Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Paare sich nach Abzug der Kosten für die Hochzeit und der Hypothekenrate noch leisten konnten.
Sie ging ins Haus; plötzlich sehnte sie sich nach einer Dusche und einem Sandwich. Vielleicht würde einem der Kinder ein passender Name für ihren Entwurf einfallen, etwa wie »Vom Sperrmüll auf den Rasen« oder »Der Zehn-Pfund-Garten«, wenn es ihr gelang, wirklich nur so wenig dafür ausgeben zu müssen.
Sie stand in ihren lehmverschmierten Stiefeln in der Küche, als das Telefon klingelte. Ihre Hände waren noch ungewaschen, aber sie nahm trotzdem ab. »Hallo?«
»Hallo, Althea.«
Es war Frederick. Althea dachte oft, sie sollte Frederick wegen dieser oder jener Angelegenheit anrufen, aber noch öfter fand sie gute Gründe, um es nicht zu tun. Der beste war, dass sie nie wusste, wie spät es gerade in Hongkong war, und unter keinen Umständen wollte sie Fredericks Freundin mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißen. Aber er hatte die Zeitverschiebung natürlich genau berechnet und sein Timing war perfekt.
»Oh. Hallo.« Altheas schlechtes Gewissen meldete sich sozusagen prophylaktisch, aber dann fiel ihr ein, dass sie die Zeugnisse der Kinder noch gar nicht bekommen hatte, ihm also auch noch nicht hätte schicken können. Und sie hatte ihn auch nicht um Geld für den Hausschwamm gebeten, denn sie hoffte immer noch, dass der Scheck bald kommen würde. Natürlich gab es da noch das kleine Problem mit ihrer Arbeitslosigkeit, aber da das Schuljahr noch nicht zu Ende war, konnte sie das Thema noch ein Weilchen aufschieben. »Frederick. Wie geht es dir?«
»Gut. Mit den Kindern alles in Ordnung?«
»Ja«, sagte sie zögernd und fragte sich, ob sie vielleicht einstreuen sollte, dass es den Kindern besser ginge, wenn sie ein bisschen mehr Taschengeld hätten.
»Ich rufe an, um dir zu sagen, dass ich rüberkomme.«
Panik spülte wie eine Springflut über Althea hinweg, ebbte aber gleich wieder ab, als ihr aufging, dass er vermutlich in London bleiben würde. War er einmal dort, brachte ihn so leicht nichts aus der Stadt heraus. »Ah ja? Geschäftlich? Oder zum Einkaufen?« Claudia, die erfolgreiche Geschäftsfrau, mit der er sein geschmackvolles Heim teilte, litt vermutlich an Beauchamp-Place-Entzugserscheinungen.
»Rein geschäftlich. Claudia wird nicht mitkommen.«
»Oh. Willst du die Kinder besuchen?«
»Selbstverständlich«, sagte er gereizt, als sei er ein Anwärter für die Auszeichnung zum »Vater des Jahres«. »Und ich dachte mir, bei der Gelegenheit könnte ich dich auch besuchen.«
Althea spürte plötzlich Kälte am ganzen Körper und musste sich setzen. Da kein Stuhl in Reichweite war, setzte sie sich auf den Fußboden. »Wirklich? Wie kommst du auf die Idee?«
»Wir haben uns zwölf Jahre lang nicht gesehen, Althea. Ich denke, es wird Zeit, dass wir uns wie zivilisierte Menschen benehmen. Ich würde gerne kommen und ein paar Tage bleiben.«
»Frederick, ich hab furchtbar viel zu tun im Moment ...«
»Oh, ich weiß von deinem Gartenarchitektur-Wettbewerb. Merry hat mir davon erzählt.«
Althea hatte angefangen zu schwitzen. Was sonst hatte Merry ihm erzählt? Sie hatte den Kindern gegenüber angedeutet, es sei nicht unbedingt nötig, dass ihr Vater jetzt schon von ihrer Arbeitslosigkeit erfuhr, aber sie wusste, dass die Telefonate mit ihm für die Kinder auch so schon kompliziert genug waren, ohne dass sie ihnen eine Liste mit Tabuthemen an die Hand gab.
»Althea! Bist du noch dran?«
»Natürlich. Ich hab nur nachgedacht. Wann wolltest du denn kommen? Eigentlich passt es überhaupt nicht ...«
»Wie willst du wissen, ob es passt oder nicht, wenn du noch gar nicht weißt, wann ich komme?«, fragte er mit seiner schrecklichen, unwiderlegbaren Logik.
»Na ja, über die Ferien habe ich französische Kinder hier ...«
»Das weiß ich. Ich wollte kommen, bevor die Ferien anfangen.«
Das bedeutete, dass ihr nicht viel Zeit blieb, um Ordnung zu schaffen. Juno war schon pingelig und kritisch, was Altheas Haushaltsführung betraf, aber wenigstens meinte sie es gut. Frederick war einfach nur pingelig. Und er wäre vermutlich hingerissen, wenn Althea ihm schließlich ein Glas Marmelade an den Kopf warf, weil ihre Kritikfähigkeit sich erschöpft hatte.
»Ich freue mich wirklich darauf, dich wiederzusehen, weißt du.«
»Tatsächlich? Wieso?«
»Also, man könnte glauben, du hast vergessen, dass wir einmal verheiratet waren, Althea.«
»Na ja, man könnte glauben, du hast vergessen, dass wir
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