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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ihren Herrschern. Jetzt beschämt Ihr mich. Ich wollte Euch von Hilfe sein, wie Ihr wißt. Die Warnung wegen des Preises, glaubt mir, ist etwas, auf das ich jeden aufmerksam machen muß, der hierherkommt. Ich muß es!«
    Kadakithis nickte. Und blickte ihn erwartungsvoll an.
    Strick rief Avenestra, fing sie jedoch an der Tür ab. Sie wußte, daß sie wie üblich nicht hereinkommen und diesen Besucher nicht einmal sehen sollte, deshalb versuchte sie auch, es nicht zu tun. Strick sprach so laut, damit der Prinz ja hörte, wie er ihr auftrug, >Saksarabooninga< zuzubereiten. Sie hatte die anrüchigen, aber völlig harmlosen Zutaten bereits hergerichtet und mußte nur noch die purpurne und die grüne Gemüsefarbe dazumischen. Sie beeilte sich. Strick wartete an der Tür, während Kadakithis ganz still auf dem Besucherstuhl saß und an dem Stuhl des Zauberwirkers vorbei ins Leere starrte.
    Avenestra kam aus dem Nebengemach zurück und reichte ihrem Retter einen Silberkelch. Strick trug ihn zum Tisch und stellte ihn vor seinen Besucher. Kadakithis verkrampfte sich, dann beugte er sich vor, um in den Kelch zu blicken. Dabei verkrampfte er sich noch mehr. Doch dann, als wäre es ein für ihn bestimmter Schierlingsbecher, langte er tapfer danach.
    »Einen Moment noch, Lord Prinz. Gebt mir zuerst etwas Wertvolles.«
    Zunächst blickte Kadakithis ihn nur an, dann fragte er: »Ich nehme an, das Ritual verbietet das Wörtchen >bitte    Strick schwieg. Gewiß, sein Besucher war ein Kaiserlicher Prinz aus Ranke und Statthalter dieser Stadt. Torezalan Strick ti’Firaqa aber war Torezalan Strick ti’Firaqa, Zauberwirker und Helfer des Volks.
    Aus seiner mit Kissen gepolsterten braunen Tunika zog der verkleidete Prinz eine winzige, kunstvoll geschnitzte Schatulle heraus, öffnete sie und wies auf die in Samt gebettete Perle.
    Als wäre auch das ein Ritual, berührte Strick sie nur leicht - und blickte den Prinzen erwartungsvoll an.
    Mit sichtlichem Unbehagen griff Prinz Kadakithis nach dem Trank, den Strick mit viel Mühe möglichst widerlich in Aussehen und Geruch gebraut hatte, und goß ihn in sich hinein, ohne den Becher auch nur einmal abzusetzen. Der Mann verstand es, Medizin einzunehmen, stellte Strick fest.
    Kadakithis schüttelte den Kopf, als er den leeren Becher abstellte. »Und da glauben die Leute, wie gut es ein Prinz hat! Bei allen Göttern, Strick, was ist in dem Gesöff?«
    »Nichts, was Euch schaden könnte, Lord Prinz. Ein Geheimrezept, das mir ein Zauberer aus Zimmanabuniga im fernen Westen anvertraute.«
    Er legte die Hände auf die Schultern des schlanken blonden Mannes und sagte ihm, daß er entschlußfreudig und charismatisch sei und es ihm keineswegs an Selbstvertrauen mangle. »Denn Charisma und Eure Intelligenz werden Euch zum Wohle von Freistatt lenken. Das müßt Ihr Euch oft selbst sagen, vor allem vor dem Schlafengehen und dem Aufstehen.«
    Der rankanische Prinz-Statthalter erhob sich und drückte die Hand des viel größeren Mannes. Strick entging nicht, daß der junge Mann bereits höher aufgerichtet stand als bei seinem Eintreten. Ein paar Momente blickten sie einander in die Augen, dann schwang Kadakithis herum, zog seinen Kapuzenumhang wieder um sich und ging.
    Strick seufzte. Scharlatan! beschimpfte er sich. Dieser
    gutaussehende junge Mann war auch zuvor schon
    charismatisch und entschlußfreudig gewesen! Nur GLAUBT er es jetzt auch!
    Dann schickte der Zauberwirker Wintsenay los, damit Hanse erfuhr, daß Strick ihn brauchte.
    Kadakithis bezahlte den Preis. Noch am Nachmittag desselben Tages erfuhr er, daß Taya aus dem Palast geflohen war.
    Shupansea bemerkte amüsiert: »Nun, immerhin kam sie als deine Konkubine hierher, mein Liebling. Und so sehr sie hier auch verwöhnt wurde, hatte sie doch bereits seit langer, langer Zeit nichts mehr zu tun!« Nach kurzer Überlegung fuhr sie fort: »Trotzdem würde ich empfehlen.«
    »Schon gut«, unterbrach Kadakithis sie mit kühler Entschiedenheit. »Ich habe bereits beschlossen, nichts gegen sie zu unternehmen. Das kann kein schlechtes Licht auf mich werfen, sondern wird sogar als weiterer Beweis dienen, wie sehr du und ich einander lieben.«
    Shu-sea blinzelte. »Oh! Wie schlau - nein, wirklich außerordentlich weise von dir, mein Liebling!«
    Ja, dachte er. Und offenbar ist das der Preis, den ich für
    Stricks Hilfe bezahlen muß, auch wenn es mich das Gesicht
    kostet.
    Etwa eine Stunde später kam ein Bankbote zu Strick und teilte ihm mit, daß jemand

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