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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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sie nicht einmal an.
    »Ist gestern Abend irgendetwas geschehen, Daddy?«, beharrte Lexie. »Normalerweise lässt du Milo Jefferson nicht am Tor Wache stehen.«
    »Ich will nicht, dass Fremde zum Haus kommen«, sagte Max.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich keine Besucher haben will! Muss ich mich etwa dafür rechtfertigen?«
    »Nein, Daddy ...«
    Jemand klopfte an die Tür, und Max sprang erschrocken auf. »Wer ist da?«, rief er.
    Lexie sah ihm an, dass er zutiefst verunsichert war, und ihre Besorgnis wuchs.
    »Ich bin es, Boss. Milo.«
    Max ging zur Tür. »Ich will jetzt nicht gestört werden, Milo. Egal um was es geht, du wirst schon damit fertig!«
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Elias verschwunden ist, Boss.«
    »Verschwunden? Wohin?«
    »Ich weiß es nicht, Boss. Er ist gestern Abend weggelaufen.Ich dachte, er käme zurück, aber er ist nicht wiedergekommen.«
    »Verdammt, Milo! Stell jemand anderen ans Tor und such diesen verfluchten Kerl!« Max befürchtete, Elias könne jemand von Letitia erzählen – zum Beispiel Constable Hawkins.
    Milo seinerseits fürchtete, Elias habe sich davongeschleppt, um zu sterben, nachdem er ihn zusammengeschlagen hatte. Doch falls er noch lebte und hilflos irgendwo lag, wollte Milo dafür sorgen, dass er niemals erzählen konnte, was geschehen war.
    »Ja, Boss«, gab er zurück. Er hätte sich gern nach Letitias Befinden erkundigt, doch er sah Lexie verängstigt und verwirrt im Wohnzimmer stehen und schloss daraus, dass Max ihr noch nicht erzählt hatte, was geschehen war.

    In Letitias Zimmer blieb Celia an der Tür stehen. Sie erschrak bis ins Innerste, und Tränen traten ihr in die Augen.
    »Mutter!«, rief sie und eilte zum Bett. Letitia lag ganz still da, die Hände auf der Brust gefaltet. Ihre Haut schien alle Farbe verloren zu haben; sie war blass wie der Tod.
    Celia war nicht sicher, ob ihre Mutter noch lebte. Am Haaransatz an einer Schläfe bemerkte sie eine Platzwunde und eine starke Schwellung.
    »Mutter! Mutter, sag doch was!«
    In diesem Moment kam Zeta ins Zimmer. Celia sah ihr an, dass sie geweint hatte.
    »Was ist mit meiner Mutter, Zeta?«
    »Sie ist gestürzt, Miss Celia, und sie wacht einfach nicht wieder auf!« Zeta brach in Tränen aus.
    Lexie kam herein. Sie hatte die Worte des Hausmädchens gehört. »Wie ist es zu dem Sturz gekommen, Zeta?«
    Das Mädchen senkte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Dann hast du also nicht gesehen, wie es passiert ist?«
    »Nein, Miss. Master Courtland sagt, sie ist die Verandatreppe hinuntergefallen.«
    »Wahrscheinlich hat er sie gestoßen«, murmelte Lexie. Sie ging zum Bett und nahm sanft eine Hand ihrer Mutter, die schlaff in der ihren lag. An einigen Fingern Letitias sah Lexie Schürfwunden. »Wir hätten gestern Abend nicht mit zu Warren fahren dürfen, Celia. Ich glaube, hier haben sich schreckliche Dinge abgespielt. Daddy benimmt sich so seltsam, und Elias ist fortgelaufen.«
    Celia setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. »Sie wird doch nicht sterben, Lexie?«
    »Sag nicht so etwas, Celia! Wir müssen jetzt stark sein, Mutter zuliebe!«
    »Sollten wir nicht einen Arzt holen?«
    »Ja. Ich habe schon Milo gebeten. Ich verstehe nicht, warum Daddy nicht längst nach einem Arzt geschickt hat.«
    »Vielleicht hat er ja jemand geschickt – Jabari, zum Beispiel.«
    »Jabari ist hier, Miss«, sagte Zeta. »Ich habe gestern Abend gehört, wie der Master mit Milo Jefferson gestritten hat.«
    »Und worüber?«, fragte Lexie.
    Zeta ließ den Kopf sinken. Sie wusste nicht, ob es ratsam war, darüber zu reden. Sie hatte schreckliche Angst vor Max, und jetzt war die Missus zu krank, um sie zu beschützen.
    »Zeta, worüber haben sie sich gestritten?«
    Das Hausmädchen blickte gehetzt zur Tür. »Der Master hat gesagt, niemand soll hierher ins Haus kommen. Ich glaube, er will nicht, dass ein Arzt die Missus sieht, aber sie hat eine Schwellung am Kopf. Milo wollte, dass der Arzt kommt – er hat gesagt, es war ein Unfall, und die Mistress muss behandelt werden!« In Tränen aufgelöst verließ Zeta den Raum.
    Celia und Lexie sahen sich an und erfassten instinktiv, dass sie beide dasselbe dachten: Ihr Vater hatte versucht, ihre Mutter umzubringen!Jordan ging mit Ryan O’Connor zum Haupttor.
    »Reiten Sie, so schnell Sie können!«, sagte er. »Aber seien Sie vorsichtig, Ryan!«
    Ryan galoppierte die Straße hinunter. Während Jordan ihm hinterherschaute, kam ein Wagen auf ihn zu, der von einem kanaka gelenkt wurde. Der Wagen

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