie heimgekommen.
»Bist du sicher?«, fragte er tonlos. Er hatte sich den Pullover über den Kopf gezogen und seine Hände lagen am Knopf seiner Jeans. »Du schienst immer so ...«
»Ja, ja, ich bin sicher«, antwortete Althea eilig, ehe die Millionen von Verteidigungsmechanismen, die sie für gewöhnlich beschützten, sich einschalten konnten.
»Augenblick.« Er wandte sich ab und stöberte zwischen den Gegenständen auf dem Nachttisch herum auf der Suche nach seinem Portemonnaie.
Althea schloss die Augen. Beeil dich, beeil dich doch, dachte sie bei jedem Atemzug, ehe mein Verstand sich wieder einschaltet. Aber auch wenn sie versuchte es abzuwehren, ihr Denken überlagerte zunehmend ihre Lust, es war wie ein kalter Wasserguss auf einen sonnengewärmten Rücken.
»Alles in Ordnung«, sagte er. »Ich hab ein Kondom.«
Althea schluckte. Sie konnte ihm nicht sagen, sie habe ihre Meinung geändert, jetzt nicht mehr. Es wäre die schlimmste Form von Koketterie. Hätte er sie nur nicht losgelassen, hätte er nur das Kondom nicht gesucht. Dann wäre alles gut gewesen. Mehr als das, vermutlich wäre es himmlisch und wunderbar gewesen, selbst wenn es Wahnsinn war. Aber es nützte alles nichts. Jetzt war sie so weit gegangen, jetzt konnte sie nicht mehr umkehren. Sie versuchte zu lächeln, aber es missglückte und sie wandelte es eilig in ein Hüsteln um.
»Nimm das Handtuch ab«, sagte er, immer noch in seinen Jeans. Er ließ sie nicht aus den Augen. »Ich bin nicht sicher, dass die Farbe dir steht.«
»Nein.« Sie konnte nicht. Vor einer Minute hatte sie ihn noch so sehr gewollt, dass sie bereitwillig das Risiko in Kauf genommen hätte, sich mit Aids zu infizieren. Jetzt konnte sie den Gedanken nicht ertragen, dass er sie nackt sehen sollte. »Du zuerst«, fügte sie hinzu.
Patrick lächelte, sein Zorn war verflogen; ein Mann, der wusste, dass er die Frau haben konnte, die er wollte, und bereit war noch ein paar Augenblicke länger zu warten. »In Ordnung.« Langsam streifte er seine Jeans ab und Althea sah, dass er nichts darunter trug. Er musste sich in noch größerer Hast angezogen haben als sie.
Sie schluckte und kämpfte gegen die aufsteigende Angst an, die ihr der Anblick eines nackten Mannes nach so vielen einsamen Jahren einflößte. Er sah blendend aus; das häufige Tennis- und Squashspielen hatte seinen Körper schlank und sehnig gemacht, von den Urlauben mit Topaz im fernen Süden war immer noch eine leichte Bräune geblieben. Er wirkte muskulös und athletisch.
Ihr eigener rundlicher, bleicher Körper erschien ihr unwürdig, neben dem seinen zu liegen. Sie fühlte sich zu alt, zu deutlich von Schwangerschaften und Geburten gezeichnet, um sich seinen Blicken auszusetzen. Er glitt neben ihr aufs Bett und sie rückte beiseite, hielt das Handtuch immer noch fest um sich geschlungen.
»In diesem Bett ist einfach nicht genug Platz für zwei«, sagte er und zog daran.
Sie umklammerte es. »Doch, sicher ist es das. Wir haben schon schmalere Betten als dieses geteilt. Jedenfalls beinah.«
»Schon möglich. Aber für das, was mir vorschwebt, brauchen wir viel Platz.«
»Das Bett ist ja groß genug ...« Jetzt war wirklich nicht der geeignete Zeitpunkt, um kalte Füße zu bekommen. Sie konnte jetzt nicht kneifen. Aber die Leidenschaft, die sie in dieses Zimmer und mehr oder minder in seine Arme geführt hatte, war spurlos verschwunden. Stattdessen war sie von einer Art namenlosem Schrecken erfüllt, der eher einer jungfräulichen Braut angestanden hätte. Sie hatte keine Wahl. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen und es über sich ergehen zu lassen.
»Liebling, was ist denn?« Er stützte den Kopf auf die Hand auf. »Was ist los? Warum bist du plötzlich so scheu?«
»Wenigstens sagst du scheu und nicht prüde.«
»Warum willst du nicht, dass ich dich ansehe?«
Sie vergrub den Kopf im Kissen, damit sie nicht sehen musste, wie er sie betrachtete. »Ich bin fast vierzig. Ich hab drei Kinder geboren ...« Sie schluckte. »Und Juno meint, ich müsste mindestens zehn Kilo
Weitere Kostenlose Bücher