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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Polizei gekommen war, genoß Burke Basile bereits einen ausgezeichneten Ruf. Basile gewann keine Beliebtheitswettbewerbe, weil er unbestechlich war, aber er wurde allgemein geachtet. Er gebrauchte lieber seinen Verstand als seine Pistole, aber wer ihn deswegen für feige hielt, irrte sich gewaltig. Basile legte es darauf an, Dealer zu überlisten, anstatt sie zu erschießen. Für ihn war der erfolgreichste Einsatz einer, bei dem niemand zu Schaden kam.
    Trotzdem glaubte Mac ihm, wenn er sagte, er werde den Verräter erschießen, falls er ihn jemals enttarne.
    Â»Mac?« Toni erschien barfuß auf der Veranda. »Ist dir hier draußen nicht kalt?«
    Er griff nach ihrer Hand und küßte sie. »Basile war beeindruckt. Das Essen war große Klasse.«
    Â»Danke. Kommst du jetzt rein?«

    Â»Sofort.«
    Â»Vergiß nicht abzusperren.« Toni zog sich zurück, zögerte dann aber auf der Schwelle der Verandatür. »Ist alles in Ordnung?«
    Â»Klar, Schätzchen. Alles in bester Ordnung.«
    Â»Ich mag Basile.«
    Â»Ich auch.«
    Â»Er ist netter, als ich erwartet hatte. Deinen Erzählungen nach hab’ ich jemand erwartet, der einem angst macht.«
    Aber Burke Basile konnte einem angst machen, besonders seinen Feinden. Im Augenblick konnte einem jedoch eher vor seiner Zukunft angst werden.
    Aber nicht stärker, als vor Macs.

19. Kapitel
    Â»Wir schätzen uns glücklich, dieses leerstehende Gebäude gefunden zu haben. Es ist weit entfernt von den verderblichen Einflüssen der Stadt, was in unseren Augen ein großer Vorteil ist.«
    Das war Pater Gregorys Antwort auf Mrs. Duvalls Feststellung, sie habe nicht geahnt, daß Jenny’s House so weit außerhalb der Stadt liege.
    Burke fuhr den Kleinbus. Gregory, der auf dem Beifahrersitz saß, erzählte langatmig von den Vorzügen ihres nicht existierenden Kinderheims. Die beiden Mitfahrer saßen hinten. Errol, der sich sichtlich langweilte, starrte teilnahmslos aus dem Fenster. Remy Duvall hörte interessiert zu und stellte gelegentlich eine Frage.
    Burke überließ Gregory die Unterhaltung nur allzugern, denn im Gegensatz zu ihm war der junge Mann ein ausgesprochenes Konversationstalent. Als sie Mrs. Duvall und ihren Leibwächter abgeholt hatten, war Burke nicht einmal ausgestiegen. »Ich vermute, daß Duvall in seiner Kanzlei ist«, hatte er gesagt, als er mit dem Kleinbus vor der Villa parkte. »Aber für den unwahrscheinlichsten Fall, daß er zu Hause ist, muß Pater Kevin außer Sicht bleiben.«
    Gregory, der mit Gott und der Menschheit in Frieden zu leben schien, schlenderte den Weg zur Haustür entlang. Errol machte ihm auf und winkte ihn herein. Burke zählte sich im stillen die Gründe auf, die Sache zu beenden, bevor er ein schweres Verbrechen verübte.
    Er ignorierte sie jedoch und konzentrierte sich statt dessen auf die beiden Gründe, aus denen er seinen Plan durchführen mußte: Peter und David Stuart. Sie waren Rechtfertigung genug.
Daß die beiden Jungen vaterlos aufwachsen würden, war letztlich Pinkie Duvalls Schuld.
    Dann öffnete sich die Haustür, und die drei kamen heraus. Burke sah an Errol vorbei und beobachtete die Frau, die über etwas lächelte, was Gregory gesagt hatte. Der Ausdruck »wie ein Lamm zur Schlachtbank« ging ihm durch den Kopf. Aber bis sie den Kleinbus erreichte, hatte Burke seine Schuldgefühle wieder verdrängt. Als sie Mrs. Pinkie Duvall geworden war, hatte sie die Risiken einer Ehe mit einem Kriminellen auf sich genommen.
    Gregorys gewandtes Geschwätz ging Meile um Meile weiter. Er spielte seine Rolle gut und schien sich darin ganz zu Hause zu fühlen. Natürlich wäre er weit weniger unbefangen gewesen, wenn er gewußt hätte, wie dieser Nachmittag enden würde. Um Gregory nicht nervös zu machen, hatte Burke ihn nicht in die Einzelheiten seines Plans eingeweiht. Er hatte ihm nur versichert, ihm werde nichts geschehen und er werde nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Wenn alles nach Plan lief, würde er dieses Versprechen halten können.
    Â»Entschuldigen Sie, Pater Gregory«, unterbrach Remy Duvall sein unaufhörliches Geplauder. »Pater Kevin, kommt da nicht Rauch aus der Motorhaube?«
    Burke hatte sich gefragt, wann einem der anderen auffallen würde, was er schon vor zwei Meilen gesehen hatte. Pater Gregory, der sich zum Rücksitz gedreht

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