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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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»Oder er hat erst die junge Frau ermordet und Hahn dann in seiner Wohnung aufgelauert.«
    Patout runzelte zweifelnd die Stirn. »Hahn hat ausgezogen im Bett gelegen, als es ihn erwischt hat.«
    Â»Hahn ist sehr spät heimgekommen. Der Täter hat gewartet, bis der arme Kerl im Bett war. Er hat sich bestimmt ausgezogen, ohne Licht zu machen. Das tue ich auch immer, wenn ich Barbara nicht wecken will. Hahn hat nicht gemerkt, daß seine Freundin tot war. Er hat kein Blut gesehen und nicht gewußt, was passiert ist.« Burkes Hand umklammerte seinen Kaffeebecher. »Das klingt ganz nach ihm.«
    Â»Nach wem?«
    Â»Bardo. Er hätte sich bestimmt darüber amüsiert, daß sein Opfer ihn eingeschlossen hat, statt ihn auszusperren.«
    Â»Wie kommst du auf Bardo?«
    Â»Wir verhaften Hahn und Sachel. Dann kreuzt Duvall mitten
in der Nacht hier auf. Wir wissen, daß Sachel zu Duvalls Geschäftspartnern gehört. Bardo ist Duvalls bezahlter Killer. Unser verdeckter Ermittler wird ermordet. Die Zusammenhänge liegen auf der Hand. Das kann kein Zufall gewesen sein.«
    Â»Klar kann’s einer gewesen sein!« rief Patout aus. Burke drehte sich zu ihm um, aber der Captain sprach weiter, bevor er etwas sagen konnte. »Du weißt so gut wie ich, daß Hahn ein Junkie war. Die Frau anscheinend auch. Vielleicht ging es um einen geplatzten Drogendeal. Oder um eine Dreicksbeziehung. Oder…«
    Â»Vielleicht hat Duvall gewußt, daß Raymond einer von uns war, und wollte ihn beseitigen lassen, um uns damit eine deutliche Lektion zu erteilen.«
    Â»Gut, auch das ist möglich«, gab Patout zu. Er stand auf. »Aber ich möchte, daß du es nicht persönlich nimmst. Als ob es nur dir passiert wäre. Das ganze Dezernat wird sich deswegen beschissen fühlen. Wir sind ein Team, Burke. Wir müssen zusammenhalten. Wir dürfen nicht zulassen, daß ein paar Rückschläge uns ins Trudeln bringen. Wir müssen ganz methodisch weiterarbeiten.«
    Dieser managerhafte Blödsinn paßte nicht zu Doug. Im allgemeinen sparte er sich solche aufmunternden Phrasen für die Ansprachen vor versammelter Mannschaft auf. Unter vier Augen sprachen Burke und er sich freimütiger aus.
    Â»Was gibt’s noch?« fragte Burke.
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Ich meine, das ist noch nicht alles, stimmt’s? Was traust du dich nicht zu sagen?«
    Patout rieb sich den Nacken. Er war ein schlanker Mann mit hoher, glatter Stirn und zurückweichendem Haaransatz. An diesem Morgen wirkte er um Jahre gealtert. »Du bist klüger, als dir guttut.«
    Â»Schon gut, das bekomme ich oft zu hören«, sagte Burke ungeduldig. »Was ist?«

    Â»Sachel hat den Deal abgelehnt.«
    Â»Laß mich eine Viertelstunde mit ihm reden.«
    Â»Aussichtslos, Burke. Er hat ihn abgelehnt, bevor wir unsere Bedingungen erläutern konnten. Er will sich auf keinerlei Verhandlungen einlassen.«
    Â»Er riskiert lieber einen Prozeß?«
    Â»Er will sich schuldig bekennen. In allen Punkten der Anklage.«
    Â»Verdammt!« fluchte Burke. »Dahinter steckt natürlich Duvall.«
    Â»Ja, das vermute ich auch.«
    Â»Gott, ist der Kerl denn unverwundbar?« Burke lachte humorlos. »Er manövriert uns ständig aus.«
    Â»Duvall spielt nicht fair. Wir halten uns an die Spielregeln.«
    Burke nagte an seiner Unterlippe, dann murmelte er: »Vielleicht wird’s Zeit, daß wir damit aufhören.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Nichts. Hör zu, Doug, ich muß raus hier.«
    Â»Burke …«
    Â»Wir sehen uns später.«
    Er knallte die Tür hinter sich zu, nahm seine Jacke mit, als er an seinem Schreibtisch vorbeihastete, und wäre auf dem Weg zum Ausgang fast mit Mac McCuen zusammengestoßen. »Hallo, Burke. Ich hab’ dich schon überall gesucht. Wir müssen miteinander reden.«
    Â»Nicht jetzt.« Er war nicht in der richtigen Stimmung für Mac. Im Augenblick hätte er den unerschütterlichen Optimismus des Jüngeren und seine irritierende, unerschöpfliche Energie nicht ertragen können. Ohne auch nur langsamer zu gehen, sagte er: »Später, Mac.«
    Â 
    Â»Hallo Burke. Komm rein.« Nanci Stuart forderte ihn mit einer Handbewegung auf, ihr Vororthaus zu betreten.
    Nach allem, was Burke über Hahn, seine Freundin und Sachel
gehört hatte, war es masochistisch, heute hierherzukommen. Aber nachdem

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