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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Baby. Sie hat sich für den Pool entschieden.« Mac blinzelte mit Verschwörermiene. »Ich tue natürlich weiter mein Bestes, damit sie schwanger wird. Ich wette zehn zu eins, daß sie ein Baby erwartet, bis unser Swimmingpool fertig ist, aber was soll’s?«
    Auf der Veranda standen keine Billigmöbel, die man in der Hoffnung kauft, daß sie wenigstens einen Sommer lang halten. Und der Gartengrill war der Rolls-Royce unter den fahrbaren Grillgeräten. Als Toni sie dann zum Essen rief, war Burke zu dem Schluß gelangt, die McCuens lebten entweder weit über ihre Verhältnisse auf Kredit oder Toni hatte eine beträchtliche Mitgift mit in die Ehe gebracht oder Mac erzielte am Spieltisch ein erhebliches zweites Einkommen.
    Eins stand jedenfalls fest: Nur mit dem Gehalt eines Cops konnten sie sich dieses Luxusleben nicht leisten.
    Nach einem ausgezeichneten Abendessen, das aus Schweinelendchen mit Gemüse und Kartoffelkroketten bestand, scheuchte die reizende Toni die beiden Männer aus dem Eßzimmer, damit sie aufräumen konnte.
    Â»Findest du es draußen zu kühl?« fragte Mac.
    Â»Durchaus nicht.«
    Sie gingen mit Cognac und Zigarren auf die Veranda zurück und saßen eine Zeitlang schweigend draußen, während sie beides genossen. Burke wartete darauf, daß Mac das Gespräch begann, das er offenbar außer Hörweite seiner Frau führen wollte. Er war entschlossen, weder Macs rätselhaften Hinweis auf seine Zukunft noch die Warnung anzusprechen, die Mac auf die Rückseite seiner Karte gekritzelt hatte: Nimm dich in acht. Du wirst beobachtet. Dies war Macs Party. Also war es seine Aufgabe, für Unterhaltung zu sorgen.

    Aus der Dunkelheit heraus fragte Mac: »Warum hast du gekündigt, Burke? Und erzähl mir nicht wieder diesen Scheiß, du seist ausgebrannt.«
    Â»Das ist kein Scheiß. Seit Kevins Tod hat mir die Arbeit einfach keinen Spaß mehr gemacht.«
    Â»Du warst stinksauer, als ich zum Detective Sergeant befördert worden bin und die Leitung seines Teams übernommen habe, stimmt’s? Nein, sag lieber nichts«, wehrte Mac ab, als er sah, daß Burke widersprechen wollte. »Ich weiß recht gut, daß es dir nicht gepaßt hat. Ich weiß auch, wie eng das Verhältnis zwischen Kevin und dir gewesen ist.«
    Â»Das klingt, als wolltest du uns als Liebespaar oder so hinstellen.«
    Mac unterdrückte ein Lachen. »Nein, natürlich nicht. Aber ich weiß, wie schwer dich sein Tod getroffen hat.«
    Burke fiel keine passende Antwort ein, deshalb schwieg er lieber. Er hatte nicht die Absicht, mit Mac über seine innersten Empfindungen zu sprechen, denn erstens gingen seine Gefühle niemanden etwas an – und zweitens traute er Mac nicht hundertprozentig.
    Dabei hatte er keinen bestimmten Grund, Mac zu mißtrauen. Er hatte nur instinktiv den Eindruck, Macs liebenswürdige Lockerheit verberge einen dunkleren, bedrohlicheren Aspekt seiner Persönlichkeit. Solange Burke da nicht ganz klarsah, würde er Mac weiter mit gesundem Mißtrauen begegnen.
    Â»Damit will ich sagen«, fuhr Mac fort, »daß die Sache mit Stuart meiner Meinung nach kein Grund ist, den Krempel einfach hinzuschmeißen.«
    Â»Das war nicht der einzige Grund.«
    Â»Ich weiß, daß du dich von deiner Frau getrennt hast.«
    Â»Solche Nachrichten machen schnell die Runde.«
    Â»Vor allem, wenn sie eine Legende betreffen.«
    Burke fluchte. »Diesen Scheiß höre ich heute abend schon
zum zweitenmal. Schluß damit, sonst werd’ ich echt sauer! Ich bin keine Legende.«
    Mac lachte halblaut, aber es klang nicht ganz echt. Er beugte sich vor, stützte beide Unterarme auf seine Knie und betrachtete das glühende Ende seiner Zigarre. »War Kevin derjenige welcher, Burke?«
    Â»Wer denn?«
    Mac hob den Kopf und erwiderte seinen Blick. »Der Verräter, der Maulwurf in unseren Reihen.«
    Wenn Mac ihm die reizende Toni für diese Nacht als Bettgespielin angeboten hätte, hätte Burke nicht überraschter sein können. Aber dann schlug seine Verblüffung in Zorn um. »Glaubst du das etwa?«
    Â»Ich nicht, nein«, antwortete Mac. »Aber die Leute reden …«
    Â»Welche Leute?«
    Â»Du weißt schon«, sagte Mac schulterzuckend. »Bei uns im Dezernat. Und die Innenrevision hat auch schon Fragen gestellt.«
    Die Innenrevision stellte Fragen?

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