Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
wollte, dass es ein denkwürdiger Abend wird.«
Na ja, bisher versprach es das zu werden. Althea sah bis zu ihrer Ankunft schweigend aus dem Fenster und hätte sich an der malerischen Landschaft erfreuen können, wäre sie nicht so rasend schnell an ihr vorbeigeflogen. Frederick war früher für ihren Geschmack schon immer ein bisschen zu schnell gefahren. Also wenigstens das war ihr vertraut.
Er stellte den Wagen ab und nahm ihren Ellenbogen, als sie zum Restaurant hinübergingen. Früher war es einmal ein Pfarrhaus gewesen. Da es ziemlich weit draußen auf dem Land lag, gab es ein paar Zimmer für Gäste, die nach dem Essen nicht mehr fahren wollten. Und irgendetwas an der Art und Weise, wie er die Innenseite ihre Oberarms liebkoste, brachte Althea auf den Gedanken, ob er seine Sekretärin vielleicht auch angewiesen hatte, eins dieser Zimmer zu bestellen, nicht nur den Tisch. Wenn er früher nur ein klein wenig öfter so gewesen wäre, wären wir vielleicht immer noch verheiratet, dachte sie.
»Du siehst ... verändert aus«, bemerkte er, als sie sich schließlich gegenüber saßen, zwischen ihnen ein Teller mit heißen Kanapees und eine Flasche Champagner.
»Das Wort, nach dem du suchst, ist ›älter‹.« Der Säurespiegel in ihrem Magen hatte sich wieder normalisiert, der auf ihrer Zunge war hingegen immer noch höher als gewöhnlich.
»Es ist mehr als nur das. Du bist selbstbewusster, sicherer. Würde es dich beleidigen, wenn ich sage, dass du dich von einem hübschen Mädchen in eine schöne Frau verwandelt hast?«
»Wieso sollte mich das beleidigen? In meinem Alter sind solche Worte Musik in den Ohren.«
»Sei nicht sarkastisch, Ally. Ich meine es ernst. Was ich damals verlassen habe, war ein übernervöses Wrack. Und jetzt hast du Stil, Eleganz ...«
»Es ist das beste Kleid meiner Freundin«, murmelte sie.
»Wie bitte?«
»Egal. Nur weiter.«
»Ich frage mich, ob es wohl einen Mann in deinem Leben gibt.«
»Nein.« Sie lächelte strahlend und dachte insgeheim, Pech gehabt, mein Lieber. Es gibt niemanden, der will, dass ich zu ihm ziehe, sodass du mich zwingen könntest das Haus zu verkaufen und dich auszubezahlen.
Doch Frederick schien ehrlich erfreut. »Oh. Gut.«
»Warum ›gut‹?« Sie war auf der Stelle argwöhnisch.
»Weil es bedeutet, dass du frei bist, das ist alles.« Und seine Wie-umgarne-ich-meine-Exfrau-Strategie schlug in fast jungenhafte Schüchternheit um. »Ich würde gern einen Toast auf dich ausbringen, Ally.«
Immer noch misstrauisch hob Althea ihr Glas und sie stießen an, doch sie hatte ihres noch nicht wieder ganz abgestellt, als sie bemerkte, dass sein Blick magisch in eine andere Richtung gezogen wurde. Nein, er hatte sich wirklich nicht besonders verändert.
»Wer sind diese Leute?«, fragte er. »Sie sehen zu uns herüber. Offenbar kennen sie dich.«
Althea wandte sich um und entdeckte Patrick und Topaz. Topaz war halb nackt in einem schulterfreien Kleid, das sie wie Diana die Jagdgöttin aussehen ließ. Die freizügig zur Schau gestellte Haut war tiefbraun, darunter zeichneten sich wohlgeformte Muskeln ab. Patrick wirkte ein bisschen zerknittert und schlampig in seinem cremeweißen Leinenanzug und einem dunkelblauen Seidenhemd. Er lächelte nicht und erweckte den Eindruck, als sei er nicht aus freiem Willen hier.
Althea deutete ein Lächeln an und war verblüfft, als Topaz sich erhob und hüftschwingend herüberschlenderte. Es dauerte ein Weilchen, bis sie bei ihnen ankam, und so hatte Althea Zeit sich zu fragen, ob es sich hier vielleicht um einen Fall von »Gleich und Gleich gesellt sich gern« handelte.
»Hallo, Althea. Wie schön, dass wir uns hier treffen.« Topaz sah erwartungsvoll zu Frederick.
»Darf ich vorstellen?« Langsam wurde dieser Abend eine harte Geduldsprobe. »Dies ist Frederick Faraday – Topaz ... Ich fürchte, ich kenne Ihren Nachnamen nicht.«
»Oh, Parker. Ms Parker. Und Sie heißen Faraday. Also sind Sie ...«
»Althea und ich waren verheiratet«, klärte Frederick sie auf.
Topaz warf Althea einen sekundenschnellen Blick zu, als frage sie sich, ob das wirklich wahr sein konnte. Wie hatte die mollige, hausbackene Althea jemals diesen Adonis einfangen können?
»Tja, ich will nicht stören«, säuselte sie. »Sie haben sich sicher viel zu erzählen.«
»Nein, eigentlich nicht«, erwiderte die mollige, hausbackene Althea, um ganz deutlich zu machen, dass sie keinerlei Besitzansprüche auf den Adonis mehr erhob. »Wollen Sie und
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