Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
vorsichtig durch den Türspalt. »Oder werft ihr Kaffeebecher?«
»Nein, nein, wir sind ganz friedlich«, versicherte Althea.
»Es sei denn, du weigerst dich weiterhin, mich für eine Putzfrau bezahlen zu lassen«, brummte Patrick.
Althea begann zu erklären, dass man nicht einfach eine Putzfrau für ein Haus wie ihres engagieren konnte, dass sie erst aufräumen müsste, dass sie nicht wollte, dass eine Fremde den Staub auf ihren Bilderrahmen sah und die Nase darüber rümpfte. Sie hatte etwa die Hälfte ihrer Argumente vorgebracht, als Merry sie unterbrach.
»Ich werde sauber machen, wenn ich Geld dafür kriege. Ich kann das gut und ich weiß ja schon, wie verlottert hier alles ist.«
»Stimmt«, bestätigte Althea.
»Aber bist du auch wirklich gut?«, fragte Patrick Merry. »Für Althea will ich nur das Beste.«
Althea lachte. »Glaub mir, Merry ist das Beste für mich. Ich möchte niemand Fremden hier herumschnüffeln haben.«
»Okay. Wir handeln einen Stundenlohn aus und du sagst mir dann, wie lange du gebraucht hast«, sagte er zu Merry.
»Das wäre also geregelt«, meinte Althea. »Und jetzt sag mir, was ich zu essen machen soll.«
Jenny kochte für sie alle eines ihrer nahrhaften, preiswerten vegetarischen Gerichte, und als Patrick schließlich ging, hatte er mit allen außer Althea eine Abmachung getroffen, die ihnen einen finanziellen Gewinn in Aussicht stellte. Er hätte auch mit Althea ein Honorar vereinbart, aber sie hatte sich kategorisch geweigert. Sie war inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass es eine gute Möglichkeit war, ihre Schuld zu begleichen. Er hatte ihr das Zeichnen beigebracht, sie würde seine französischen Gäste bewirten und danach waren sie quitt.
Es stellte sich heraus, dass sie nur ein Abendessen, zweimal Frühstück und zwei Mittagessen für die Gäste auf den Tisch bringen musste. Für den Samstagabend war eine Scheunenparty im Nachbardorf geplant, mit Folkloretänzen und -musik und jeder sollte etwas zum Büfett beisteuern. Ehe irgendwer ihr mit der Idee zuvorkommen konnte, ließ Althea Mrs Jenkinstown wissen, sie werde Trifle mitbringen, ein typisch englisches Dessert aus dünnen Teigböden, Früchten und dicker Vanillesoße – nicht billig, aber schnell gemacht.
Für die übrigen Mahlzeiten hatten sie den Grundsatz gefasst, dass nur die besten englischen Erzeugnisse auf den Tisch kommen sollten. Zusammen hatten sie ein Menü entworfen, das die Gäste hinreichend beeindrucken würde, Altheas Kochkünste aber nicht überforderte. Früher war sie einmal eine hervorragende Köchin gewesen und hatte Gerichte gekocht, die Frederick mit Stolz erfüllten, aber in letzter Zeit langweilte das Kochen sie mehr und mehr und sie hatte sich stattdessen auf den Garten konzentriert. Doch als sie ihre alten Kochbücher hervorholte, kehrte auch ihr einstiger Enthusiasmus zurück.
Patrick gab ihr einhundert Pfund, frisch und glatt direkt aus dem Geldautomaten. Althea schloss die Faust darum und zog aus, für Englands Ehre einzukaufen.
Sie kaufte ein gewaltiges Stück Rindfleisch aus ökologischer Zucht. Englischen Käse, reifen Cheddar mit Rinde, geräucherten Double Gloucester und Stilton vom Markt. Obst und Gemüse, von ihr persönlich handverlesen und mit großer Sorgfalt von ihrem Gemüsehändler eingepackt. Im Reformhaus erstand sie doppelrahmige Sahne, extra dick, extra teuer. Sie hörte erst auf, als ihr Kofferraum voll war und über die Hälfte ihres Budgets ausgegeben. Der gesamte Supermarkteinkauf stand noch bevor.
Patrick war für den Wein zuständig, doch sie hatten beschlossen, dass sie es mit dem Patriotismus nicht zu weit treiben wollten. Fleisch, Käse und Gemüse waren unproblematisch, aber sie wussten beide nicht genug über englischen Wein, um das zu riskieren.
Als der Samstagabend kam und Henri, Paulette, Patrick und Althea zum Scheunenfest fuhren, hatten sie Roast Beef mit Yorkshire Pudding, Röstkartoffeln und einer reichhaltigen Gemüseauswahl, ein Gericht aus Hühnerbrustfilets in Pilzen und Cider, eine Herbstversion von Summer Pudding sowie Gooseberry Fool bereits hinter sich gebracht.
Alle Mahlzeiten waren ohne Pannen über die Bühne gegangen, die Tatsache, dass Althea tiefgefrorenen Yorkshire Pudding verwendet hatte, war unentdeckt geblieben, doch sie konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten und wollte lieber verhungern, als jemals wieder zu kochen. Aber, sagte sie sich zum wiederholten Male, sie musste nur morgen früh noch ein klassisches English
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