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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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zumute, wenn ich erfahre, wer es war.«
    Â»Wie fühlst du dich?«
    Â»Leer.«
    Sie schwiegen eine Zeitlang. Burke stellte fest, daß die Blutlache, die sich unter Macs Leiche gebildet hatte, nicht mehr größer wurde. Bald würde sie zu gerinnen anfangen. Soviel Blut. Von Mac. Von Kevin.
    Nach einiger Zeit sah er zu Patout auf. »Wenn Macs Informationen
dafür gesorgt haben, daß Duvalls Drogengeschäft floriert, wäre er dann nicht viel zu wertvoll gewesen, um mir hinterhergeschickt zu werden?«
    Â»Duvall war anscheinend nichts wichtiger, als sich an dir zu rächen. Mac hat dir nahegestanden, war jemand, dem du nur die besten Absichten unterstellt hast. Und Mac war entbehrlich.«
    Â»Weil Duvalls Ressourcen unbegrenzt sind. Er hat vermutlich schon einen Cop in der Tasche, der Mac ersetzen soll.«
    Patout nickte grimmig. »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Burke blickte auf Macs im Tode erstarrtes Gesicht hinab, dachte an die irritierenden Angewohnheiten des jungen Mannes, aber auch an seinen nicht zu leugnenden Charme, dachte an seine hübsche, junge Frau und daran, was für eine schreckliche Verschwendung dies alles war. Am liebsten hätte er wütend um sich geschlagen.
    Dann fragte er Patout: »Woher hast du gewußt, daß Mac heute morgen hier rauskommen würde?«
    Â»Wir haben ihn überwacht, haben jede seiner Bewegungen beobachtet. Wir haben erst neulich festgestellt, daß er bei einem Kredithai namens Del Ray Jones verschuldet war.«
    Â»Den kenne ich.«
    Â»Als Mac vorgestern abend mit Del Ray zu Duvall gefahren ist, haben wir uns ausrechnen können, was los ist.«
    Burke stand wieder auf. »Das ist kein schlüssiger Beweis, Doug. Woher willst du wissen, daß Mac nicht hergekommen ist, um mich zu warnen oder mir eine Nachricht von Duvall zu überbringen? Genau das hat er nämlich behauptet.«
    Â»Er hat nach seiner Pistole gegriffen, stimmt’s? Hätte ich lieber abwarten sollen, ob er dich erschießt?«
    Burke mußte zugeben, daß er recht hatte.
    Â»Jedenfalls«, fuhr Patout fort, »habe ich gewußt, warum Mac hergeschickt wurde, weil ich mit Duvall gesprochen habe. Ich habe ihn heute morgen angerufen, um ihm mitzuteilen, daß
Mac enttarnt ist. In seiner verklausulierten Juristensprache, die sich jeder Richter verbitten würde, hat er angedeutet, welchen Auftrag Mac hatte. Dann hat er geprahlt, unabhängig davon, ob es Mac gelingt, dich zu liquidieren, habe er einen Notfallplan.«
    Â»Er hat geblufft. Ich habe heute morgen selbst mit ihm telefoniert. Er hat’s noch immer auf mich abgesehen. Aber wenn er dann kommt, um seinen Notfallplan auszuführen, warte ich schon auf ihn.«
    Â»Gott, merkst du eigentlich, wie du da redest?« rief Patout aus. »Duvall und du ihr seid wie zwei Schuljungen, die einen Wettbewerb im Weitpissen veranstalten. Wach endlich auf, Burke, und sieh richtig hin. Ein Mann ist wegen dieser Scheiße bereits tot, und das trifft mich schwer, weil ich ihn habe erschießen müssen. Auch wenn Mac uns verraten hat – er war trotzdem einer meiner Leute.«
    Er fuhr in verändertem Tonfall fort: »Ich bitte dich, hör endlich mit deinem Rachefeldzug auf. Du hast den Kerl, auf den du es letztlich abgesehen hattest – den Cop, durch dessen Schuld Kevin umgekommen ist. Los, holen wir Mrs. Duvall ab, wo immer du sie versteckt hältst, und bringen sie sicher nach Hause.«
    Â»Nicht bevor ich das Weiße in Duvalls Augen sehe.«
    Â»Okay, nehmen wir mal an, es gelänge dir, Duvall und Bardo zu erledigen. Dafür kommst du in die Todeszelle. Wem hast du damit geschadet?«
    Â»Ich bringe sie nicht zurück.«
    Â»Nehmen wir mal den schlimmsten Fall an: Duvall überlebt, und du landest hinter Gittern. Glaubst du, daß er die Sache auf sich beruhen läßt? Niemals! Er wird dir schaden, wo er nur kann. Erinnerst du dich an Sachel und seinen Sohn? Duvall ist skrupellos. Was sollte ihn daran hindern, Bardo auf Nanci Stuart anzusetzen? Er wird die Menschen, die dir nahestehen, benützen, um dich zu quälen. Ich habe deinen Bruder kennengelernt.
Er ist ein netter Kerl. Aber du wirst sie nicht schützen können. Nicht aus einer Zelle in Angola.«
    Â»Um so dringender muß ich dafür sorgen, daß keiner der beiden überlebt.«
    Â»Verdammt, Burke, hör auf mich!«
    Â»Nein, du hörst jetzt auf mich

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