Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Frankreich haben wir es auch mit Vornamen versucht, aber wir sind zu Mr und Mrs zurückgekehrt. Irgendwie kommen wir nicht richtig miteinander zurecht.«
»Alles, was es braucht, ist das richtige Lächeln, Althea. Du hast zu strenge moralische Grundsätze, das ist dein Problem.«
»Und hat Geoffrey irgendwas gesagt, wann genau sie ankommen soll?«
»Das kann ich rausfinden. Jedenfalls ist es sehr süß von dir, sie einzuladen.«
»Na ja, da ich keine Abschiedsparty gebe, wäre es eine gute Gelegenheit für sie, die anderen Lehrer ganz zwanglos kennen zu lernen. Und ich kann ihr auf den Zahn fühlen, ehe ich ihr mein Gästezimmer anbiete. Ich habe Mr Conway lediglich gesagt, ich könne sie eventuell aufnehmen, ich habe nichts versprochen.«
»Macht es dir nichts aus, eine Fremde im Haus zu haben?«
»Vermutlich ist sie ein reizendes, junges Ding und ich werd sie ins Herz schließen. Außerdem nehme ich lieber einen Gast in mein Haus auf, als meine Kinder hungern zu lassen.«
»Soweit wird’s doch wohl nicht kommen, oder? Warum probierst du nicht einen Job bei Tesco zu kriegen oder so was?«
»Würde ich sicher, wenn wir wirklich schon am Hungertuch nagten. Aber bis September muss ich die Entwürfe für meinen Garten einreichen und in meinem Fall bedeutet das, dass ich den Garten zuerst anlegen muss. Ich fürchte, ich bin viel zu praxisbezogen für eine Gartenarchitektin.«
»Das wird sich ändern. Wenn du deinen geliebten Garten jedes Mal in das verwandeln musst, was deine Kunden gerade wollen, wirst du schon lernen, es auf Millimeterpapier zu entwerfen.«
Althea schenkte ihr nach. »Es ist das Zeichnen selbst, das mir so schwer fällt. Merry kann das viel besser als ich.«
»Dann soll sie die Pläne eben zeichnen.«
»Das wär gemogelt.«
Sylvia nippte an ihrem Glas und legte die Füße auf einen nahen Tisch, der immer noch mit den Sonntagszeitungen von Fredericks Besuch übersät war. »Und wie willst du die Hypothek und die Rechnungen und die Steuern und all das bezahlen?«
»Das Arbeitslosengeld wird uns wohl erst mal über Wasser halten und wenn ich die Pläne fertig habe, kann ich mich nach einem neuen Job umsehen. In der Vorweihnachtszeit wird sich bestimmt etwas finden.«
»Zum Beispiel? Willst du vielleicht in einem Pub kellnern?«
»Also, mir würde das nichts ausmachen, aber dafür werden wohl eher jüngere, hübschere Frauen gesucht, die den Leuten auch das richtige Wechselgeld geben.«
»Du musst endlich aufhören, dich immer herunterzumachen. Du bist vielleicht nicht mehr taufrisch ...«
»Nein, eher verblüht.«
Sylvia warf mit dem Innovations-Katalog nach ihr. »Hör schon auf. Du bist eine äußerst attraktive Frau.«
»Sieh mal, hier«, sagte Althea, die den Katalog aufgeschlagen hatte. »Hier ist genau das Richtige, was ich unter meinem neuen Kleid tragen sollte. Ein Mieder, das mich zusammenschnürt, sodass nichts schwabbelt, und außerdem hilft es S.S.R. zu vermeiden.«
»Was zur Hölle ist das schon wieder? Andauernd erfinden sie irgendwelche neuen Krankheiten ...«
»Sichtbare Slip-Ränder, du Schaf.«
Sie verbrachten den Rest des Nachmittags mit Spekulationen über das Büfett und mit der Erörterung der Frage, welche Schuhe Althea anziehen solle und ob es albern sei, im Sommer schwarze Nylons zu tragen. Althea war dankbar, dass Sylvia so gern über Mode redete, andernfalls hätte sie sich vielleicht dazu hinreißen lassen, zu erwähnen, dass Patrick auch zu der Party eingeladen war. Und dann wäre Sylvias Fantasie sicher nicht mehr zu zügeln gewesen.
Es stellte sich heraus, dass das »reizende, junge Ding« nicht zur Party kommen konnte, da es an diesem Tag das Schiedsrichteramt bei einem Rugbymatch ausüben musste.
Tatsächlich verbrachte Althea ihren Geburtstag dann doch damit, sich von ihren Kindern verwöhnen zu lassen und den Schokoladenkuchen zu essen, den sie ihr gebacken hatten. Aber um sechs verschwand sie mit den Badeessenzen, die Merry ihr geschenkt hatte, und widmete sich mit großer Hingabe der kosmetischen Vorbereitung für das große Ereignis. Als sie schließlich wieder zum Vorschein kam, verkündeten ihre Kinder, sie sehe wunderschön aus. Nur schade, dass der Mann, für den sie all die Mühen auf sich genommen hatte, vermutlich sehr viel kritischer war.
Wie befohlen erschienen sie pünktlich um halb acht. Junos Mann Kenneth öffnete ihnen. Juno ließ ihm kaum Zeit, sie zu begrüßen, sondern lotste die Kinder umgehend in die Küche, zweifellos um
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