Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
wissen Sie.«
»Aber wenn es so verfallen ist wie dieses, dann schon. Was ist beispielsweise mit dem Dach?«
»Ein Abschnitt des Dachs ist vor nicht allzu langer Zeit erneuert worden. Er deckt vier große Zimmer und eine Küche ab, die absolut bewohnbar sind, wenn auch ein bisschen staubig. Da werde ich vorläufig wohnen.«
»Aber warum?«
»Weil ich vor Ort sein will, wenn die Bauarbeiter anrücken. Andernfalls würde ich ständig nach einem langen, harten Arbeitstag hierher kommen, nur um festzustellen, dass hinter meinem Rücken alles schief gelaufen ist. Wenn ich aber hier bin, kann ich den Handwerkern morgens sagen, was sie tun sollen, ehe ich ins Büro fahre. Es ist eine praktische Idee. Ich verstehe überhaupt nicht, warum alle sich so darüber aufregen.«
Althea hatte keine Mühe sich vorzustellen, wen er mit »alle« meinte. »Heißt das, dass Sie wollen, dass ich früher als verabredet hier verschwinde?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich sehe nicht, warum.«
»Aber was ist mit Topaz? Vielleicht ist es ihr nicht recht, wenn ich hier im Glashaus herumspuke.«
»Vielleicht nicht, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie es mitbekommt. Sie bleibt vorläufig da, wo sie ist.«
Die Frage, die sie während der vergangenen achtundvierzig Stunden unablässig beschäftigt hatte, war also endlich beantwortet. »So, das war es also«, sagte sie unwillkürlich.
»Was war was?«
»Worüber Sie gestritten haben. Ich meine, Sie müssen sich gestritten haben. Sonst wären Sie niemals so spontan mit nach Frankreich gefahren. Sie sind nicht so gut mit Geoffrey Conway befreundet, dass Sie ihm zuliebe einfach ein Wochenende opfern würden.«
»Ah ja?« Er klang plötzlich sehr kühl und distanziert.
»Ich glaube nicht, dass sonst irgendwer Verdacht geschöpft hat«, sagte Althea beschwichtigend. »Aber weil ich Ihnen so nah war, sozusagen, konnte ich nicht anders, als mich zu fragen ...«
Ihre Kinder behaupteten, Althea sei neugierig. Althea wandte jedes Mal ein, sie sei lediglich an Menschen interessiert. Patrick sah so aus, als neige er eher dazu, sich der Meinung der Kinder anzuschließen. Er stieß einen ziemlich lang angehaltenen Atemzug aus.
»... und ehe Sie wieder einen Streit riskieren«, fuhr Althea hastig fort, »sollten Sie nicht lieber reingehen und essen?«
Ein trotziger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, der Althea lebhaft an die frühpubertäre Phase ihrer Söhne erinnerte.
»Ich meine nur, wenn Topaz sich die ganze Mühe gemacht hat, um Ihnen ein tolles Essen zu kochen, müssen Sie auch da sein, wenn es auf den Tisch kommt.«
»Sie klingen wie meine Mutter.«
»Tatsächlich? Tut mir leid. Das passiert mir andauernd. Dabei versuche ich immer es mir abzugewöhnen.«
»Das sollten Sie wirklich. Es geht einem schnell auf die Nerven, wissen Sie. Zumal ich ein paar Jahre älter bin als Sie.«
»Das wissen Sie doch gar nicht.« Althea hoffte, dass er Recht hatte, aber heutzutage war das manchmal schwer zu schätzen.
»Doch, glauben Sie mir. Ich bin zweiundvierzig.«
»Du meine Güte. Steinalt.«
»Und Sie müssen älter sein, als Sie aussehen, wenn Sie schon so große Kinder haben.«
»Glauben Sie?« Sie hatte prinzipiell nichts dagegen, ihr Alter preiszugeben, aber ein paar kleine Geheimnisse mussten einer Frau doch vergönnt sein, oder?
Offenbar nicht. »Also, wie alt sind Sie?«
Sie spielte nur für einen Augenblick mit dem Gedanken, die Aussage zu verweigern. Aber sein Gesichtsausdruck war sehr entschlossen und schließlich war sie gut beraten, ihn bei Laune zu halten. »Achtunddreißig.«
»Topaz ist achtundzwanzig.«
Glückwunsch, Topaz. Jung, schön und ein Mann wie Patrick. »Tja, auch auf die Gefahr hin, dass ich schon wieder wie Ihre Mutter klinge, aber wenn Sie nicht wollen, dass der Altersunterschied zwischen Ihnen noch größer erscheint, als er ohnehin schon ist, schlage ich vor, Sie entfernen die Spinnwebe aus Ihren Haaren.«
»Wo?« Er fuhr sich mit der Hand über die Haare, aber er verfehlte sie.
Althea stellte sich auf die Zehenspitzen und zupfte die Spinnwebe heraus. Plötzlich fuhr seine Hand hoch, umfasste ihr Handgelenk und verharrte dann, als sei er plötzlich unsicher.
»Ich glaube, Sie gehen besser rein und essen.«
»Ja.« Er ließ ihre Hand los. »Ich glaube auch.«
Kapitel 7
M erry machte am Küchentisch ihre Hausaufgaben. Althea stand unentschlossen dabei. »Mir fällt einfach nichts ein für diesen Gartenwettbewerb«, klagte sie.
Merry leckte ihren
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