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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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wie möglich auf eine der Pritschen. »Hat Max dich wieder geschlagen?«, fragte Jordan, der an sich halten musste, um seinen Zorn zu zügeln.
    Elias schüttelte den Kopf, die Augen weit aufgerissen.
    »Du musst jetzt nicht darüber reden. Hier bist du in Sicherheit. Bei Tagesanbruch lasse ich den Doktor aus Babindaholen. Es tut mir Leid, dass ich dir gegen die Schmerzen nichts Stärkeres als Rum geben kann.«
    »Mr Jordan, Sir ... Ich kann nicht hier bleiben. Ich muss zurück ... wegen Mistress Letitia!« Elias versuchte sich aufzurichten, fiel jedoch gleich wieder zurück und stöhnte dumpf.
    »Du kannst nicht zurück, Elias. Wenn Max herausfindet, dass du hier warst, bringt er dich um. Letitia kommt schon alleine zurecht.«
    »Sie ist verletzt, Sir. Sehr schlimm!«
    »Verletzt? Was ist geschehen?«
    »Sie ist die Verandatreppe heruntergefallen. Der Master benimmt sich sehr seltsam. Er hat ihr nicht geholfen. Milo Jefferson und ich, wir haben sie ins Haus getragen. Sie hat eine schlimme Wunde am Kopf, aber der Master will niemanden nach Babinda lassen, um den Doktor zu holen. Ich weiß nicht, ob Mistress Letitia überlebt.«
    »Und was ist mit dir passiert?«, fragte Saul, der ahnte, dass die Geschichte noch nicht zu Ende war.
    »Milo Jefferson hat mich geschlagen, weil ...« Verlegen hielt er inne. »Weil ich die Missus berührt habe ...«
    Jordan verstand nicht, was er meinte. »Als du sie ins Haus getragen hast?«
    »Nein, Sir. Bevor Mistress Letitia hineinging, haben wir miteinander geredet, und sie hat mir die Hand geschüttelt. Milo Jefferson hat uns beobachtet und gesagt, ich hätte kein Recht, eine weiße Frau zu berühren.«
    Jordan schüttelte den Kopf. »Ich reite nach Willoughby, sobald der Tag anbricht, und sehe, was ich tun kann. Du bleibst hier, Elias. Du kannst nichts für deine Mistress tun.«
    Jordan ging zum Haupthaus zurück und begann eine unruhige Wanderung auf der Veranda. Es dauerte nicht mehr lange, bis der neue Tag anbrach, doch Jordan konnte es nicht schnell genug gehen. Er war sicher, dass Lexie oder Celia nach einem Doktor schickten, wenn Letitia ärztliche Hilfebrauchte, doch er wusste auch, dass Max das letzte Wort hatte. Und nach dem, was Elias gesagt hatte ...

    Als Warren Lexie und Celia nach Willoughby zurückbrachte, waren die Tore abgeschlossen und wurden von Milo Jefferson bewacht. Die Mädchen stiegen verwundert von Warrens Kutsche und gingen zu Milo.
    »Was ist los? Warum stehen Sie hier wie ein Wächter?«, erkundigte sich Lexie.
    Milo starrte die beiden Mädchen schweigend an, bevor er einen der Torflügel öffnete, um sie einzulassen.
    »Sie können nicht bleiben, Mr Morrison«, sagte er zu Warren und trat ihm in den Weg.
    »Was soll das heißen?«, rief Celia. »Warren ist mein Verlobter!«
    »Ihr Vater hat es so angeordnet, Miss Celia.«
    »Was geht hier eigentlich vor?«, wollte Lexie wissen, doch Milo drehte den Schlüssel im Schloss, ohne sie zu beachten.
    Entsetzt blickten die Mädchen auf die Pistole in seinem Gürtel, als Milo Jefferson sie zum Haus führte.
    »Irgendetwas stimmt nicht«, raunte Lexie ihrer Schwester zu. »Ich kann es spüren ...«
    »Sag doch nicht so was!«, bat Celia. »Was soll denn schon passiert sein?«
    Lexie schüttelte den Kopf ob Celias Unfähigkeit, der rauen Wirklichkeit ins Gesicht zu schauen. »Vater lässt Milo Jefferson normalerweise nicht am Tor Wache stehen, Celia, also muss irgendetwas vorgefallen sein! Ich hoffe nur, dass mit Mutter alles in Ordnung ist ... sie hat sich gestern Abend sehr seltsam benommen.«
    Im Haus fanden die Mädchen ihren Vater im Wohnzimmer. Er sah aus wie ein Fremder. Zuerst dachte Lexie, er habe getrunken, doch kurz darauf erfuhr sie, dass er die ganze Nacht nicht geschlafen hatte.
    »Hallo, Vater«, sagte sie. »Wo ist Mutter?«
    Max blickte auf. »Wo seid ihr gewesen?«
    »Hat Mutter es dir nicht gesagt?« Lexie warf Celia einen warnenden Blick zu. »Sie hatte vorgeschlagen, dass wir die Nacht bei den Morrisons verbringen.« Sie wusste, dass Celia ihrem Vater die Wahrheit gesagt hätte – dass sie ohne Anstandsdame auf Warrens Plantage übernachtet hatten –, was zweifellos einen Wutausbruch ihres Vaters ausgelöst hätte, auf den Lexie nun wirklich keinen Wert legte.
    Celia war wegen dieser Lüge sichtlich unbehaglich, doch Max schien es nicht zu bemerken.
    »Wo ist Mutter?«, wiederholte Lexie ihre Frage, während Celia sich auf den Weg zu Letitias Zimmer machte. Max gab Lexie keine Antwort, schaute

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