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Im Hauch des Abendwindes

Im Hauch des Abendwindes

Titel: Im Hauch des Abendwindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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vor der Küste von Cairns. Ihr Vater stammt von den Salomonen und ihre Mutter ist Irin. Vor einem Jahr haben die beiden geheiratet, und Martina erwartet ihr erstes Kind.«
    »Du meine Güte! Da hat sich Martinas Leben aber radikal geändert!«
    »Allerdings. Sie fragt sich bestimmt, worauf sie sich da eingelassen hat.«
    »Hat Sam Kinder aus seiner ersten Ehe?«
    »Ja, zwei Söhne. Keith lebt immer noch auf der Farm. Er ist Pilot und nimmt seine Maschine, um die Entfernungen zwischen Warrigal und den anderen Farmen oder den Städten zu überbrücken.«
    Das bescheidene Farmhaus lag scheinbar verlassen da. Nur zwei alte Hunde trotteten herbei, wedelten mit dem Schwanz und bellten lustlos. Jed stellte den Wagen seitlich neben dem Haus ab. Er ging mit Ruby um das Haus herum und rief, aber niemand antwortete. Die Tür war nicht abgeschlossen. Jed ging hinein und rief abermals, während Ruby draußen bei den Hunden blieb und sie streichelte.
    »Komisch.« Jed kratzte sich ratlos am Hinterkopf, als er wieder aus dem Haus trat. »Keiner da. Hoffentlich ist nichts passiert.« Sams Auto stand im Hof, er konnte also nicht weit sein. »Vielleicht hat Sam die Farm mit Keith im Flugzeug verlassen, aber dann müsste zumindest Martina zu Hause sein. Sie wird in ihrem Zustand bestimmt nicht mehr fliegen.«
    In diesem Moment sah Ruby in der Ferne einen Mann aus einer Scheune kommen. »Ist das Sam?«, fragte sie und zeigte auf ihn.
    »Hallo, Jed!«, rief der Mann und winkte.
    Jed erwiderte seinen Gruß. »Nein, das ist Bill, ein Farmarbeiter.«
    Bill kam rasch näher. »Mir war doch so, als hätte ich einen Wagen gehört.«
    »Hallo, Bill. Wo sind sie denn alle?«
    »In Alice Springs. Keith ist gestern mit dem Flugzeug abgestürzt, und jetzt sind sie alle im Krankenhaus.«
    »Was?« Jed riss bestürzt die Augen auf. »Wie geht es ihm?«
    »Na ja, er hat sich etliche Knochen gebrochen und einige Verbrennungen erlitten, aber er kann von Glück sagen, dass er noch am Leben ist. Vom Flugzeug ist nicht viel übrig geblieben. Das Wrack liegt auf der Koppel dort.« Bill zeigte mit dem Daumen hinter sich. »Der fliegende Doktor war da und hat ihn abtransportiert.«
    »Das muss ein schöner Schock für Sam und Martina gewesen sein«, meinte Jed.
    »Das kannst du laut sagen. Als der fliegende Doktor gerade starten wollte, setzten bei Martina die Wehen ein. Also sind sie und Sam mitgeflogen. Ich sehe auf der Farm nach dem Rechten, bis sie zurück sind.«
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte Jed sofort.
    »Da sage ich nicht Nein, es gibt genug zu tun.« Bill sah Ruby an.
    »Oh, Entschuldigung, ich habe euch noch gar nicht miteinander bekannt gemacht«, sagte Jed und holte das schnell nach.
    »Machen Sie es sich drinnen bequem«, sagte Bill zu Ruby.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das möchte ich nicht. Nicht, wenn die Eigentümer nicht da sind.«
    »Sam und Martina würden mir den Marsch blasen, wenn ich Sie nicht ins Haus bäte«, meinte Bill.
    »Geh ruhig hinein«, forderte Jed sie auf. »Ich will nur rasch Silver Flake aus dem Hänger holen, und dann werde ich Bill helfen.«
    »Kann ich mich denn nicht irgendwie nützlich machen?«, fragte Ruby.
    »Sie können die Hunde füttern, wenn Sie möchten«, sagte Bill. »Das Fleisch für sie ist im Kühlschrank, und ihre Futternäpfe stehen irgendwo auf der hinteren Veranda.«
    »Au ja«, sagte Ruby sofort, »das mach ich gern.«
    Als sie die Hunde gefüttert hatte, überlegte sie, was sie noch tun könnte. Sie schaute sich um. Anscheinend hatte Martina alles liegen und stehen lassen, als die Wehen einsetzten, und so fing sie an, aufzuräumen und das schmutzige Geschirr zu spülen. Bill und Jed kamen einige Zeit später zurück. Im Kühlschrank müsse ein Topf Suppe stehen, meinte Bill. Ruby machte sie warm, schnitt Brot auf und deckte den Tisch für sie drei. Nach dem Essen funkte Bill das Krankenhaus in Alice Springs an, um sich nach Keith zu erkundigen. Er sei über den Berg, wurde ihm mitgeteilt. Dann fragte er nach Martina.
    »Sie hat eine kleine Tochter bekommen«, strahlte Bill, als er sich zu Jed und Ruby umdrehte. »Das Baby ist zwar ein bisschen zu früh gekommen, aber Mutter und Kind sind wohlauf. Bloß der Vater hat einen Schock erlitten!«, fügte er lachend hinzu.
    »Das sind ja wundervolle Neuigkeiten«, meinte Jed lächelnd. Auch Ruby freute sich für die Wellingtons.
    Nicht lange danach wünschte Bill ihnen eine gute Nacht und zog sich in seine Unterkunft zurück. Während

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