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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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wurde eingestellt.«
    Â»Weil Ihr Daddy den Eltern des Jungen ein Schweigegeld gezahlt hat. Weiterhin erinnere ich mich, daß Sie mehrmals als Exhibitionist verhaftet worden sind.«
    Â»Nichts Ernsthaftes. Ich hab’ immer Bewährung gekriegt.«
    Â»Ihr Schwanzwedler seid ein jämmerlicher Haufen, wissen Sie das, Gregory?«
    Â»Wenn Sie mich weiter beleidigen, zeige ich Sie wegen Amtsmißbrauchs an.«
    Â»Bitte sehr! Ich rufe Ihren Daddy an und erzähle ihm, daß Sie es wieder wie früher treiben. Dann stellt er alle Zahlungen für dieses schöne Haus ein.«
    Gregory biß sich auf die Unterlippe. »Okay, Sie haben gewonnen. Aber Sie sind echt ein gemeiner Kerl, Basile.«
    Â»Das höre ich nicht zum erstenmal.«
    Burke hatte keinen Spaß daran, ihm zuzusetzen, aber Gregory James machte es einem leicht, ihn so zu verspotten. Er verkörperte den klassischen Fall des jungen Mannes, der die Anforderungen und Erwartungen seiner reichen Familie nicht hatte erfüllen können. Sein ältester Bruder war einige Jahre lang als Baseballprofi erfolgreich gewesen, hatte dann die Leitung des Firmenimperiums der Familie übernommen und das Vermögen um eine Million Dollar vergrößert. Der zweitälteste Bruder praktizierte als weltberühmter Neurochirurg.
    Aber Gregory hatte diese Kette glänzender Erfolge durchbrochen. Vermutlich hätte er nicht einmal sein Studium abgeschlossen, wenn sein Vater ihm nicht durch eine beachtliche Stiftung an die Universität ein Diplom gekauft hätte. Danach trat Gregory ins Priesterseminar ein, weil die Familie der einhelligen
Ansicht war, sie brauche zur Abrundung noch einen Geistlichen. Sie erwartete, daß er es mindestens bis zum Kardinal bringen würde.
    Gregory hielt es eineinhalb Jahre im Priesterseminar aus, bevor er dieses Studium abbrach, weil er entdeckt hatte, daß seine Neigung zu sexuellen Verfehlungen mit dem Priesterberuf unvereinbar war. Um sich von dem schwarzen Schaf zu distanzieren, verbannte die Familie Gregory nach New York, wo er eine Schauspielschule besuchte.
    Dort fand Gregory endlich seine Nische. Er war tatsächlich ein begabter Schauspieler und trat in mehreren Off-Broadway-Produktionen auf – bis er verhaftet wurde, weil er mit einem anderen Mann in einer Telefonzelle der Penn Station Unzucht begangen hatte. Auch diesmal intervenierte sein reicher Vater, und das Verfahren wurde eingestellt. Gregory kehrte skandalumwittert heim.
    Nun hatte die Familie James endgültig die Nase voll; sie sagte sich von Sohn Nummer drei los, kam aber weiterhin für seinen Lebensunterhalt und das luxuriöse Stadthaus auf. Burke vermutete, daß sie lieber dieses Geld ausgaben, als Gregory bei sich zu Hause zu haben und ihrem einzigen Versager täglich ins Gesicht sehen zu müssen.
    Gregory stellte ihm seinen Kaffee hin. »Möchten Sie etwas dazu? Sahne, Zucker, einen Likör?«
    Â»Nein, danke, ich trinke ihn schwarz.« Als der junge Mann sich ihm an der Küchentheke gegenübersetzte, sah Burke, wie unruhig der andere war. »Warum so nervös, Gregory?«
    Â»Ich weiß bloß nicht, was Sie hier wollen.«
    Â»Ich besuche nur einen alten Bekannten. Sie haben selbst gesagt, daß wir uns schon ewig kennen.«
    Gregory James gehörte zu den besten Informanten des Drogen- und Sittendezernats. Als aktiver Teilnehmer am Nachtleben im French Quarter bewegte er sich auch in Dealerkreisen, obwohl er selbst keine Drogen nahm. Er hatte schon oft Informationen
geliefert, damit die Kriminalbeamten bei ihm ein Auge zudrückten.
    Â»Sie hätten einer unserer wertvollsten Mitarbeiter sein können, wenn Sie nicht so oft hätten sitzen müssen«, stellte Burke fest, nachdem er einen Schluck Kaffee getrunken hatte.
    Â»Vorhin haben Sie mich als Kriminellen bezeichnet. Daran nehme ich Anstoß, Basile«, sagte der junge Mann verdrießlich. »Ich bin kein Krimineller.«
    Â»Was sind Sie sonst?«
    Â»Ein Patient. Ich habe ein … Problem.«
    Â»Das steht außer Zweifel.«
    Â»Ich leide an einer schweren emotionalen Störung, die auf meine Kindheit zurückgeht. Meine Familie hat verkehrte Wertvorstellungen. Ich wurde gezwungen, mit meinen Brüdern zu konkurrieren, obwohl das nicht meiner Art entspricht. Sie waren ekelhaft zu mir.«
    Â»Mein Gott, Gregory, Sie brechen mir das Herz.«
    Â»Es stimmt aber! Der Gefängnispsychologe

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