Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
geöffneten Ofentür und wendete die Kartoffeln. Als sie ihn sah, wandte sie sich um und schwang drohend, so hoffte sie, ihr Messer.
»Patrick, wieso bist du hier?«
»Ich hab dir doch gesagt, ich bin eingeladen!« Er war entrüstet. »Ich sollte gestern schon kommen, aber ich konnte nicht. Da hat Juno mich zum Weihnachtsessen eingeladen. Ich dachte, du würdest dich vielleicht freuen mich zu sehen. Eben schien es auch so.«
Sie spießte eine Kartoffel auf. »Das war ein Fehler. Wir hatten bisher noch keine Gelegenheit, über die Nacht ... die Nacht, als der Sturm war, zu reden. Aber es ist ausgeschlossen, dass wir uns weiterhin sehen.«
»Warum?« Er stellte die Flasche ab und stützte die Hände auf den Tisch.
»Das ist kompliziert. Ich kann dir das jetzt nicht erklären. Juno liegt oben und hat einen falschen Alarm und außerdem muss ich kochen. Ich hatte Juno gebeten, dich nicht einzuladen.«
Patrick fuhr sich mit der Hand über den Nacken, ließ sie dort und betrachtete Althea versonnen. »Aber sie hat es trotzdem getan. Und hier bin ich. Und ich werde jetzt nicht wieder verschwinden, also solltest du versuchen aus dieser unangenehmen Situation das Beste zu machen.«
»Ach, verflucht«, murmelte sie und stach auf die Kartoffeln ein. »Kein Grund, gleich beleidigt zu sein. Ehrlich gesagt, ich bin froh, dass du da bist ...« Und noch mal verflucht, das hätte sie nicht sagen dürfen, obwohl es stimmte. »Ich meine, ich mag dich gern, ich freu mich dich zu sehen, aber ich will nicht, dass du auf die Idee kommst ... dass du meinst ...« Sie sah zu ihm auf in der Hoffnung, er werde ein Einsehen haben und sie verstehen und ihr Leben nicht noch komplizierter machen, als es ohnehin schon war.
Er seufzte tief und verzog den Mund. »Wir sollten dieses Gespräch lieber vertagen. Was du sagst, ergibt überhaupt keinen Sinn und früher oder später werden wir todsicher unterbrochen. Kenneth hat mich geschickt, um festzustellen, ob du Hilfe oder noch einen Drink brauchst.«
Er hatte Recht. Es konnte zu nichts führen, in einem Haus voll schwangerer Frauen, Weihnachten und neugieriger Familienmitglieder zu reden. »Ja und ja.«
»In welcher Reihenfolge?«
»Ein ganze Flasche Whisky zuerst und dann brauche ich jemanden, der mir sagt, welches dieser Bleche das mit den Vegetarierkartoffeln ist.«
»Ich wusste gar nicht, dass es auch Fleisch fressende Kartoffeln gibt.« Er öffnete die Whiskyflasche, die er mitgebracht hatte, und schenkte zwei Fingerbreit in ihr Glas.
»Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt für Witze. Die Kartoffeln auf einem Blech sind nur in Öl gebacken, die anderen mit Truthahnfett. Aber welche?«
»Hm. Vielleicht würde William den Unterschied gar nicht bemerken.«
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu und schob die Kartoffeln wieder in den Ofen. Nachdem er ihr den Whisky eingeschenkt hatte, hatte er sich sicherheitshalber zur Tür zurückgezogen, lehnte an der Zarge, amüsiert, ein bisschen verwirrt, und verströmte Sexappeal. Althea hatte das Gefühl, sie verströmte bestenfalls das Aroma von Truthahnfett, und hätte am liebsten die Flucht ergriffen und ihn mit den Töpfen und Pfannen im Stich gelassen. Und wenigstens vorübergehend tat sie das auch.
»Wenn du mich entschuldigst«, sagte sie würdevoll. »Ich muss gehen und nach Juno sehen. Es wird mir schon wieder einfallen, welche Williams Kartoffeln sind.«
Sie traf Juno am Fuß der Treppe. Sie sah hinreißend aus. Sie trug die Haare hoch aufgesteckt und einen schwarzen, mit Gold abgesetzten Kaftan, der ihre Schwangerschaft zwar nicht verbarg, aber mit einer erhabenen Note versah. Ihr Makeup war perfekt und sie duftete nach 1000, das teuerste Parfüm der Welt, wie sie immer wieder gern anmerkte.
»Hallo, Liebling, tausend Dank, dass du die Stellung gehalten hast. Ich hörte Patrick kommen und fühlte mich so viel besser, dass ich mir gedacht habe, ich komme wieder nach unten.«
»Juno!« Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Minuten verspürte Althea Lust, einen Menschen, den sie liebte, umzubringen. Sie schloss die Augen, öffnete sie wieder und war immer noch genauso wütend. »Solltest du nicht im Bett liegen?«
»Nein, nein. Mir geht’s gut. Die Schmerzen sind wie weggeblasen.«
»Ach wirklich? Ich bin sicher, dagegen könnte ich etwas tun ...«
»Was redest du da?«
»Ich hatte dich gebeten, Patrick nicht einzuladen.«
»In mein Haus kann ich einladen, wen ich will.« Junos Hochnäsigkeit verschwand jedoch gleich wieder,
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