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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Anhieb gefunden, als ich zurückkam. Ich hatte das Glück, jemanden zu treffen, der wusste, wo sie war.«
    Letitia vermutete, dass er von Evangeline sprach. »Haben sie denn außer den Malloys noch jemanden für die Feld- oder Hausarbeit eingestellt?« Sie wollte herausfinden, ob er Evangeline erwähnte.
    »Ich glaubte, ich könnte mich vor Feldarbeitern kaum retten, weil ich sehr gute Löhne zahle. Aber das war ein naiver Gedanke. Bisher habe ich nur vier Leute und eine miserable Köchin.«
    »Ist sie so schlimm?«
    Jordan schauderte. »Als Köchin könnte sie schlimmer gar nicht sein. Nur gut, dass man nach einem harten Tag auf dem Feld solchen Hunger hat, dass man fast alles verschlingt, denn meine Köchin hat das Talent, jedes gute Stück Fleisch in eine Schuhsohle zu verwandeln.« Er holte mit der Machete aus und hackte eine wilde Zuckerrohrpflanze ab.
    »Du liebe Zeit. Ich glaube, das könnte ich ja besser, und ich bin nicht mal imstande, Wasser zu kochen.«
    »Einer der alten kanakas , die schon für meinen Vater gearbeitet haben, war noch hier, als ich zurückkam«, sagte Jordan. »Das hat mich wirklich überrascht.«
    Letitia begriff, dass Eve nach Nebo gesucht haben musste. »Das ist erstaunlich«, sagte sie. »Sind Ihre Feldarbeiter und die Köchin auch Einheimische?«
    »Nein. Ich bezweifle, dass sie dann noch bei mir wären.«
    Letitia war sicher, dass sein bitterer Tonfall auf die Schwierigkeiten zurückzuführen war, von denen Eve gesprochen hatte. Letitia fürchtete sich beinahe, die nächste Frage zu stellen, wusste jedoch, dass sie nicht daran vorbeikam. »Ist etwas Wahres an den Gerüchten, dass mein Mann Ihnen Schwierigkeiten macht?«
    In Jordans Ohren klangen ihre Worte, als hielte sie es für unmöglich oder wollte es nicht glauben. »Ich bin es gewöhnt, mit Herausforderungen fertig zu werden, Letitia.«
    »Ich verstehe Max nicht ...«
    Zum ersten Mal sah Jordan in Letitia ebenfalls ein Opfer, und wieder überkam ihn ein schlechtes Gewissen, weil er diese Frau für seine Zwecke benutzte. Er fragte sich, ob Letitia wusste, wie sehr Max sich zu seiner Mutter hingezogen gefühlt hatte, und ob es in ihrer Ehe deswegen Probleme gab. Dass Max auch die Schuld am Tod von Patrick Hale trug, wusste Letitia bestimmt nicht.
    »Je verbissener Max versucht, mich von Eden zu vertreiben, desto größer ist meine Entschlossenheit, hier zu bleiben. Hat er Ihnen nicht auch befohlen, unfreundlich zu mir zu sein?«
    Letitia sah das zornige Aufblitzen in Jordans Augen und wusste, dass sie offen sprechen konnte. »Wie Sie sehen, bin ich eine ungehorsame Ehefrau«, erwiderte sie und lächelte vielsagend. »Ich sollte mich für Max entschuldigen«, fuhr sie dann fort, wieder ernst geworden. »Manchmal verstehe ich ihn wirklich nicht.« Verlegen wandte sie den Blick ab und dachte an die Warnung ihres Mannes. Er würde einen seiner Wutanfälle bekommen, wenn er erfuhr, dass sie mit Jordan gesprochen hatte. Zum ersten Mal im Leben hegte Letitia rebellische Gedanken und fühlte sich dabei erstaunlich unbekümmert.
    »Sind Sie sicher, dass Sie keinen Ärger mit Ihrem Mann bekommen, wenn Sie morgen früh einen Besuch auf meiner Plantage machen?« Obwohl es nach aufrichtiger Besorgnis klang, schwang in Jordans Worten eine Herausforderung mit.
    Letitia richtete sich kerzengerade auf. »Lassen Sie das nur meine Sorge sein.«
    »Darf ich offen mit Ihnen sprechen, Letitia?«
    »Natürlich.«
    Jordan trat näher an sie heran. Letitia wagte kaum zu atmen, als sein fester Blick auf ihr ruhte. »Für mich ist es unvorstellbar, dass eine Frau wie Sie ihr Leben mit einem Mann wie Max Courtland teilt, der glaubt, die Sonne ginge jeden Morgen nur für ihn auf.«
    Jordan rechnete mit einer verärgerten Antwort, doch Letitia lachte bloß. Er quittierte ihre unerwartete Reaktion mit einem Lächeln. Sie tauschten einen Blick, der etwas Verschwörerisches hatte und sie zu Freunden machte; etwas, das keiner von beiden erwartet hatte.
    Doch dieser Augenblick der Vertrautheit wurde jäh von Hufgetrappel unterbrochen, das sich von der Straße her näherte. Eine Gruppe von fünf Männern kam in hohem Tempo auf sie zu geritten, wobei sie Staubwolken hinter sich aufwirbelten. Die Männer zügelten ihre Pferde, als sie Jordan erkannten.
    Letitia starrte die Gruppe furchtsam an. Diese Männer wirkten ganz und gar nicht wie Feldarbeiter, eher wie Straßenräuber oder Totschläger, und sie fragte sich ängstlich, ob ihr Mann diese Burschen geschickt

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