Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Tochter zu gestehen, dass man ein Sexualleben hatte. »Patrick möchte, dass wir in einem Hotel übernachten. Es ist so eine weite Fahrt und ich bin so müde.«
»Oh ... Es ist Mum.« Althea hörte sie im Hintergrund murmeln, ehe Merry die Hand über den Hörer legte. »Kein Problem«, sagte sie dann. »William fährt mich rüber zu Juno. Sie hat gesagt, ich darf Candida vielleicht baden.«
»Wie schön.«
»Du bringst mir die Seife mit, oder?«
»Natürlich, wenn es welche gibt. Wollen deine Brüder mit mir sprechen?«
Althea hörte Merry fragen. »Nicht zwingend. Ich soll dich grüßen. Und Patrick auch. Ich muss jetzt Schluss machen. Bis bald.«
Althea hängte ein und wusste nicht, ob sie froh oder traurig sein sollte. Es war wunderbar, dass ihre Kinder so selbstständig waren und ohne sie zurechtkamen, aber es war ein bisschen gewöhnungsbedürftig.
Der Garten des Hotels erstreckte sich bis zum Fluss hinunter. Der Parkplatz lag hinter dem Haus und man erreichte ihn über eine Zufahrt, die durch gepflegte Rasenflächen mit alten Bäumen und geschmackvollen Blumenbeeten führte.
»Das ist wunderschön!«, sagte Althea. »Man sieht geradezu vor sich, wie elegante Damen mit riesigen Hüten und winzigen Sonnenschirmen hier entlangflanierten und auf der Terrasse Tee getrunken haben.«
»Wie heiß ihnen im Sommer gewesen sein muss. Kein Wunder, dass sie immerzu in Ohnmacht gefallen sind«, meinte Patrick.
Sie selbst schien weitaus weniger hierher zu passen, dachte sie, verschwitzt und müde in ihren zerknitterten Sachen. Zögernd folgte sie Patrick, als er ihr Gepäck die Stufen hinauf und durch die Tür zur Rezeption brachte.
Er muss wissen, dass wir nicht verheiratet sind, dachte sie, als der junge Portier ihre Anmeldung ausfüllte. Sie fühlte sich plötzlich sehr unsicher und versuchte all ihre Gedanken auf den Seidenblumenstrauß im Kamin zu konzentrieren, während Patrick unterschrieb. Hier stehe ich, eine erwachsene Frau – beinah vierzig, verdammt – und geniere mich, weil ich mit einem Mann zusammen ein Hotelzimmer nehme. Patrick lächelte ihr aufmunternd zu. »Gehen wir nach oben?«
Althea nickte und folgte ihm eine geschwungene Treppe hinauf zu ihrem Zimmer, dankbar, dass er die Dienste eines Pagen abgelehnt hatte.
Das Zimmer war offensichtlich für Paare in den Flitterwochen eingerichtet. Ein riesiges Bett mit einer weißen Tagesdecke, bodenlange, goldene Vorhänge zierten das Fenster, das einen Ausblick auf den Garten und den Fluss bot. Im Bad fanden sich zahllose flauschige Handtücher und genug kleine Päckchen und Fläschchen mit Badeöl, Schampoo und Duschgel, um selbst Merry zufrieden zu stellen.
»Wir sind ein bisschen spät dran«, bemerkte Patrick und ließ ihre formlose Tasche achtlos auf das weiß bedeckte Bett fallen. »Wir sollten bald hinuntergehen, wenn wir noch etwas essen wollen.«
Althea wollte nie wieder im Leben essen. Ihr Appetit war verschwunden. Keine jungfräuliche Braut hätte nervöser sein können angesichts dieses imposanten Betts und eines Bräutigams, der plötzlich ein Fremder war.
»Kann ich eben noch unter die Dusche?«
»Natürlich.«
Der Wasserstrahl war heiß und stark, sandstrahlte die Strapazen und den Staub dieses endlos erscheinenden Tages von ihrem Körper. Aber innerlich war sie immer noch voller Unruhe. Hier war sie nun, erfolgreiche Gartenarchitektin, Verlobte eines gut aussehenden, liebevollen Mannes, im Begriff, zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich finanziell unabhängig zu werden. Aber statt der Euphorie, die sie hätte empfinden müssen, fühlte sie sich nur fremd und unausgeglichen.
Er war nicht im Schlafzimmer, als sie aus dem Bad kam. Sie zog sich wieder an und trocknete sich die Haare. Dann legte sie sehr sorgfältig ihr Makeup auf. Sie war gerade mit dem Lippenstift beschäftigt, als Patrick hereinkam, und sie wusste plötzlich, was nicht stimmte.
Er warf sich der Länge nach mitsamt Schuhen aufs Bett.
»Patrick, ich weiß nicht so recht, wie ich es sagen soll ...«
Er setzte sich auf, nicht länger entspannt, sondern sehr blass unter seiner Sonnenbräune. »Aber du hast deine Meinung geändert. Du willst mich doch nicht heiraten.« Er sagte es leichthin und lächelte, aber sie hörte die Anspannung in seiner Stimme.
»Nein, nein, nichts dergleichen. Es ist nur ...«
»Was? Um Himmels willen, sag schon.«
»Ich möchte nach Hause.«
Er schloss die Augen und stieß den Atem aus. »Ist das alles? Gott! Einen Augenblick dachte
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