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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ihnen einen langen Katalog mit Verhaltensmaßregeln für den Abend an die Hand zu geben. Althea konnte nur hoffen, dass Juno sie nicht so wütend machte, dass sie ihre guten Vorsätze, ihrer Mutter zuliebe durch gutes Benehmen zu glänzen, gleich über den Haufen warfen.
    »Du siehst wunderbar aus, Ally«, sagte Kenneth und küsste ihre Wange. »Wie es sich für ein Geburtstagskind gehört.«
    »Du siehst selber wunderbar aus. Angehende Vaterschaft scheint dir gut zu bekommen.« Althea mochte ihren Schwager sehr gern. Er stand rettungslos unter Junos Fuchtel und liebte sie trotzdem hingebungsvoll.
    Kenneth grinste. »Ich muss mich zusammenreißen, dass ich nicht jetzt schon mit stolzgeschwellter Brust herumlaufe. Es dauert ja noch so schrecklich lange.«
    »Das hat die Natur so eingerichtet, damit ihr auch wirklich bereit seid, wenn es dann endlich kommt.«
    Kenneth tätschelte ihre Schulter. »Komm und trink was, ehe die Massen anrollen.«
    Junos Haus war überwältigend. Es stand in einer exklusiven Gegend, wo alte Häuser Seite an Seite mit geschmackvollen Nachbauten und modernen »Designerhäusern« standen. Junos gehörte zu den letzteren. Die Fenster waren so angelegt, dass man den wundervollen Ausblick nach vorn und zu den ansteigenden Wäldern nach hinten optimal genießen konnte. Großzügige Naturholzflächen prägten das Innere und betonten die kräftigen Farben der Vorhänge. Die Möbelstücke waren ausnahmslos handgefertigt. Kunstschreiner der Gegend hatten sie nach den präraffaelitischen Grundsätzen von »Schönheit und Zweckmäßigkeit« gestaltet. An den Wänden hingen ein paar große Gemälde, deren Genre Althea als »schön, aber schwierig« bezeichnete. Für die Party waren große Blumenarrangements an strategischen Punkten platziert, nicht um Stockflecken zu verdecken oder ein Stück abgelöster Tapete wie in Altheas Haus, sondern um zerbrechliche Porzellanfiguren dahinter zu verstecken oder empfindliche Möbelstücke davor zu bewahren, dass Gläser darauf abgestellt wurden und Ringe hinterließen. Althea bewunderte Junos Geschmack und ihre Fähigkeit, alles so wunderbar in Ordnung zu halten. Natürlich würden die Dinge sich etwas ändern, wenn das Baby da war, aber nicht in dem Maße, dass es für das ungeschulte Auge erkennbar sein würde.
    »Juny! Du siehst umwerfend aus! Bist du wirklich schwanger?« Juno trug ein korallfarbenes, wadenlanges Gewand aus Crêpe de Chine mit weitem Ausschnitt und einem gewagten Schlitz, unter dem sich weder S.S.R. noch ein BH abzeichneten.
    Juno lachte. »Na ja, irgendwas verursacht mir jedenfalls schreckliche Morgenübelkeit.«
    Und irgendwas veranlasst dich, dich ziemlich sexy anzuziehen, und das ist sicher nicht der gute Kenneth, dachte Althea beunruhigt. Natürlich war Juno viel zu beherrscht und auch zu vernünftig, um sich wegen Frederick zum Narren zu machen, aber normalerweise kleidete sie sich auch zu festlichen Anlässen in mehr als nur zwei Meter Seide.
    »Frederick kommt etwas früher«, sagte Juno und steigerte damit das Unbehagen ihrer Schwester. »Damit wir noch ein Glas zusammen trinken können, ehe die Meute einfällt.«
    Althea nahm dankend das Glas, das Kenneth ihr reichte. Juno hatte sie sicher nicht verletzen wollen, indem sie ihre Freunde als Meute bezeichnete, aber Althea war sich darüber im Klaren, dass ein paar der Lehrer ganz und gar nicht Junos Fall waren. Ganz bestimmt war sie zum Beispiel der Ansicht, dass Sylvia einen schlechten Einfluss auf Althea ausübe.
    Althea hatte schon lange aufgehört nach Patrick und Topaz Ausschau zu halten. Anfangs hatte sie jedes Mal erwartungsvoll aufgesehen, wenn die Türglocke läutete und neue Gäste kamen, doch jetzt war die Party bereits seit eineinhalb Stunden im Gange. Sie sagte sich, dass sie nicht kommen würden, und beschloss, sich einfach zu amüsieren.
    Viele der Leute waren Freunde von Juno und Kenneth, die Althea kaum kannte. Sie ging von Grüppchen zu Grüppchen, lachte und plauderte und erweckte den Anschein, als habe sie großen Spaß an ihrer Party. Aber in Wahrheit fühlte sie sich nicht so recht wohl in ihrer Haut. Wären dies ihr Haus und ihre Freunde, wäre sie die ganze Zeit beschäftigt und müsste sich darum kümmern, dass alle ausreichend mit Getränken und Gesprächspartnern versorgt waren. Aber hier war sie nicht in ihrer vertrauten Umgebung, sie war halb Gastgeberin, halb Gast und fühlte sich unsicher, sogar ein bisschen allein.
    Sie war auf dem Weg zur Bar, als sie

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