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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Haarsträhnen herausgezerrt wurden. Es dauerte Stunden und war so schmerzhaft, dass sie einfach nur erleichtert war, als es vorbei war. So erleichtert, dass es im Grunde ganz gleich war, welche Farbe dabei herausgekommen war. Aber der Frisör hatte sie nicht vergeblich gequält. Ihr Haar leuchtete golden statt gräulich und die Kur, zu der sie sich hatte überreden lassen, ließ es voller und seidiger erscheinen als gewöhnlich.
    Zum ersten Mal seit Monaten hatte sie ihre Augenbrauen gezupft. Tapfer hatte sie allen Angeboten ihrer Schwester widerstanden. Juno wollte ihr schon wieder irgendwelche dunkelblauen Kostüme und Jacken mit Rundausschnitt aufschwatzen, in denen sie fett aussah. Stattdessen hatte sie Sylvias schwarzes Kleid geborgt, das, so hatte Sylvia versichert, niemals versagte. Althea vertraute ihrem Urteil. Für eine Kindergärtnerin, fand sie immer, hatte Sylvia beachtlichen Erfolg bei Männern.
    Das Kleid war vielleicht einen Hauch zu tief ausgeschnitten, aber das war ihr nur recht. Frederick hatte immer behauptet, das Stillen werde ihre Brüste vorzeitig altern lassen – und auf ihre Brüste hatte er immer einen gewissen Besitzanspruch erhoben. Mit diesem Dekolletee konnte sie beweisen, dass er sich geirrt hatte.
    Mit größter Sorgfalt trug sie ihr Makeup auf, spitzte ihren Kajalstift an und wärmte ihn mit der Hand, bevor sie ihn auftrug. Sie borgte sich Junos Wimpernzange und die Wimpern, die ihr neues Mascara zusammenklebte, trennte sie mit einer Nadel. Sie hatte sich sogar die Nägel rot lackiert, aber hauptsächlich weil das einfacher war als die Blumenerde darunter zu entfernen.
    Juno, die zu Altheas Verärgerung darauf bestanden hatte, »mal eben vorbeizuschauen und Frederick hallo zu sagen«, war beinah zufrieden mit ihr.
    »Da siehst du’s. Du kannst es, wenn du dich nur bemühst. Wenn du dir nur angewöhnen könntest es beizubehalten, könntest du immer so aussehen. Na ja, und natürlich müsstest du regelmäßig Aerobic machen, damit du endlich mal zehn, zwölf Pfund abnimmst ...«
    Hätte es Althea nicht so unendlich viel Mühe gekostet, sich zurechtzumachen, hätte sie alles wieder abgewischt und sich ihre Schlabberhose angezogen. Stattdessen sprühte sie wortlos ein bisschen Parfüm auf.

Kapitel 8
    F rederick war immer ein gut aussehender Mann gewesen, und das galt heute mehr denn je. Er war sonnengebräunt, athletisch und äußerst geschmackvoll gekleidet und die Jahre hatten seiner Erscheinung die gelackte Affektiertheit eines Operettentenors genommen, die, so hatte Althea rückblickend erkannt, die Ursache für die frappierende Ähnlichkeit zwischen ihm und dem Gipsbräutigam auf der Hochzeitstorte gewesen war. Jetzt fand sie ihn fast makellos, wenn man über die Myriaden von Fehlern hinwegsehen konnte, die seine Persönlichkeit ausmachten.
    Althea war sich keineswegs sicher, ob sie das konnte, aber sie sah ein, dass sie es wenigstens versuchen musste. Doch sollte Juno wirklich, wie Althea argwöhnte, seit jeher eine latente Schwäche für Frederick gehabt haben, würde sie zweifellos augenblicklich in eine sehr akute ausbrechen, sobald sie ihn zu Gesicht bekam.
    »Möchtest du die Kinder sehen?«, fragte Althea. Von dem Moment an, da sie die Tür geöffnet hatte, musste sie ein nervöses Zittern unterdrücken.
    »Ich bin gekommen um dich zu sehen.« Er lächelte warm und sah ihr in die Augen. »Ich habe mich für morgen mit den Kindern verabredet.«
    Althea war völlig durcheinander. Frederick war so viele Jahre lang ein verhasstes Phantom gewesen und jetzt stand er plötzlich leibhaftig vor ihr in der Diele und lächelte genauso, wie er damals gelächelt hatte, als er sie von dieser grässlichen Party errettete. Plötzlich hatte Althea Mühe, ihn zu hassen. Vermutlich lag es daran, dass sie mit einem Buddhisten unter einem Dach lebte.
    Sie lächelte und fühlte sich wie ein Schulmädchen bei seiner ersten richtigen Verabredung. »Komm rein. Juno ist hier.«
    »Um die Kinder zu hüten? Nett von ihr.«
    »Nein, nein. Seit Williams sechzehntem Geburtstag haben wir keinen Babysitter mehr bemüht. Sie ist hier, um dich zu begrüßen.«
    Wie aufs Stichwort kam Juno mit ausgestreckten Armen aus dem Wohnzimmer. »Hallo, Frederick. Lass dich ansehen. Du siehst großartig aus. Wie wär’s mit einem Glas Sherry, während Althea sich fertig macht? Ich erinnere mich, dass du ganz gern einen gut gekühlten Tio Pepe trinkst.«
    »Juno!« Frederick umarmte sie herzlich. »Du siehst wundervoll

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