Im Gewand der Nacht
kennen uns nicht.«
»Aber das Rejans ist so teuer!«
»Betrachte es einfach als ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk«, sagte Tepe, fuhr in Richtung Taksim und dann nach Galatasaray.
»Du hast doch gesagt, wir gehen ins Tarabya.«
Er zuckte die Achseln. »Das können wir immer noch. Meine Frau und ihre Familie werden weder in dem einen noch in dem anderen Restaurant auftauchen.«
»Aber was das kostet! Woher hast du …«
»Ich habe meine Finanzen umstrukturiert.« Er lachte. »War überhaupt kein Problem.« Er blickte zu ihr hinüber und spürte, wie die vertraute Lust in seinen Lenden erwachte. »Ich wollte dich überraschen.«
Sie lächelte. »Das ist dir gelungen.«
»Prima.« Er konzentrierte sich wieder auf die Straße, schwieg eine Weile und meinte dann: »Anschließend können wir noch in die Wohnung fahren. Ich habe Aysel gesagt, dass ich heute Nacht arbeiten muss. Dort können wir es dann bis zum Morgengrauen treiben – ein wenig üben für die Zeit, wenn wir verheiratet sind«, fügte er lächelnd hinzu.
»Wir werden doch heiraten, oder, Orhan?«, fragte sie glücklich, aber auch besorgt. »Du meinst es doch ernst, oder?«
»Ja. Das habe ich dir doch schon so oft gesagt. Ich will eine Frau und kein kleines Kind.« Wieder sah er zu ihr hinüber. »Jemanden, der genauso viel Spaß am Sex hat wie ich.« Er schwieg einen Moment und fragte dann, den Blick noch immer auf sie geheftet: »Hatte Süleyman so viel Spaß am Sex wie ich?«
Bestürzt wandte sie sich ab. »Orhan!«
»Also?«
»Ich … ich weiß nicht …«, stammelte sie, gekränkt und in Verlegenheit gebracht durch diese Frage über einen Mann, für den sie noch immer etwas empfand.
»War wohl nicht so gut gebaut wie ich, was?«, meinte Orhan grinsend. »Das sind nicht viele Männer.« Er nahm ihre Hand und presste sie in seinen Schritt. Allein der Gedanke daran hatte sein erregtes Geschlechtsorgan noch größer werden lassen.
»Wenn wir verheiratet sind, gehört das hier alles dir, wann immer du willst«, sagte er. »Aber heute Abend gehen wir erst mal ins Rejans und trinken Champagner. Und dann werde ich mit dir schlafen. Du kannst meine Odaliske sein, wenn du willst.« Wieder lachte er. »Und deinen sehr dankbaren Sultan – und zukünftigen Ehemann – beglücken.«
Seine Worte und die Schwellung unter ihrer Hand erregten Ayşe. Mit zittrigen Fingern öffnete sie hastig seinen Hosenschlitz und nahm seinen Penis in die Hand.
»Oh, ist das gut«, stöhnte er, als sie anfing, ihre Hand auf und ab zu bewegen.
»Du liebst mich doch wirklich, oder, Orhan?«, fragte sie, während er den Wagen rasch in eine verlassene Seitenstraße steuerte.
»Ja«, erwiderte er mit belegter Stimme. Dann schaltete er den Motor aus und lehnte sich zu ihr hinüber, um ihre Brüste zu umfassen. »Tut mir Leid, Ayşe, ich kann nicht mehr warten.«
»Und werden wir auch bestimmt heiraten?«
»Ja, das werden wir«, keuchte er. »Ich verspreche es. Deinen Mund, schnell!«
Ayşe beugte sich hinunter, und Orhan grub seine Finger fest in ihren Nacken, als er kam. Obwohl er ihr wehtat, sagte sie nichts. Das war nur ein weiterer Beweis dafür, wie sehr er sie brauchte.
Später im Restaurant zeigte er ihr auch auf andere Weise, dass er sie liebte – mit wundervollen Geschenken und einem Dinner, das ihn mindestens einen Wochenlohn gekostet haben musste. Er zählte das Geld vor ihren Augen ab, damit sie sehen konnte, wie sehr er sich um sie bemühte.
Gegen zehn verließen sie das Rejans und fuhren zur Pertev Paşa Sokak, die nur ein paar Minuten zu Fuß von der Wohnung entfernt lag. Es wäre nicht klug gewesen, die Wohnung gemeinsam zu betreten; daher willigte sie ein, dass Orhan sie vorher aussteigen ließ.
Ayşe Farsakoğlu mochte das Kleid, das sie trug. Es betonte sowohl ihren leicht gebräunten Teint als auch ihre großen, vollen Brüste. Zu seinem eigenen Besten hatte sie Orhan verschwiegen, dass sie das Kleid ursprünglich gekauft hatte, um Mehmet Süleyman noch einmal zu verführen. Sogar auf seiner Hochzeit hatte sie es getragen, jedoch ohne Erfolg. Der stolze Osmane hatte seine Psychiaterin geheiratet und war inzwischen Vater geworden, wodurch sich die Sache endgültig erledigt hatte – allerdings nicht in Ayşes Phantasie. Wenn sie mit Orhan schlief, und selbst wenn er vom Heiraten sprach, träumte sie normalerweise von Mehmet. Am Abend von dessen Hochzeit hatte sie sich von Orhan in der Wohnung seines Bruders nehmen lassen, noch während sie
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