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Im Hauch des Abendwindes

Im Hauch des Abendwindes

Titel: Im Hauch des Abendwindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Ruby das Geschirr spülte und noch einmal in der Küche aufräumte, entzündete Jed ein Feuer in der Feuerstelle hinter dem Haus und machte eine Flasche Wein auf, die Bill ihm in die Hand gedrückt hatte, damit sie auf das Neugeborene anstoßen könnten.
    »Komm raus, wenn du fertig bist, und trink ein Glas Wein mit mir!«, rief er Ruby durch die hintere Fliegentür zu.
    »Gern! Ich komme gleich!«
    Augenblicke später setzte sie sich neben Jed ans Feuer.
    »Wie geht’s Silver Flake?«
    »Sie spielt mit Bertie, dem Shetlandpony. Als ich das letzte Mal nach ihr geschaut habe, haben sie sich durch die Koppel gejagt. Heute Abend braucht sie jedenfalls kein Training mehr«, sagte Jed lachend.
    »Diese Reisen sind eine gute Gelegenheit für sie, Kontakte zu Artgenossen oder anderen Tieren zu knüpfen, nicht?«
    »Ja, und sie hat viel Spaß dabei, das ist sehr wichtig. Ihr Leben soll nicht nur aus Arbeit und Training bestehen. Je entspannter sie bei der Ankunft in Alice Springs ist, desto besser.«
    Ruby atmete tief durch und schaute zum Himmel hinauf. »Ich kann mich gar nicht sattsehen am Abendhimmel.«
    Jed nickte. »Ja, im Outback ist er besonders schön. Aber nicht jeder ist für das Leben hier geschaffen.«
    »Da hast du sicherlich Recht. Hätte mir jemand vor ein paar Wochen gesagt, dass ich mitten in der Wüste unter dem Sternenhimmel sitzen und es genießen würde, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt. Und hätte mir jemand prophezeit, dass ich Miteigentümerin eines Rennpferdes sein würde, hätte ich auch das nicht geglaubt. Das Leben kann manchmal schon sonderbare Wege nehmen.«
    »Allerdings.« Jed nickte zustimmend. Er dachte daran, was sie beide zusammengeführt hatte. »Es ist wirklich schade, dass du deinen Vater nicht mehr kennengelernt hast.«
    »Ich dachte, er sei schon lange tot. Dass er noch am Leben war, erfuhr ich erst, als er meine Mutter und mich in seinem Testament bedachte.«
    »Er war ein guter Mensch«, sagte Jed leise. »Ich habe ihn sehr gemocht.« Er betrachtete Rubys Gesicht im Schein des Mondes und des Feuers. »Und du wirst ja wohl auch sehr gemocht. Den Elliott-Jungs hast du gehörig den Kopf verdreht. Aber dass die Männer dir nachlaufen, bist du wahrscheinlich aus der Stadt gewöhnt.«
    »Ich habe nie darauf geachtet«, erwiderte Ruby bescheiden.
    »Wartet zu Hause in Sydney ein Freund auf dich?«
    »Ich war verlobt.« Ruby wurde plötzlich bewusst, dass sie schon sehr lange nicht mehr an Gavin gedacht hatte.
    »War?«
    »Ich habe die Verlobung gelöst«, erklärte sie leise.
    »Oh. Ich hätte nicht fragen sollen. Entschuldige, ich wollte keine alten Wunden aufreißen.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich habe ihn mit einer anderen erwischt, das hat es mir leicht gemacht, ihn zu vergessen.« Ruby nippte an ihrem Wein.
    »Der Typ kann nicht ganz dicht sein«, meinte Jed kopfschüttelnd. »Wie kann man ein Mädchen wie dich betrügen? Du bist wunderschön.«
    Ruby sah ihn an, verwundert über seine Bemerkung. »Anscheinend ist das manchen Männern zu wenig.«
    »Du bist nicht nur schön, du bist auch klug und witzig. Man fühlt sich wohl in deiner Gesellschaft.«
    Ruby lächelte. »So habe ich dich ja noch nie reden hören. Liegt das am Wein?«
    »Nur zum Teil. Ich müsste blind sein, wenn ich nicht erkennen würde, dass du etwas ganz Besonderes bist. Jeder Mann in Silverton ist in dich verknallt.«
    Ruby lachte verlegen. »Jetzt übertreibst du aber!«
    »Nein, überhaupt nicht.« Jed dachte an Mick, der bis über beide Ohren in Ruby verliebt war.
    Sie trank einen Schluck Wein und schaute wieder zu den Sternen hinauf. »Warst du mal verheiratet?«
    »Nein. Welche Frau will ihr Leben schon mit einem Mann teilen, der seine ganze Zeit mit seinem Pferd verbringt?«
    »Das ist nicht dein Ernst, oder? Silver Flake ist ein prachtvolles Tier, und es muss doch aufregend sein, sein eigenes Pferd bei einem Rennen starten zu sehen.«
    »Das stimmt schon, aber ich lebe in meinem Wohnmobil, und wenn ich nicht mit dem Pferd zusammen bin, hocke ich im Pub. Wie soll ich da eine Frau kennenlernen?«
    »Tja, du müsstest in eine größere Stadt ziehen. Da hättest du bessere Chancen, jemanden kennenzulernen. Warum lebst du ausgerechnet in Silverton?«, fragte Ruby neugierig.
    »Ich mag kleine Ortschaften, und Mick und die anderen Männer dort sind im Lauf der Zeit richtig gute Freunde geworden.«
    »Ja, das kann ich verstehen.« Als sie Jeds ungläubigen Blick bemerkte, fuhr sie fort: »Doch,

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