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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Anschließend gingen sie gemeinsam hinüber zum Bürgermeister. Dort war auch für die Zwillinge alles neu. Jetzt war es an Peter, ihnen alles zu zeigen.
    Der Bürgermeister besaß ein uraltes Haus.
    „Früher war es ein Gasthof für die Kaufleute, die mit Planwagen die Straßen entlangzogen“, erklärte ihnen Peter. „Das ist schon ein paar hundert Jahre her. Unsere Familie hat immer in diesem Haus gewohnt. Meine Vorfahren waren übrigens auch Handelsherren. Ihr seht das hohe Dach. Darunter liegen zwei Speicher, in denen früher die Waren lagerten.“
    Sie durchstöberten das ganze Haus. Die Mauern waren so dick, dass in der Küche Schränke in Wandnischen Platz hatten. Und in einigen Zimmern waren die Decken gewölbt und mit allerlei Stuck verziert.
    „Das ist ja beinahe wie im Schloss“, meinte Hanni.
    Peter nickte. „Angeblich soll von einem unserer Keller ein Gang zum Schloss hinüberführen. Aber das glaube ich nicht. Sonst müsste man ihn doch längst gefunden haben.“
    Natürlich wollten die Mädchen nun auch in den Keller hinunter.
    „Dürfen wir denn?“, fragte Jürgen. Ihm war diese Neugierde peinlich.
    „Natürlich dürfen wir.“ Peter sah Jürgen erstaunt an. „Wer sollte es verbieten? Meinem Großvater ist das egal.“
    „Und deine Großmutter?“
    „Sie lebt schon lange nicht mehr. Den Haushalt führt die alte Lene. Bei der darf ich alles tun. Sie ist froh, wenn ich in den Ferien hier wohne.“
    Die Keller waren sehenswert – wie das ganze Haus. Eine breite, steile Treppe führte hinunter.
    „Siebzehn Stufen!“, rief Jenny.
    Unten teilten sich die Gänge: zum Wirtschaftskeller – mit Eingemachtem, mit Weinflaschen, mit Äpfeln und Kartoffeln – und zum Heizungskeller, in dem allerlei Gerümpel und Werkzeug lag.
    „Ich will mir hier unten einen Hobbyraum einrichten“, erklärte Peter. „Mein Großvater hat mir eine Heimwerkermaschine versprochen, wenn ich in die neunte Klasse komme. Hoffentlich schaffe ich es.“ Er öffnete die Tür zu einem Raum, der – bis auf einen alten quadratischen Tisch und ein Regal mit Hämmern, Zangen und Sägen – leer war. „Hier! Das wird der Hobbyraum!“
    „Junge, Junge – so etwas wünsche ich mir auch“, murmelte Jürgen.
    Aber seine Schwester puffte ihn kameradschaftlich in die Seite. „Bis jetzt hast du eigentlich nur Sachen zusammengebastelt, wenn du für die Schule neue Streiche vorbereiten wolltest.“
    „Ist das vielleicht kein Hobby?“, fragte Jürgen.

    Beim Mittagstisch und abends erzählten die drei Freundinnen Hubers viel von Lindenhof.
    Erna amüsierte sich köstlich über die französische Lehrerin, die auf alle Dummheiten hereinfiel und sich jedes Mal entsetzlich aufregte.
    „Mamsell Fürchterlich haben wir sie früher immer genannt“, berichtete Nanni. „Sie schrie nämlich immer ‚Fürchterlich – fürchterlich!’, wenn eine Arbeit schlecht ausgefallen war oder eine von uns nicht richtig gelernt hatte.“
    Immer wieder mussten sie erzählen, und bald wusste Erna, wer alles zu ihrer Klasse in Lindenhof gehörte: ihre Freundin Bobby, Mamsells heiß geliebte Nichte Claudine, die wilde Carlotta, die großartig reiten konnte, die eitle Angela von Faber, die ehrgeizige Sportwartin Marianne und ihre schüchterne Freundin Carla, Doris, eine geborene Schauspielerin, die besonders Mamsell wunderbar nachmachen konnte, und all die anderen, mit denen sie nun schon lange Zeit zusammen in Lindenhof zur Schule gingen.
    „Und eure Cousine Elli ist auch dort?“, fragte Erna. Sie erinnerte sich noch gut an das zimperliche, verwöhnte Mädchen, das ab und zu bei Sullivans zu Besuch war.
    „Ja.“ Die Zwillinge nickten. „Und sie ist noch immer dieselbe Zierpuppe wie früher“, sagte Hanni.
    Aber Jenny nahm Elli in Schutz: „Sie hat sich in der letzten Zeit gebessert. Wenn man bedenkt, dass sie früher die verrücktesten Freundschaften schloss. Zum Beispiel mit ihrer angeschwärmten Sadie aus Amerika!“
    „’Sadie sagt ...’ – ‚Sadie findet ...’ – so ging es die ganze Zeit“, sagte Hanni, und Nanni rief: „Na, und wie sie die Willemer anhimmelte. Wisst ihr noch?“
    Erna lachte laut los, als die drei Mädchen um die Wette Elli nachahmten, wie sie die dichtende Lehrerin bewundert hatte.

    „Manchmal hatte ich schon Angst, es könnte euch bei uns langweilig werden“, sagte Erna abends vor dem Schlafengehen zu Hanni und Nanni. „Deshalb bin ich froh, dass ihr nun Gesellschaft habt.“
    „Langweilig?“, riefen die

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