Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
der Witzseite der Sunday Times aufzusehen. »Gar nicht so spießig.«
»Wirklich?« Frederick hatte die Kinder zum Mittagessen in einen Pub ausgeführt. Er hatte Althea ebenfalls mitnehmen wollen, doch sie hatte sich geweigert und behauptet, sie habe zu vieles zu erledigen, was nicht länger warten könne.
»Ja«, stimmte Rupert zu. »Er hat sogar angeboten, uns ein Bier auszugeben und so.«
»Und habt ihr Bier getrunken?«
»Nein«, sagte William. »Aber es war nichtsdestotrotz nett von ihm.«
Althea ging in die Küche und knallte sämtliche Schranktüren zu. Sie durfte sich nicht einmal offen über diesen grässlichen Kerl beklagen. Er war ihr Vater, und wenn er sich bemüht hatte freundlich zu ihnen zu sein, durfte sie ihnen keine Vorträge über seine zahllosen schlechten Seiten halten. Sie griff nach einem Porzellanbecher, um ihn aus großer Höhe fallen zu lassen und ihn zerspringen zu sehen. Aber William hielt sie davon ab.
»Tu’s nicht, Mum. Der Zorn fällt immer auf den Zornigen zurück. Und außerdem ist es dein Lieblingsbecher.«
Althea lächelte schuldbewusst und stellte den Becher wieder ab. »Ich weiß. Ich bin einfach nur ein bisschen durcheinander heute. Das liegt an den Sonntagszeitungen, die wirken immer so auf mich. All das Papier, all die Bäume, es ist so eine sinnlose Verschwendung, wenn ich sie nicht wenigstens alle lese.«
»Mach dir keine Gedanken deswegen. Geh, such dir die Gartenseiten und lies sie. Die Zeitungen werden so oder so gedruckt, ob du sie nun liest oder nicht. Dad hat den Wirtschafts- und Autoteil und den aktuellen Teil von allen gelesen und sie total durcheinander gebracht. Somit bleibt das Feuilleton und der Gartenteil für dich. Ich bring dir eine Tasse Tee.«
Althea seufzte tief und ließ all ihre angestauten Emotionen mit diesem Seufzer entweichen. »Du bist ein guter Junge, William. Und mir ist ganz gleich, was andere über dich sagen ...«
William grinste. »Ich weiß.«
Kapitel 10
A ber wie willst du eine Party organisieren, wenn es dir so schlecht geht?« Althea zeichnete eine stilisierte Rose auf ihre Gasrechnung, den Hörer hatte sie zwischen Ohr und Schulter geklemmt. Die Vorstellung, dass die Geburtstagsparty, die Juno angedroht hatte, tatsächlich stattfinden könnte, war entnervend. Bei Juno waren gesellschaftliche Anlässe immer schrecklich förmlich.
»Wenn ich von früh bis spät Pfefferminztee trinke, ist mir nur vormittags schlecht. Danach wird es besser«, sagte Juno. »Natürlich werde ich das Essen kommen lassen. An Kochen darf ich im Moment nicht einmal denken.«
»Aber Juny, das wird doch schrecklich teuer. Das kann ich auf keinen Fall zulassen.«
»Na ja, eigentlich wollte ich ja bis zu deinem Vierzigsten warten. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwas zustande bringe, das auch nur ein Mindestmaß an Organisation erfordert, wenn das Kind erst mal da ist.«
»Du kannst dir doch ein Kindermädchen nehmen, Juno.« Normalerweise hätte Althea so etwas nie im Leben vorgeschlagen, aber die Umstände ließen ihr keine Wahl.
»Das werd ich auch. Aber die Party gebe ich trotzdem dieses Jahr. Partys zum vierzigsten Geburtstag macht schließlich jeder. Kenneth hatte eine Überraschungsparty vorgeschlagen, aber ich finde das ziemlich kindisch, du nicht?«
»Doch, ja.« In Wirklichkeit hatte Althea sich insgeheim schon immer mal eine Überraschungsparty gewünscht, denn es bedeutete viel Spaß und keine Arbeit, aber Juno wäre enttäuscht, wenn sie ihr das sagte. So diktatorisch sie auch sein mochte, war sie doch im Grunde ein herzensguter Mensch und wollte, dass die Menschen um sie herum glücklich waren. Althea beschloss das Thema zu wechseln. Möglicherweise konnte sie Juno ja dauerhaft von dieser leidigen Geburtstagssache ablenken. »Hast du noch mal darüber nachgedacht, wie das Baby nun zur Welt kommen soll?«
»Natürlich habe ich darüber nachgedacht, aber ich habe noch keine Entscheidung getroffen. Es kommt ja erst im Januar.«
Das wusste Althea natürlich, aber Juno gehörte zu den Menschen, die gerne alles weit im Voraus planten. Gut möglich, dass sie ihr Köfferchen schon fertig gepackt im Schrank stehen hatte. »Und wie nimmt Mum es auf?«
Juno lachte leise. »Sie war erschüttert, aber sie freut sich schrecklich. Ich war ziemlich gerührt. Sie hat doch schon Enkelkinder, warum sollte sie über ein weiteres so aus dem Häuschen geraten?«
»Weil es deins ist, Juny. Und es hat seit Ewigkeiten kein Baby in der
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