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Im Herzen des Kometen

Im Herzen des Kometen

Titel: Im Herzen des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , David Brin
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Projektionsanlage, das Eingabegerät, Rechnereinheiten…
    »Diese immerwährende Krise erschöpft mich.«
    - Erholung ist notwendig.
    »Das will ich meinen.«
    Ein grellfarbenes, graphisches Bild kam ihr vor Augen: seidige, ineinander verschlungene Gliedmaßen und noch mehr. Sie hätte sich abgewendet, wäre es ihr jemals in gemischter Gesellschaft vor Augen gekommen… und doch fand sie es aufreizend sinnlich, den Puls beschleunigend, wie darauf angelegt, sie in die dargestellte lasterhafte Szene hineinzuziehen.
    »Johnvon!«
    - Nur ein Vorschlag.
    Das Bild verschwand. Sie wußte, daß sie es nie zuvor gesehen hatte.
    »Woher hast du das?«
    - Ich lese viel.
    Das war, so vermutete sie, ein Scherz.

 
5

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CARL
     
     
    »Hierher!« rief Carl.
    Am anderen Ende des Stollens wandte sich Sauls Silhouette zurück und winkte. Dann stieß die Gestalt sich ab und glitt durch matte Lichthöfe phosphoreszierender Strahlung die hundert Meter zu ihm her.
    »Verdammt frisch hier«, sagte Saul, während er mit den Armen ruderte, um die Füße vor sich zu bringen. Dann landete er ein wenig hart mit einknickenden Knien.
    Er wird besser, dachte Carl. Von nun an werden alle lernen müssen, mit veränderten Bedingungen fertigzuwerden. »Wir achten jetzt darauf, daß es sogar in den zentralen Stollen kalt bleibt. Wenn es nach mir ginge, ich würde hier überall die Luft herauslassen.«
    »Das würde unsere Manövrierfähigkeit enorm behindern.«
    »Es würde auch die Purpurwürmer behindern.«
    »Ich muß die inneren Stollen jede Stunde oder so begehen. Wenn ich jedesmal den Schutzanzug anlegen müßte…«
    »Ich werde es trotzdem empfehlen.«
    »Bethany Oakes hat bereits entschieden.«
    »Ja, ich weiß.« Jedesmal, wenn man Lintz mit einem Problem konfrontierte, zog er sich auf die Entscheidungen Höhergestellter zurück.
    »Unterwegs hierher sahen Lani und ich diesen Ingersoll in einem der Seitenstollen auf Ebene E. Ich glaube, er ißt diese grünen Schleimalgen. Erstaunlich. Er scheint harmlos zu sein, wenn er auch offensichtlich verrückt ist.«
    Die bloße Erwähnung Ingersolls verdroß Carl. Die Verhältnisse waren so schlecht, daß sie nicht einmal einen Verrückten einfangen konnten. Aber er ließ es sich nicht anmerken; Diplomatie kam an erster Stelle. »Ja, er ist verrückt, aber verrückt wie ein tollwütiger Fuchs.«
    Er schüttelte den Kopf und beschloß zur Sache zu kommen. »Ich… Passen Sie auf, ich möchte Oakes den Vorschlag machen, daß wir die Newburn bergen.«
    »Tatsächlich? Sie haben sie lokalisiert?«
    »Ja. Es war übrigens Lanis Idee. Wir sprachen über die numerische Simulation, die Virginia kürzlich durchgeführt hatte.«
    »Die Simulation, die vorführte, wie das Sonnensegel der Newburn vom Plasmaschweif des Kometen könnte zerfetzt worden sein?«
    »Ja. Ich denke mir, die anderen Transportsonden hatten einfach Glück, daß sie nicht getroffen wurden. Die Durchquerung des Kometenschweifes erzeugte vermutlich Störungen, die auch das Funkfeuer der Newburn zum Erlöschen brachten. Damit war die Auffindung hoffnungslos. Lani kam auf den Gedanken, daß wir scharf gebündelte Mikrowellen aussenden und auf ein Echo achten sollten. Ich habe das in meiner Freizeit getan, und siehe da, nach einwöchiger Suche kam ein Signal zurück.«
    »Großartig. Und so einfach!«
    Sauls Überraschung war um so erfreulicher, als er nicht zuerst daran gedacht hatte. »Angesichts der Verlustrate werden wir diese vierzig Schläfer nötig gebrauchen können.«
    Saul nickte gedankenvoll. »Richtig. Der Arbeitskräftemangel wird sich verschärfen.«
    »Wir werden das Unternehmen bald starten müssen. Die Newburn ist bereits ziemlich abgetrieben.«
    »Gewiß, aber ich verstehe noch immer nicht. Warum rufen Sie mich hier heraus, um es mir zu sagen.«
    »Ich möchte Unterstützung sammeln, bevor ich es dem Ausschuß vortrage. Ich bin nicht gut, wenn es darum geht, mit Oakes zu verhandeln.«
    »Und ich bin es?«
    »Ja. Außerdem möchte ich, daß Sie uns als Arzt begleiten.«
    Sauls Miene hellte sich auf. »Gut gedacht. Die Schläfer in den Kühlfächern könnten Schaden genommen haben.«
    »Würde auch gut für die Moral sein.«
    »Genau, was wir alle brauchen. Ich glaube, daß ich Oakes und die anderen von den Vorteilen überzeugen kann, zumal die Würmer jetzt einigermaßen unter Kontrolle sind. Aber ist die Edmund Halley startbereit?«
    »Jeffers sagt, seine Tritium aufspürenden Maschinen hätten bereits genug gefunden und

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