Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
bessere Idee«, sagte Sylvia. »Da sind wir. Das hier ist meine Lieblingsboutique. Und wenn du hier nichts findest, versuchen wir es anderswo. Geschäfte gibt’s hier genug.«
Althea kam mit einem atemberaubenden scharlachroten Kleid nach Hause. Juno würde zweifellos sagen, es sei viel zu aufreizend, aber das kümmerte sie nicht. Wenn es wirklich so sein sollte, dass es nun bergab ging, dann sprach nichts dagegen, zuvor mit wehenden Fahnen den Gipfel zu erstürmen.
Sylvia kam mit ihr nach Hause und sie machten es sich auf dem Sofa im Wintergarten gemütlich, streiften die Schuhe ab und öffneten eine Flasche Weißwein.
Sylvia war Ende zwanzig und äußerst attraktiv, hatte das dreckigste Lachen, das Althea je gehört hatte, und war das, was Merry als »rennfreudig« bezeichnete. Es war ein Begriff aus dem Pferdesport, der hervorragend zu Sylvias schwarzer Mähne und ihren großen braunen Augen passte.
Althea war erleichtert, dass ihre Söhne nicht zu Hause waren. In letzter Zeit bedachte Sylvia sie mit allzu lüsternen Blicken. Wenn sie plötzlich hereinschneiten, verschwitzt vom Basketballspielen, mit nacktem Oberkörper und in Shorts, bestand die Gefahr, dass Sylvia vergaß, wessen Söhne sie waren, und sie beiseite nahm, um ihnen zu zeigen, wo es lang ging. Theoretisch hatte Althea keine Probleme damit, dass ihre Söhne ein Sexualleben hatten, aber doch bitte nicht mit ihrer besten Freundin.
»Also?« Sylvia nahm einen tiefen Zug aus ihrem Weinglas. »Wie steht’s mit deinem Liebesleben?«
»Wie steht’s mit deinem?«, entgegnete Althea und lockerte leicht mit einem Finger die Erde um eine ihrer Topfpflanzen herum. »Ein weitaus interessanteres Thema.«
»Verstehe. Keine Fortschritte mit Patrick, nein?«
»Was soll das heißen, ›Fortschritte‹? Wir haben ja nicht mal angefangen. Er ist in festen Händen. Topaz ist jünger und sieht besser aus als ich und wird ihn sicher nicht hergeben. Wenn ich ihn auch attraktiv finde, in rein intellektueller Hinsicht, mein ich, ich würde nie versuchen mich dazwischen zu drängen, selbst wenn ich eine Chance hätte.«
»Wenn man die Gerüchte im Lehrerzimmer hört, muss man aber annehmen, dass ihr euch in Frankreich gut verstanden habt. Sehr gut.«
»Du solltest nichts auf Gerüchte geben, Sylvia. Das führt nur zu Enttäuschungen.«
Ihre Freundin seufzte. »Ich hatte gehofft, du würdest mich aufklären, was sich wirklich abgespielt hat, aber ...«
»Nichts hat sich abgespielt. Tut mir leid, dass ich so öde und berechenbar bin, aber was willst du erwarten von der älteren Generation?«
Normalerweise gestand Althea ihre Schwächen immer ehrlich ein, aber dieses Mal belog sie Sylvia ohne Gewissensbisse. Hätte sie auch nur eine Andeutung bezüglich geteilter Schlafzimmer – von Betten ganz zu schweigen – gemacht, hätte Sylvia sich wie ein Terrier darin verbissen und keine Ruhe gegeben, bis sie die ganze Geschichte bis ins letzte Detail kannte.
»Vielleicht ergibt sich ja auf deiner Geburtstagsparty irgendwas Brauchbares«, sagte Sylvia.
»Das bezweifle ich. Es werden nur Männer da sein, die ich schon kenne.«
»Wirklich? Ach, wie langweilig. Aber wenigstens das Essen wird gut sein. Oder meinst du, es ist alles kalorienarm und gesund?«
»Nein, es kommt von einem Partyservice, ich bin sicher, alles wird köstlich sein. Da fällt mir ein, ich hab mir gedacht, ich lade dieses Mädchen ein, die vielleicht meine Untermieterin wird. Ich hab ihren Namen vergessen, aber du weißt, wen ich meine.«
»Die neue Lehrerin für die erste Klasse bei Dylan’s?«
»Whickham and Dylan’s Combined Primary School wolltest du wohl sagen.«
»Wie lange, glaubst du, werden sie diesen Bandwurm von einem Namen wohl führen? Sie werden die neue Schule in Dylan’s umbenennen, noch bevor der erste Satz Briefbögen aufgebraucht ist, glaub mir. Hast du gehört, dass sie eine neue Aula bauen? Und wer weiß, was sonst noch. Für so was hat die Regierung Geld und dann kürzen sie den Schulbuchetat ...«
Althea seufzte. »Ich bin froh, dass ich damit nichts mehr zu schaffen haben werde.«
»Ich weiß.« Sylvia leerte ihr Glas und fuhr fort: »Jedenfalls ist es sehr nett von dir, sie einzuladen. Sie könnte nach der Party bei mir übernachten.«
»Das würdest du tun?«
»Natürlich. Geoffrey hat mir erzählt, dass sie bald herkommt, vermutlich, damit sie vor dem neuen Schuljahr genug Zeit hat, sich mit allem vertraut zu machen.«
»Du nennst ihn schon Geoffrey, ja? In
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