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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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gern seine Bekanntschaft machen würde, wie alle anderen jungen Frauen in Geraldton.«
    »Und Lexie? Sie hat schon alle möglichen Heiratskandidaten in Geraldton durch. Sie würde sicher alles tun, damit sie Jordan vorgestellt wird.«
    »Sie ist neugierig auf ihn, das gebe ich zu. Sie wollte, dass ich ihn zum Tee einlade, aber das ist völlig unmöglich.«
    »Jordan hat auch ohne ein mannstolles Weib wie Lexie genug Probleme. Also versuch bitte, sie zurückzuhalten.«
    In Letitias Augen machte Eve sich verdächtig viele Gedanken um Jordan. Letitia wurde hellhörig. Sie war sicher, dass sich unter der wenig eleganten, jungenhaften Fassade ihrer Tochter eine hübsche junge Frau verbarg, die nur darauf wartete, entdeckt zu werden.
    Sei vorsichtig, mein Kind, dass niemand dir das Herz bricht, dachte Letitia, als sie Eve anschaute.
    »Ich muss zurück nach Eden«, meinte Eve.
    »Willst du nachmittags nicht mal mit Jordan zum Tee kommen, Evangeline? Dann könnten wir uns in Ruhe unterhalten und uns besser kennen lernen.«
    Eve glaubte, in der Stimme ihrer Mutter ein Gefühl der Einsamkeit zu hören. »Das ist unmöglich, das weißt du doch«, sagte sie leise und wandte den Blick ab, als sie die Enttäuschung auf Letitias Gesicht sah. »Ich darf nicht riskieren, dass Jordan die Wahrheit über meine Herkunft erfährt. Bitte, Mutter, versuch herauszufinden, warum Vater ihm das Leben so schwer macht. Aber jetzt muss ich wirklich gehen.« Eve wandte sich um und verschwand zwischen den Reihen von Zuckerrohrpflanzen.
    Letitia blickte ihr nach, Tränen in den Augen.
    »So etwas Schreckliches wie diesen Brandanschlag würde Max niemals tun«, flüsterte sie, wusste jedoch in ihrem Herzen, dass er durchaus dazu fähig war. Letitia schaute auf die Uhr. Nun würde sie zu spät zum Bridge kommen. Zwar war ihr die Lust auf die Bridgerunde gründlich vergangen, doch sie wollte ihre Freundinnen nicht im Stich lassen. Außerdemwar sie neugierig und beschloss deshalb, sich doch noch auf den langen Weg in die Stadt zu machen – vorüber an Eden.
    Während Letitia die Straße entlangfuhr, stellte sie verwirrt fest, dass sie den Eingang zur Plantage nicht finden konnte. Sie glaubte schon, daran vorbeigefahren zu sein, als sie weiter vorn am Weg jemanden am Straßenrand arbeiten sah. Als sie auf Höhe des Mannes war, der ihr den Rücken zugewandt hielt und mit kraftvollen Bewegungen wildes Zuckerrohr schnitt, sagte sie laut: »Entschuldigen Sie, ich suche die Eden-Plantage. Ist sie nicht hier in der Nähe?«
    Der Mann wandte sich um. Zu spät sah Letitia, dass es Jordan Hale selbst war.
    Umso besser, ging es Jordan durch den Kopf, als er sie erkannte. Seiner vielen Probleme wegen hatte er ganz vergessen, dass er Letitia »zufällig« auf dem Weg in die Stadt hatte begegnen wollen. Jetzt hatte sie ihm diese Mühe erspart.
    »Sie haben Eden schon gefunden.« Er wischte sich mit einem Halstuch den Schweiß von der Stirn, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Ich bin Jordan Hale. Kann ich Ihnen helfen?« Er schenkte ihr ein strahlendes Lächeln.
    Letitia musterte den jungen Mann und sah, dass ihre Töchter nicht übertrieben hatten, was Jordans gutes Aussehen betraf. Er war sehr groß, und obwohl er noch nicht lange wieder in Eden lebte, hatte seine Haut bereits einen tiefen Bronzeton angenommen. Seine Augen waren von einem warmen Braun und schienen von innen zu leuchten, und sein Lächeln war so geheimnisvoll wie anziehend. Er hatte breite Schultern und trug das Hemd über dem glatten, muskulösen Brustkorb offen. Obwohl er verschwitzt und schmutzig war, ging irgendetwas von ihm aus.
    Letitia überkam der Wunsch, seine Haut zu berühren. Bei diesem Gedanken stieg ihr vor Scham die Röte ins Gesicht, ihre Wangen wurden heiß und ihr Herz schlug schneller. Sie konnte sich nicht erklären, was mit ihr geschah; schließlichwar Jordan viel jünger als sie. Er war zweifellos der attraktivste Mann, den sie seit langem gesehen hatte, doch sie hatte bisher keinen Augenblick damit gerechnet, dass auch sie seinem guten Aussehen verfallen könnte.
    Jordan beobachtete sie genau und bemerkte ihre Verlegenheit. Es überraschte ihn, Letitia so unsicher zu sehen. Er hatte eigentlich erwartet, einer weiblichen Ausgabe ihres Mannes zu begegnen – so unverschämt und anmaßend wie Max.
    Letitia blickte die überwucherte Auffahrt entlang, konnte das Haupthaus aber nicht entdecken. »Ich bin schon seit vielen Jahren nicht mehr hier gewesen und war neugierig

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