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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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womöglich wieder ändern wolle, und Althea drückte seine Schultern in die Kissen nieder und kletterte rittlings auf ihn.
    Sie fühlte sich nicht länger dick oder pummelig, sie fühlte sich schön, unwiderstehlich und triumphierend. Irgendwo in den entlegensten Winkeln ihres Denkens erkannte sie, dass Sex noch nie zuvor so gewesen war. Das hier war neu und überwältigend und seltsam. Noch nie hatte sie das Gefühl gehabt, dass sie mit ihrem Körper so extreme Gefühle auslösen konnte, in sich selbst ebenso wie in dem Mann, den sie liebte.
    Ineinander verschlungen rollten sie über das breite Bett, bis sie schließlich herunterfielen und auf den nackten Dielen landeten. Die Bettdecke zogen sie mit sich. Und hier kamen sie schließlich zusammen und als sie sich voneinander lösten, lagen sie keuchend, verschwitzt, völlig erschöpft.
    Sie blieben eine Weile schweigend so liegen, bis Patrick schließlich vorschlug, wieder ins Bett zu klettern. »Sonst sind wir morgen früh völlig steif.«
    »Ich kann nicht bis morgen früh bleiben.« Es war, als habe ihr jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gegossen. »Ich muss nach Hause. Jetzt.«
    Patrick protestierte, aber ohne Eifer. Er wusste, dass sie entschlossen war nach Hause zu gehen, und er kannte und respektierte die Gründe. Sie konnte nicht zulassen, dass ihre Kinder aufwachten und feststellten, dass ihre Mutter abhanden gekommen war. Ebenso wenig konnte sie sich bei Morgengrauen nach Hause schleichen.
    »Ich fahre dich«, schlug er vor. »Ich such dir etwas zum Anziehen heraus und bring dich nach Hause.«
    »Danke.« Sie versuchte nicht, ihn davon abzubringen. Hätte sie eingewandt, es bestehe doch kein Grund, dass sie beide in die unwirtliche Nacht hinausgingen, und er hätte zugestimmt, wäre sie todunglücklich gewesen. Mit dem Morgen würde die Reue kommen, ein Hagel von Realitäten würde auf sie einprasseln. Sie fürchtete sich davor und dem einsamen Heimweg zu Fuß durch den Regen konnte sie nicht ins Auge sehen.
    Sie bat ihn, ein Stück vom Haus entfernt anzuhalten, damit niemand den Wagen hörte. Jetzt da der Sturm vorüber war, erschien die Nacht unnatürlich still. Althea schloss die Haustür auf und schlüpfte hinein. Ihr Körper war immer noch warm von dem schnellen Bad, das sie genommen hatte, ehe sie seine Jeans und seinen Pullover anzog, ihre Glieder noch weich und gelöst von ihrem Liebesakt. Aber ihr Gewissen regte sich bereits.
    Es war Wahnsinn gewesen, sie hatte sich wie eine Frau ohne Familie, ohne Verantwortung benommen, nicht wie eine Frau mit großer Verantwortung, aber ohne Job. Es war beinah so, als sei sie betrunken, nicht betrunken genug, um alles zu vergessen, aber betrunken genug, um zu wissen, dass einem am nächsten Morgen ein höllischer Kater bevorstand. Der Zustand, der einen veranlasste, literweise Wasser oder Orangensaft in sich hineinzuschütten, um das Unvermeidliche abzuwenden. Und manchmal half das sogar. Aber weder Vitamin C noch Flüssigkeit konnten die schmerzhaften Folgen ihrer Entgleisung lindern. Unter Zuhilfenahme von zwei Aspirin, einer Wärmflasche und dem BBC World Service schlief sie endlich ein. Am nächsten Morgen wachte sie viel zu spät auf.
    Sie hämmerte an Williams Tür. »Halb acht, höchste Zeit zum Aufstehen!« Sie öffnete die Tür und sah, dass die Bettdecke sich bewegte.
    »Mum! Ich muss erst um halb elf da sein!«
    Althea trat den Rückzug an und fragte sich, ob sie sich je daran gewöhnen würde, dass William jetzt, da er in der Abschlussklasse war, nur noch gelegentlich zum Unterricht musste. Sie ging die Stufen zum Dachgeschoss hinauf, wo Ruperts Zimmer lag.
    »Liebling?« Sie steckte den Kopf durch die Tür. »Es wird Zeit.«
    Während ihr Sohn sich stöhnend auf den Rücken wälzte, hob sie ein paar Socken auf, die überall am Boden verstreut lagen. »Jetzt weiß ich, warum bei euch Jungs ständiger Sockenmangel herrscht«, sagte sie. »Sie sind alle hier oben. Du bist doch nicht etwa wieder eingeschlafen?«
    Merry zu wecken war viel einfacher. Sie war eine Frühaufsteherin und ließ sich morgens gern ausreichend Zeit, um ihre Tasche zu packen und sich die Haare zu fönen. Eigentlich sollten die Kinder auch ihre Sandwiches selber machen. Sie waren schließlich alt genug, in diesem Punkt hatten sie Althea Recht gegeben. Aber sie hatte nie Ruhe, ehe sie sich nicht vergewissert hatte, dass sie ihre Lunchboxen auch wirklich in ihre Taschen gesteckt hatten, obwohl sie eigentlich genau

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