Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Huhn.«
»Ich könnte nicht zu Fuß zu Ronnie kommen.«
Althea seufzte. Das war allerdings ein gewichtiges Argument gegen das Haus. »Aber davon abgesehen ist es ganz passabel, oder? Es hat vier Schlafzimmer ...«
»Kein Gästezimmer.«
»Ein Luxus, auf den wir verzichten können. Eine hübsche Einbauküche, ein schönes Wohnzimmer mit Glastüren.«
»Und eine schöne Fabrik gleich vor dem Fenster«, sagte Merry niedergeschlagen.
»Liebling, ich schwöre, wir haben jedes Haus besichtigt, das auch nur entfernt infrage kam, und das hier ist noch das beste von allen. Wir haben nicht mehr viel Zeit, wenn Daddy Ende März einziehen will.«
»Das sind noch fast zwei Monate. Eine Ewigkeit.«
»Das ist gar nichts! So eine Sache zieht sich hin mit Besichtigungen und Verträgen und all diesen Dingen. Wir können von Glück sagen, dass wir keine Hypothek aufnehmen müssen.«
»Aber du wirst kein Haus kaufen, ohne ein Gutachten machen zu lassen, oder?« Merry klang besorgt.
»Na ja, vielleicht lasse ich eins machen, aber weil wir keinen Kredit brauchen, ist es nicht unbedingt notwendig.«
»Doch, das ist es! Ich hab Patrick in der Stadt getroffen und ich musste ihm versprechen, dass ich nicht zulasse, dass du ein Haus ohne Gutachten kaufst. Er sagte, er werde es machen, wenn du möchtest.«
»Ich hab es dir doch erklärt, Liebling. Patrick und ich haben unsere Freundschaft beendet.«
»Aber ihr könnt doch nicht ...«
»Oh doch. Deine Freundinnen und du, ihr macht das schließlich auch andauernd.«
»Aber wir sind Kinder! Du und Patrick seid Erwachsene. Ich finde es ziemlich gemein, wie du ihn behandelst. Und er findet das auch!«
»Merry, Liebling, ich möchte wirklich nicht, dass du dich mit Patrick triffst. Das gehört sich nicht.«
»Ich ›treffe‹ mich nicht mit ihm, er ist mir auf der Straße zufällig über den Weg gelaufen. Wirklich, du bist so ungerecht. Wenn ich irgendwen von deinen anderen Freunden ignorieren würde, wärst du wütend. Aber du willst, dass ich Patrick ignoriere, dabei ist er wirklich cool.«
»Na schön, du brauchst ihn nicht zu ignorieren, aber ich würde es vorziehen, wenn du ihm nichts über meine Privatangelegenheiten erzählst.«
»Wie beispielsweise?«
»Wie beispielsweise die Tatsache, dass wir ein Haus suchen.«
»Oh Gott! Das hab ich ihm nicht erzählt! Er wusste es. Er fragte, ob wir schon was gefunden hätten. Und da hat er das mit dem Gutachten gesagt.«
Althea seufzte. »Lass uns nach Hause fahren.«
»Also kaufen wir das Haus hier nicht?« Merrys hübsches Gesicht nahm einen flehenden Ausdruck an.
»Ich glaube nicht. Es sei denn, uns bleibt nichts anderes übrig. Komm, wir fahren bei Juno vorbei und besuchen das Baby.«
»Würde es dir was ausmachen, mich vorher zu Hause abzusetzen? Ich liebe Candida, aber Juno macht immer so einen Aufstand, wenn ich sie mal halten will.«
Also fuhr Althea allein zu ihrer Schwester und ihrer Nichte und fragte sich wie immer, was Juno sich nur dabei gedacht hatte, ihre Tochter nach einem scheußlichen Mikroorganismus zu benennen, der es auf Frauen abgesehen hatte. Merry hatte Recht, Juno konnte einen wahnsinnig machen mit ihrer übertriebenen Vorsicht. Aber Althea hatte nichts anderes erwartet und ihr gestattete Juno noch am ehesten, das Baby hochzunehmen, weil es in Altheas Armen immer gleich aufhörte zu weinen.
»Sie haben es einfach gern, körperliche Nähe zu spüren«, erklärte sie, klopfte ihrer Nichte liebevoll den Rücken und dämpfte damit ihren Lautstärkepegel zu einem schwachen Wimmern ab.
»In einem der Bücher steht, wenn sie getrunken und ihr Bäuerchen gemacht und eine frische Windel bekommen hat, soll man sie einfach schlafen legen.« Juno war erst seit knapp sechs Wochen Mutter, ihr Glaube in Ratgeberbücher daher noch unerschüttert.
»Dann ist es das falsche Buch«, erwiderte Althea. Sie wusste, Juno konnte ihre Bücher nicht einfach beiseite legen und sich auf ihren Instinkt verlassen. »Hier ...« Mit einer Hand durchforstete sie den Stapel Bücher mit ehrgeizigen Titeln wie Die Mutter des perfekten Babys auf dem Tisch. »Hier drin schreiben sie, dass du das Kind herumtragen sollst, bis es eingeschlafen ist. Nur die westliche Gesellschaft könne auf die Idee verfallen, ihre Babys so zu behandeln, wie wir es tun.«
»Oh«, sagte Juno kleinlaut. »Na ja, jetzt ist sie ja eingeschlafen. Oder muss man sie die ganze Zeit auf dem Arm halten?«
»Nein, nein«, versicherte Althea. »Sobald sie schläft,
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