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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Reißverschluß nicht gleich wieder hoch. Statt dessen drehte er den Kopf etwas zu Burke hinüber und murmelte fast schüchtern: »Hier drin ist’s irgendwie gruselig, nicht wahr?«
    Burke zog seinen Reißverschluß hoch und drehte sich zu dem Mann um. »Stimmt! Man weiß nie, wem man hier begegnet.«
    Gregory James wich an die Wand zurück, fummelte an seinem Reißverschluß herum und ächzte: »Basile!«
    Â»Freuen Sie sich denn nicht, mich zu sehen?«
    Â»Scheiße.«

    Â»Anscheinend nicht.« Burke packte den schlanken jungen Mann am Arm und zog ihn mit sich zum Ausgang.
    Gregory sträubte sich. »Ich hab’ nichts gemacht. Sie können mich nicht festnehmen.«
    Â»Ich sollte Sie allein schon wegen Ihrer Dummheit abführen. Woher haben Sie gewußt, daß ich nicht Jeffrey Dahmer bin? Oder ein Macho, der darauf aus ist, einen Schwulen zu vermöbeln? Eines Tages werden Ihre Überreste eingesammelt und in einen Leichensack geworfen. Irgendwann geraten Sie an den Falschen, und der macht Hackfleisch aus Ihnen.«
    Â»Verhaften Sie mich nicht, Basile«, flehte der junge Mann. »Ich schwör’s Ihnen, ich habe meine Lektion gelernt.«
    Â»Klar haben Sie das. Deshalb lungern Sie nachts in einer Toilette im City Park herum.«
    Â»Ich hab’ bloß mal austreten müssen.«
    Â»Sparen Sie sich die Mühe, Gregory. Sie lügen wie gedruckt. Ich habe Sie beschattet, deshalb weiß ich, daß Sie aktiv waren, Freundchen. Sogar sehr.«
    Â»Das stimmt nicht! Ich hab’ nichts mehr angestellt.«
    Â»Bockmist. Der Kerl, den Sie gestern nacht abgeschleppt haben, hat minderjährig ausgesehen. Wenn ich nichts Wichtigeres zu tun gehabt hätte, hätte ich Sie mitgenommen. Wir hätten Sie bestimmt wegen einer ganzen Latte von Verbrechen einsperren können.«
    Â»O Gott!« jammerte der junge Mann. Er war den Tränen nahe. »Wenn Sie mich festnehmen …«
    Â»Dann sperren wir Sie ein und werfen den Schlüssel weg«, erklärte Burke ihm streng. »Sie sind eine Gefahr für die Gesellschaft.«
    In seiner Verzweiflung begann der junge Mann zu betteln. »Bitte, Basile, lassen Sie doch mit sich reden. Ich habe Ihnen schon manches Mal einen Gefallen getan, nicht wahr? Wissen Sie noch, wie oft ich Ihnen geholfen habe?«
    Â»Klar, damit Sie nicht hinter Gitter müssen.«

    Â»Bitte, Basile, geben Sie mir ’ne Chance!«
    Burke gab vor, darüber nachzudenken, dann sagte er brüsk: »Los, gehen wir, Kleiner.«
    Gregory jammerte laut.
    Â»Ruhe«, befahl Burke und schüttelte ihn. »Ich verhafte Sie nicht, sondern bringe Sie nach Hause und begleite Sie hinein, damit ich wenigstens weiß, daß Ihr Viertel diese Nacht vor Ihnen sicher ist.«
    Auf dem Weg zu Burkes Wagen bedankte Gregory sich mehrmals überschwenglich. Gregory wohnte nur wenige Blocks vom City Park entfernt ganz allein in einem elegant renovierten einstöckigen Stadthaus. Das Haus und der Garten im Innenhof waren tadellos gepflegt – trotz der häufigen Abwesenheiten des Besitzers, der immer wieder wegen Sittlichkeitsverbrechen hinter Gittern saß.
    Burke begleitete Gregory durch die Haustür mit Facettenglas in die Diele. »Sie brauchen nicht mit mir reinzukommen«, wehrte Gregory ab. »Ich gehe nicht wieder aus. Ehrenwort.«
    Â»Ihre Eltern haben Ihnen doch sicher bessere Manieren beigebracht, Gregory. Bieten Sie mir eine Tasse Kaffee oder sonstwas an.«
    Der nervöse, zappelige junge Mann, der Burkes Absichten offenbar mißtraute, stimmte hastig zu. »Richtig! Gute Idee. Darauf hätte ich selbst kommen müssen. Weiß gar nicht, woran ich gedacht habe.«
    Â»Sie haben überlegt, wie Sie mich loswerden könnten, damit Sie wieder losziehen und jemanden aufreißen können.«
    Â»Sie sind viel zu mißtrauisch, Basile«, sagte Gregory mit mildem Tadel in der Stimme, während er Burke in die Küche führte.
    Â»Weil ich mit zu vielen lügenhaften Kriminellen wie Ihnen zu tun gehabt habe.«
    Â»Ich bin kein Krimineller.«
    Â»Ach, wirklich nicht?« Burke nahm die Lehne eines Barhockers
zwischen die Beine, während er zusah, wie sein Gastgeber die Kaffeemaschine anstellte. »Mal sehen, was mir alles einfällt. Ich erinnere mich an einen Fall von Kindesbelästigung.«
    Â»Er war sechzehn und damit einverstanden. Das Verfahren

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