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Im Glanz Der Sonne Zaurak

Im Glanz Der Sonne Zaurak

Titel: Im Glanz Der Sonne Zaurak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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denn sonst?“ fragt Leander ungläubig grinsend. „Meinst du, hier gibt es Urmenschen mit hochmodernen Antiplasm a werfern?“
    „Urmenschen vielleicht nicht gerade…“, sagt Pyron zögernd.
    „Quatsch!“ Leander läßt den Skarabäus anrucken und fährt zwischen den Baumstämmen hindurch.
    Hier unten, im Keller, wie sie es nennen, hält sich das Leben vor den Menschen versteckt. Nur selten sehen sie einen Schatten vorbeihuschen oder hören ein Geräusch, das von einem lebendigen Wesen verursacht wird. Die Scheinwerfer tasten über den Boden wie der Stock eines Blinden. Geröll und Sand, von spärlichem Pflanzenwuchs überhaucht, und immer nur Geröll und Sand. Das wirkliche Leben dieses Planeten spielt sich in der ersten Etage ab. Darunter liegt die Welt der Ungeheuer. Sie haben schon einige Teufelszungen gesehen. Die haben das Fahrzeug nicht weiter beachtet, nur wenn es ihnen zu nahe kam, rollten sie sich blitzartig zusammen und ve r schwanden in der Dunkelheit. Zweimal habein sie versucht, eins dieser Gebilde zu verfolgen, um herauszufinden, zu welchem gespenstischen Wesen diese gehören. Vergebens.
    „Da ist der Eingang.“ Pyron zeigt nach links. Im Lichtkegel der Scheinwerfer erkennen sie eine dunkel gähnende Öffnung.
    Leander fährt dicht heran und leuchtet in den Gang hinein. Die Wände sind glatt und eben, etwas wellig vielleicht, aber wie poliert.
    „Was mögen das nur für Wesen sein, die hier hausen?“ fragt Pyron beeindruckt.
    „Auf jeden Fall recht gefährliche“, sagt Leander. „Wenn sie solche Gänge wühlen können, sind sie nicht die Schwächsten.“
    „Was meinst du, wie haben sie die Wände so glatt geschli f fen?“
    „Keine Ahnung.“ Leander schiebt die Unterlippe nach vom und grübelt.
    Mit einem Manipulator versucht Pyron, ein Stück aus der Innenwand des Ganges herauszubrechen. „Teufel! Ist das Zeug hart!“ ruft er verblüfft. „Ich habe immerhin eine Kraft von fast einem Megapond in den Fingerspitzen, und nichts passiert!“ Mit flinken Handbewegungen biegt er den Manipulator zum Rücken des Skarabäus zurück. Dann drückt er eine Taste auf dem Steuerpult. Man hört ein gedämpftes Klicken und Klirren. Als der Manipulator wieder zum Vorschein kommt, trägt der Stahlarm an seiner Spitze statt der Greifer einen Bohrer.
    „Die Schneiden sind aus Diamit, das ist hundertzwanzigmal härter als Diamant!“ erklärt Pyron grinsend. Der Bohrer frißt sich in das Gestein, als wäre es morsches Holz. „Na bitte“, sagt Pyron zufrieden und streicht sich über die Stirn, um mit dem Handrücken die Schweißtropfen zu entfernen. Nach kurzer Zeit kann er mit dem Greifer des anderen Manipulators ein Stück herausbrechen. „Wollen wir es uns gleich ansehen?“
    Leander nickt zustimmend. Der Container des Geländefah r zeuges ist sowieso bis zum Bersten mit Proben aller Art gefüllt. „Vergiß nicht, ihn durch die Desinfektionsschleuse zu sch i cken“, erinnert er Pyron.
    Minuten später halten sie ein scharfkantiges grünlich schi l lerndes Mineral in den Händen.
    „Da, die Blasen. Solche Einschlüsse sind typisch für Schme l zen. Das muß unter hohen Temperaturen entstanden sein“, sagt Leander.
    „Vielleicht sind diese Gänge gar nicht von Lebewesen angelegt worden.“ Pyron überlegt. „Vor undenklichen Zeiten können sie doch Austrittsöffnungen eines Vulkans gewesen sein wie die Kanäle in dem porösen Gestein der inneren M i ra -Planeten. Dort war die Lava so dünnflüssig, daß sie regelrecht unterirdische Flußläufe gegraben hat, oder es sind ausgefrorene Wasseradern, was wissen wir denn über die klimatischen Schwankungen auf diesem Planeten…“
    „Möglich“, antwortet Leander kurz. Er schaut auf seine Digiquarz und sagt hastig: „Es wird Zeit, daß wir uns bei Askart melden! Wir sind schon drei Minuten überfällig!“
    „Du, Mensch, sieh mal!“ ruft Pyron plötzlich aus. „Das Zeug leuchtet!“ Er hat den faustgroßen Brocken unter das Steuerpult für die Manipulatoren gelegt, wo es dunkel ist, und beugt sich jetzt neugierig hinunter. Das Mineral sendet ein schwaches grünliches Licht aus, das den Stein wie in eine Nebelwolke hüllt.
    „Achtung, Skarabäus! Achtung, Skarabäus! Hier Askart. Wie steht es bei euch, warum meldet ihr euch nicht zur vorg e schriebenen Zeit?“ hallt die Stimme des Chefnavigators durch die Kanzel des Geländefahrzeugs.
    Leander antwortet sofort: „Skarabäus an Leviathan . Wir haben gerade eine interessante Entdeckung

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