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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Gentleman gekostet. Du hast dich mit Dad zerstritten, und am Ende lautete das Urteil lebenslänglich Alcatraz.«
    »Hat Caitlin gesagt, warum ich mich so entschieden habe?«, hatte er gefragt.
    Shannon hatte genickt. »Das Wort ›Feigheit‹ war zwischen den Zeilen herauszuhören. Und ihr Tonfall war verächtlich.«
    »Glaubst du, dass ich feige bin?«
    »Glaubst du, ich wäre dann hier, um dir beizustehen?«
    »Nein«, hatte er leise gestanden.
    »Doch«, hatte sie erwidert. »Ich wäre auch dann gekommen.«
    Beschämt hatte er seinen Blick gesenkt.
    Sie war so stark gewesen, stärker als er, mutiger, entschlossener! Sie hatte all die Jahre um ihn gekämpft, für seine Hoffnung und seine Freiheit!
    »Aber wieso?« , wiederholte er jetzt.
    Shannon sah ihm in die Augen. »Frag sie, Aidan! Ihre Antwort würde ich auch gern hören!« Sie wandte sich um. »Lieutenant?«
    Der Offizier trat näher und überreichte ihr ein Päckchen, das in braunes Packpapier gewickelt war. Shannon nahm es ihm ab und gab es an Aidan weiter. »Mit herzlichen Grüßen vom Präsidenten der Vereinigten Staaten.«
    »Was ist da drin?«, fragte Aidan verwirrt.
    »Selbstachtung. Würde. Ehre.« Sie lächelte ermutigend. »Ein persönlicher Brief von Teddy Roosevelt. Deine militärischen Auszeichnungen. Und die Uniform eines Colonels der Army.«
    Aidan musste schlucken.
    »Du bist frei, Aidan!« Shannon war so gerührt wie er. »Komm nach Hause!«
    Nach Hause? Wo war das?, fragte er sich. Claire war tot. Und Caitlin hatte sein Leben zerstört. Nichts war mehr davon übrig. Er musste ganz von vorn anfangen.
    Plötzlich hatte er wieder das Gefühl, von einem Kerker in den anderen verlegt zu werden. Lebenslänglich. Wie konnte er damit weiterleben? Wie konnte er vergeben und vergessen?
    Als er Shannons Auto die Auffahrt heraufbrausen hörte, öffnete Josh die Haustür. Ihr roter Cadillac hielt auf dem Kies zwischen den vorweihnachtlich geschmückten Büschen. Ronan rutschte vom Ledersitz, sprang aus dem Wagen und flitzte mit seinem Baseballschläger über der Schulter zu ihm herüber. »Hey, Daddy!«, rief er, als er sich in Joshs Arme warf. »Mommy hat gesagt, ich darf heute Nacht bei dir schlafen!«
    Josh küsste seinen dreijährigen Sohn, nahm ihm die Baseballkappe ab und verwuschelte ihm das von der rasanten Fahrt zerzauste Haar. »Freust du dich, Ronan?«
    »Na klar! Spielen wir auch Baseball?«
    »Wenn du willst …«
    Sein Sohn riss sich ungestüm los, um Randy zu begrüßen, der aufgeregt um ihn herumhechelte. »Randy, how are you?«
    »Houw-ouw-ooo!«, ahmte der Husky ihn nach und wedelte mit der buschigen Rute.
    Ronan kicherte ausgelassen und umarmte Randy ganz fest. »Mir geht’s gut.«
    Die beiden verschwanden im Haus, und Josh ging zu Shannon hinüber, die noch immer hinter dem Lenkrad ihres Cadillac saß. Sie sah erschöpft aus. Verzweifelt. Als er neben ihr stehen blieb, um Ronans Tasche aus dem Wagen zu heben, sah sie auf. Als sie ihn vorhin angerufen hatte, ob sie ihm Ronan bringen könnte, hatte sie geweint.
    »Rob?«, fragte er behutsam und half ihr aus dem Cadillac.
    Sie strich sich über das Gesicht und nickte. »Er hatte einen zweiten Schlaganfall.«
    »Wann?«, fragte er bestürzt.
    »Vor einer Stunde.«
    »Wie geht’s ihm?«
    »Wir wissen es noch nicht. Er ist bewusstlos. Evander ist jetzt bei ihm.« Shannon schniefte. »Wenn Rob überlebt, werde ich wieder sehr viel Zeit mit ihm verbringen müssen. Wir müssen vielleicht wieder ganz von vorn anfangen. Ich habe noch vom letzten Mal Alistair McKenzies besorgtes Gesicht vor Augen. Ein zweiter Schlaganfall kann furchtbare Folgen haben: Sprachverlust, Bewegungsverlust, Erinnerungsverlust.«
    Ich werde sie verlieren!, dachte Josh. Seine Kehle schnürte sich zu, und er musste schlucken. Er blieb stehen, um sie anzusehen. »Und wie geht’s dir?«
    Sie senkte den Blick. »Ich habe das Gefühl, den Kampf um ihn zu verlieren. Und Evander geht es nicht viel anders. Wenn du vorhin seinen Blick gesehen hättest! Er verabschiedet sich schon von seinem besten Freund.«
    »Shannon, es tut mir so leid.«
    Sie lächelte traurig.
    »Kann ich irgendetwas tun?«
    »Kannst du Ronan für ein paar Tage nehmen? Ich will nicht, dass er Rob so sieht …«
    »Natürlich. Ich sage alle Geschäftstermine ab und kümmere mich um ihn. Was ist mit Conroy Enterprises?«
    Shannon zuckte hilflos mit den Schultern und blickte empor zu den Schneewolken am Nachthimmel. »Es ist viel zu kalt. Die Orangen könnten

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