Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
sagen haben über ungebetene Gäste, die die Freundlichkeit derer, die sie aus Barmherzigkeit in ihr Gewächshaus aufnahmen, damit belohnten, dass sie sie bestahlen. Aber wenigstens konnte Patrick jetzt sagen, dass es ihm allerdings etwas ausmache und sie die Plane gefälligst zurückgeben solle. Um für ihre Sünde zu büßen, ging sie nach draußen und grub den Aushub für das Waschbecken. Es war echte Knochenarbeit. Sie hoffte inständig, dass das fiktive junge Paar, das in ihrer Vorstellung mehr und mehr zu realen Personen wurde, keine Rückenprobleme hatte und kein Baby erwartete.
Obwohl sie sich immer darüber beschwerte, dass man einen ganzen Tag pro Woche damit verschwendet, zu putzen und zu kochen und sich so zurechtzumachen, dass man respektabel wirkt, wenn man die Zeiten mal zusammenrechnet, begann sie trotzdem noch mit den Vorbereitungen für Fredericks anstehenden Besuch. Sie wusch die Tagesdecken, die sie immer über die fadenscheinigen Sofas breitete, und kramte die uralte Blechdose mit dem Möbelwachs hervor. Bozo fand es ganz prima, sich auf frisch gewaschene Sofadecken betten zu können, aber den Staubsauger bellte sie misstrauisch an.
»Wer dich hört, könnte meinen, ich sauge sonst nie«, brummte Althea verstimmt. »Dabei tu ich das andauernd. Aber nach fünf Minuten sieht man irgendwie nichts mehr davon.«
Am darauf folgenden Samstag brachten Althea und Merry zusammen das Haus auf Vordermann. Althea hatte eingewilligt, Merry für ihren Einsatz reichlich zu belohnen, das war schließlich nur fair, da ihre Brüder sich um die Arbeit drückten.
Merry war Anhängerin der Alles-in-die-Schränke-stopfen-und-dann-schnell-die-Tür-zu-Methode des Aufräumens. Der Vorteil war, dass man innerhalb kürzester Zeit optimale Ergebnisse erzielte, der Nachteil war das heillose Chaos und ewige Suchen hinterher. Althea neigte dazu, überall Stapel von Papieren anzuhäufen, sodass sie nicht in Vergessenheit gerieten. Manche dieser Stapel konnten auf eine mehrjährige Geschichte zurückblicken und so folgte Althea Merry auf ihrer radikalen Aufräumtour durchs Haus und sortierte die Stapel in »erhaltenswert« und »Altpapier«.
Die Rechnungen, die ganz oben auf der Dringlichkeitsliste standen, heftete sie an die Pinwand. Es war immerhin möglich, dass Frederick in einem Anfall von Großmut anbot, sie zu bezahlen.
Sie waren ein recht gutes Team. Als Merry schließlich mit ihrem Lohn in die Stadt gezogen war, um alles für billigen Modeschmuck und Makeup zu verjubeln, das sie noch nicht tragen durfte, sah das Haus so gut aus, wie man erwarten konnte.
Als Nächstes mussten große Blumensträuße her. Nicht weil Frederick sie zu schätzen wüsste oder auch nur wahrnehmen würde, sondern weil sie die Schwachstellen verstecken sollten, die jedes Haus ab einem gewissen Alter hat, wenn es nicht ständig repariert und renoviert wird. Frederick war der Meinung, Althea sei verpflichtet, das Haus in einwandfreiem Zustand zu erhalten, damit der Wert seines Anteils von immerhin einem Viertel nicht gemindert wurde. Wenn möglich wollte sie sich die Vorträge ersparen, dass sie regelmäßig Geld für die Instandhaltung beiseite legen müsse, damit sie neu auftretende Probleme gleich beheben könne und nicht erst, wenn es so schlimm geworden war, dass ihr nichts anderes mehr übrig blieb.
Sie stellte ein Bonbonglas mit einem üppigen Rosenstrauß, der noch vor morgen früh anfangen würde zu rieseln, in eine Ecke, wo ein unheilverheißender Riss im Putz aufgetreten war. Plötzlich hatte sie einen Einfall. Wie wäre es, wenn sie Frederick um das Geld für die Schwammbeseitigung bat? Hausschwamm konnte schließlich jeden treffen, daraus konnte ihr wirklich niemand einen Vorwurf machen. Wenn er irgendetwas von ihr wollte, und zwar so dringend, dass er sie zum Essen ausführte, wäre er nicht vielleicht geneigt, mal eben zweihundert Pfund herauszurücken?
Stolz hatte Althea veranlasst, auf ihre eigene Erscheinung ebenso viel Mühe zu verwenden wie auf das Haus. Sie war zum Frisör gegangen und hatte sich Strähnchen machen lassen – das war notwendig, um die grauen Haare abzudecken, die ihr unfairerweise schon wuchsen. Für gewöhnlich färbte sie sich die Haare selbst und das klappte meistens ganz gut, nur manchmal nahmen sie einen schwachen Rosaschimmer an. Aber für Frederick hatte sie bereitwillig die Folter auf sich genommen, sich eine gelöcherte Gummihaube überstülpen zu lassen, aus der vermittels einer Häkelnadel
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