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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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über dem östlichen Horizont. Die Arbeiter, die Jordan eingestellt hatte, hätten längst da sein müssen, waren aber nirgends zu sehen. »Warum kommen die anderen nicht?«, fragte er stirnrunzelnd.
    »Sie wurden bedroht«, erklärte O’Connor.
    Mit einem Schlag war Jordan hellwach. »Von Maximillian Courtland?«
    »Ja. Wie ich sehe, überrascht Sie das nicht.«
    »Stimmt.« Jordan schnürte sich die Stiefel. »Er hat mir gestern Abend einen Besuch abgestattet. Wir haben uns gestritten, und er hat mir gedroht. Deshalb hatte ich schon damit gerechnet, dass es Schwierigkeiten gibt. Allerdings hätte ich nicht erwartet, dass der Kerl so schnell zuschlägt!« Jordan war dermaßen wütend, dass er am liebsten nach Willoughby geritten wäre und Max zur Rede gestellt hätte. Aber was hätte das gebracht? Nein, es gab andere Möglichkeiten, sich Courtland vorzunehmen.
    »Max hat verbreiten lassen, dass niemand, der für Sie arbeitet, hier in der Gegend je wieder eingestellt wird«, meinte Ryan. »Er erzählt den Leuten, dass Sie ein Unruhestifter sind. Es wird nicht leicht für Sie sein, Ihre Plantage wieder in Schwung zu bringen.«
    Jordan schüttelte den Kopf, als er sich aufrichtete und ein frisches Hemd überzog. »Das hofft Max, aber ich sehe die Sache anders. Weshalb sind Sie eigentlich geblieben, Ryan? Hat seine Drohung Sie nicht abgeschreckt?«
    Ryan grinste. »Ich hab einen irischen Eisenschädel. Wenn jemand mir etwas verbieten will, tue ich’s erst recht. Sie bezahlen gut, und ich schätze, hier gibt es Arbeit genug, um mich für ’ne ganze Weile zu beschäftigen.« Plötzlich starrte er Jordan zweifelnd an. »Sie halten doch an Ihren Plänen fest, oder?«
    »O ja! Und wenn ich hier alles ganz allein tun müsste, O’Connor!« Jordan hatte genug Geld, um Arbeiter aus Brisbane nach Eden zu holen, falls nötig, doch er zog es vor, die Plantage so zu bewirtschaften, wie sein Vater es getan hatte.
    Jordan wollte nachempfinden, wie sein Vater sich ganz zu Anfang gefühlt hatte; das war ihm sehr wichtig. Er selbst hatte im Leben schon viel erreicht, doch ohne allzu große Mühe. Dieses Unternehmen hier war etwas ganz anderes.
    Ryan grinste und zeigte dabei nikotingelbe Zähne und attraktive Grübchen, die ihm zwanzig Jahre zuvor die Gunst somancher Dame eingebracht hatten. »Sagen Sie Ryan zu mir. Und solange ich atme, werden Sie hier nichts ganz allein tun müssen, Boss.«
    »Danke, Ryan. Ich bin froh, dass ich auf Sie zählen kann.«
    Die Männer hörten ein Geräusch und wandten sich um. Sie sahen die drei Chinesen die von Unkraut überwucherte Auffahrt entlangkommen. Mühsam schoben sie einen vollgeladenen Karren vor sich her, der offensichtlich all ihre weltlichen Besitztümer enthielt. Sie trugen weite Hemden, Pumphosen und runde Hüte und blickten sich müde um.
    »Die sehen aus, als hätten sie Angst«, meinte Jordan. Er war erstaunt und froh zugleich, dass sie überhaupt gekommen waren. »Ob Max die Handwerker wohl auch eingeschüchtert hat?«
    »Würde mich nicht wundern, Boss. Er scheint fest entschlossen, Sie von hier zu vertreiben.«
    »Das wird ihm nicht gelingen«, gab Jordan zurück. Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als ein Reiter die Auffahrt heraufgeritten kam. Als er an den Chinesen vorüberritt, wichen sie ängstlich vor ihm zurück.
    »Guten Morgen, Mr Hale«, sagte Frankie Malloy, als er vorm Haus vom Pferd sprang. Er war einer der Zimmerleute, die Jordan eingestellt hatte, ein großer, sehniger Mann in den Vierzigern. Sie waren sich am Abend zuvor an der Sägemühle begegnet, wo Frankie großen Eindruck auf Jordan gemacht hatte. Während sie über die Arbeiten am Haus sprachen, hatte Frankie immer wieder liebevoll über ein Stück Holz gestrichen, das von einem Mammutbaum stammte, beinahe so, als wäre es der Körper einer Frau. Jordan schloss daraus, dass Frankie Malloy es liebte, mit Holz zu arbeiten.
    Jordan sah diesen Eindruck bestätigt, als er nun beobachtete, wie der Zimmermann das Haus betrachtete. Statt sich über dessen Zustand entsetzt zu zeigen, schien Frankie sich darauf zu freuen, alles wieder herzurichten.
    »Schön, Sie zu sehen, Mr Malloy. Ich war nicht sicher, ob Sie kommen«, sagte Jordan und hielt ihm die Hand entgegen, die Frankie sofort ergriff.
    »Ich brauche das Geld«, gab er zurück. »Wie ich Ihnen gestern schon sagte, habe ich eine Familie zu ernähren. Aber ich sage es Ihnen besser gleich – die anderen kommen nicht.«
    Mit den ›anderen‹ meinte er zwei

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