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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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nicht mehr oft dazu, selbst zu kochen, aber ich verstehe etwas davon, und wenn Sie die Gasflamme nicht kleiner drehen, verbrennt das Paniermehl, bevor der Fisch durchgebraten ist. Wenn Sie wollen, löse ich Sie ab.«
    Â»Das kann ich mir denken. Und ich hätte plötzlich heißes Bratfett im Gesicht.«
    Â»Ich habe Hunger, Mr. Basile, und würde gern etwas essen, bevor ich mit meinem kühnen Fluchtversuch beginne. Außerdem
bezweifle ich, daß ich diese gußeiserne Kasserolle mit beiden Händen heben könnte.«
    In dem brutzelnden Fett brieten zwei Fischfilets viel zu schnell viel zu stark an. Er blickte auf sie herab und sagte sich, daß sie wahrscheinlich nicht die Kraft hatte, ihn außer Gefecht zu setzen, ohne dabei selbst k. o. zu gehen. Deshalb trat er beiseite und forderte sie mit einer Handbewegung auf, seinen Platz einzunehmen.
    Â»Haben Sie den Fisch gefangen?«
    Â»Heute nachmittag.«
    Â»Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich von vorn anfangen. Nehmen Sie bitte die Kasserolle vom Feuer?« Nachdem er das getan hatte, drehte sie die Flamme kleiner. Dann kratzte sie mit einem Spatel die verkohlten Filets aus dem rauchenden Fett. Während sie darauf wartete, daß die Kasserolle abkühlte, zerrieb sie eine Probe seiner Paniermischung aus Mais- und Weizenmehl zwischen Daumen und Zeigefinger. »Haben Sie Salz dazugetan?«
    Â»Ã„h, nein.«
    Â»Ãœberhaupt irgendwelche Gewürze?«
    Er schüttelte den Kopf.
    In einem schmalen Wandregal hinter dem Gaskocher standen mehrere Gewürzdosen. Sie griff nach dem Cayennepfeffer. Burke trat hastig einen Schritt zurück, worüber sie lachen mußte. »Polizeibeamter durch eine Prise Pfeffer erledigt«, sagte sie, während sie das Paniermehl würzte. »Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir.«
    Â»Ich bin kein Polizeibeamter mehr.«
    Â»Nein, Sie sind auf die andere Seite übergelaufen und haben angefangen, Straftaten zu verüben.«
    Â»Ich habe nur eine verübt. Bisher.«
    Â»Ist eine Entführung nicht ein bißchen ehrgeizig für Ihr Debüt als Krimineller?«
    Â»Wollen Sie mich necken, Mrs. Duvall? Halten Sie das alles
für komisch?« Aufgeschreckt von seinem Tonfall, drehte sie sich erstaunt zu ihm um. »Finden Sie es amüsant, daß Wayne Bardo schon wieder zwei Morde verübt hat, seit Ihr Mann ihn freibekommen hat? Mindestens zwei Morde, von denen die Polizei weiß. Ein echter Heuler, nicht wahr?
    Und was halten Sie von folgender Lachnummer? Bei seinem Tod hat Kevin Stuart zwei kleine Söhne hinterlassen, die aufwachsen werden, ohne jemals zu wissen, was für ein großartiger Kerl ihr Vater gewesen ist. Denken Sie mal daran, wenn Ihnen wieder zum Lachen zumute ist.«
    Â»Es ist Pinkies Aufgabe, seine Mandanten freizubekommen. Dafür sind Strafverteidiger da.«
    Â»Ah, da merkt man, daß er Sie gut indoktriniert hat. Aber Sie waren ja schon immer verdammt clever, stimmt’s? Sie haben bei Ihrer Mutter schon in frühester Jugend genügend Hurentricks abgeschaut, um sich einen reichen und mächtigen Mann angeln zu können.«
    Â»Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Â»Falsch, Mrs. Duvall. Ich weiß es sehr gut. Ich weiß alles über Angel, über ihren Job als Schönheitstänzerin, aber auch über ihren lukrativen Nebenberuf als Nutte, womit sie ihre Drogensucht finanziert hat.«
    Das rief eine Reaktion hervor, doch er konnte sie nicht recht einordnen. War sie überrascht, daß er so viel wußte? Aufgebracht, weil er ihre Vergangenheit, die sie wohl am liebsten vergessen hätte, ans Tageslicht gezerrt hatte? War sie beschämt oder wütend? Er wußte es nicht. Aber sie setzte sich jedenfalls zur Wehr.
    Â»Wenn Sie das alles wissen, wie können Sie mir dann vorwerfen, daß ich von Angel und diesem Leben wegkommen wollte? Wenn ich Pinkie nicht begegnet wäre, hätten Flarra und ich …«
    Â»Flarra?«
    Â»Meine Schwester.«

    Schwester? Wie hatte er die übersehen können? Dann erinnerte er sich daran, daß sie eine teure Privatschule besuchte. »Wie alt ist sie?«
    Â»Sechzehn. Aber sie war noch ein Baby, als Pinkie das Sorgerecht für uns übernommen hat.«
    Â»Angel hat Sie beide einfach weggegeben?«
    Â»Nicht direkt.«
    Â»Was sonst?«
    Sie drehte den Kopf zur Seite, aber er baute sich vor ihr auf und zwang sie dazu, ihn

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