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Im Glanz Der Sonne Zaurak

Im Glanz Der Sonne Zaurak

Titel: Im Glanz Der Sonne Zaurak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Sirius, lassen Sie das nicht den Kapitän hören! Der fährt mit Ihnen Schlitten, bis Sie nicht mal mehr den eigenen, geschweige denn den Namen Ahab ke n nen!“
    So nimmt die Expedition, von deren Erfolg auch das Leben der zwei verunglückten Erkunder abhängen kann, keinen glücklichen Anfang. Und noch ein Jahr Flug liegt zwischen der Leviathan und ihrem Ziel, dem System der Sonne Zaurak …

 
    4. Der Schillernde Böse
     
    „Einst wütete eine große Hungersnot unter Anoufs Kindern, den Söhnen des Feuers. Da befahl uns Anouf, der Herr des Großen Feuers, das den Tag erhellt, die heiligen Würmer zu essen. Aber wir waren noch dumm und verabscheuten die Würmer, weil sie schlecht riechen und Schleim absondern. Und so starben viele Söhne des Feuers und konnten nicht auferst e hen als Schwe i gende Engel, weil sie die heilige Speise zurückgewiesen hatten. Viele starben und gingen ein in das Reich des Schillernden Bösen.
    Die aber, die taten, was Anouf, der Herr des Großen Feuers, das den Tag erhellt, sie geheißen, segnete er mit dem Sehen ohne Augen, dem Hören ohne Ohren, dem Sprechen ohne Worte. So waren sie ausgezeichnet vor Anouf, dem Herrn des Großen Feuers, das den Tag erhellt, und hörten seine Stimme, sahen sein Reich – denn er hatte die Söhne des Feuers ause r wählt unter den Stämmen, die ihm untertan sind. So sprach Anouf: ‘Ihr sollt fortan in Gemeinschaft leben und mir und meinem Wort folgen.’ Und er erwies uns eine große Gnade. Stark und mächtig wurden die Söhne des Feuers und dienten ihm in Einigkeit, denn er spricht nur zu uns, wenn wir einig beieinanderstehen.
    Sind nur wenige Söhne des Feuers beieinander, ist seine Stimme schwach und undeutlich, sein Rat von weniger Weisheit – doch sind wir viele an einem Ort versammelt, klingt sie stark und gewaltig, und die Weisheit seiner Worte ist grenzenlos. Gute Diener wollten die Söhne des Feuers Anouf, ihrem Herrn, sein. So ernährten sie sich nur noch von der heiligen Speise. Doch Anouf, der Herr des Großen Feuers, das den Tag erhellt, gab ihnen nicht mehr davon als vorher.
    Da begannen wir, die Schweigenden Engel zu töten, die sich ebenfalls von der heiligen Speise ernährten, denn wir waren mit Blindheit geschlagen und sahen nicht, daß wir unsere Vorfahren töteten, die Anouf in Schweigende Engel verwandelt hatte, damit sie ihm auch nach dem Tod weiter dienen können.
    Anouf, der Herr des Großen Feuers, das den Tag erhellt, hatte uns nicht gesagt, daß wir nach dem Tod als Schweigende Engel weiterlebten, denn er wollte unsere Treue prüfen.
    Wir aber töteten so viele von ihnen, wie Feuer in Anoufs Höhle brennen, deren Eingang zu sehen ist, wenn er am Ende des Tages das Große Feuer hinter die Berge trägt.
    Darob erzürnte sich Anouf und nahm die Zauberkraft von der heiligen Speise. Die Söhne des Feuers wurden wieder blind und taub und empfingen nicht mehr seine Verheißung.
    Im rechten Augenblick erkannten die Söhne des Feuers die Schuld, die sie auf sich geladen hatten, und schlossen Frieden mit den wehrlosen Schweigenden Engeln. Sie taten Buße, indem sie die Schweigenden Engel fortan vor ihren Feinden, den grausamen Rotzahnschleichern, schützten, denn es waren ihrer nur noch wenige, und sie konnten sich der Rotzähne nicht mehr erwehren.
    Und siehe: Da kehrte die Kraft Anoufs zurück in die heilige Speise, und er sprach: ‘So sollt ihr tun für ewig. Und ihr sollt die heilige Speise nur noch nach der Stunde der Verheißung zu euch nehmen, damit gerecht geteilt werde zwischen meinen Dienern.’
    So taten wir und wurden wieder stark und mächtig und dankten dem Herrn des Großen Feuers, das den Tag erhellt.
    Lange Zeit lebten wir in Einigkeit mit Anouf und den Schweigenden Engeln. Die Zahl der senkrechten Striche im Fels des Großen Feuers sagt dir, Sohn Anoufs, wie oft der Herr des Großen Feuers Sein strahlendes Licht hinter die Berge getragen hat, seit wir Sein Gebot befolgen. Du siehst, sie sind unübe r schaubar. Dann aber fuhr der Schillernde Böse hernieder und überzog Anoufs Diener mit Krieg. Lange gab uns Anouf keine Antwort auf unsere Fragen, wie wir den Schillernden Bösen töten können, der in einer brausenden Wolke hera b steigt, um tödliche Blitze zwischen die Schweigenden Engel zu schle u dern.
    Da sandte Anouf dich, und abermals waren wir mit Blindheit geschlagen. Wir hielten dich, Anoufs Sohn, für den Schiller n den Bösen, da auch du in einer brausenden Wolke herabgesti e gen kamst, und wir fielen

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